Fed: Erste Zinserhöhung seit 2018
Die US-Notenbank (Fed) hat an ihrer Sitzung im März entschieden, das Zielband für den Leitzins um 25 Basispunkte anzuheben. Es handelt sich dabei um die erste Leitzinserhöhung seit Dezember 2018. Die US-Wirtschaft befindet sich gemäss Fed-Chef Powell in einem robusten Zustand. Der Arbeitsmarkt ist äusserst angespannt und die Inflation liegt deutlich über dem langfristigen Ziel von 2 %. Durch den kriegsbedingten Anstieg der Lebensmittel- und Energiepreise wurde der ohnehin erhöhte Inflationsdruck weiter verstärkt. Trotz des Abwärtsrisikos für die Konjunkturaussichten durch den Krieg in der Ukraine geht das Fed davon aus, dass weitere Erhöhungen des Leitzinses angemessen sind. So deuten die aktuellen Leitzinsprognosen der Fed-Mitglieder sechs weitere Zinsanhebungen zu je 25 Basispunkten bis Ende Jahr an. Für 2023 wird von drei bis vier weiteren Zinsschritten ausgegangen.
SNB behält expansive Geldpolitik bei
Derweil belässt die Schweizer Nationalbank (SNB) den Leitzins bei –0,75 %. Zudem wird die SNB bei Bedarf weiterhin am Devisenmarkt intervenieren, um dem Aufwertungsdruck auf den Franken gegenzusteuern. Neu berücksichtigt sie dabei nicht nur die gesamte Währungssituation, sondern auch den Inflationsunterschied zum Ausland.
Ausblick
Die Furcht vor einer anhaltend hohen Inflation und die Spekulationen über eine schnelle Straffung der Geldpolitik trieben die Renditen der Staatsanleihen weltweit in eine immer steilere Aufwärtsspirale (Abb. 1). So erreichte die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen mit rund 2,6 % das höchste Niveau seit dem Frühling 2019. Die Renditen der10-jährigen Staatsanleihen Deutschlands und der Schweiz durchbrachen erstmals seit Herbst 2018 bzw. Herbst 2014 die Marke von 0,50 %. Dem Renditeaufwärtsdruck durch die Inflationsgefahren stehen die geopolitischen Risiken für den Konjunkturaufschwung gegenüber. Eine Entwicklung der Langfristzinsen ist angesichts der sehr hohen Marktvolatilität und den komplexen Einflussfaktoren nur sehr schwer zu prognostizieren. Wir bleiben in unseren Mandaten bei den Obligationen CHF deutlich untergewichtet.
Abb.1: Rendite 10-jähriger Staatsanleihen
Schweizer Immobilienmarkt
Die kotierten Schweizer Immobilienanlagen haben sich auch im März unterschiedlich entwickelt. Während Immobilienaktien um 1,7 % zulegen konnten, korrigierten die Fonds um über ein halbes Prozent. Über das bisherige Jahr gesehen liegen die beiden nun rund 7 % auseinander. Während die Fonds um über 4 % gesunken sind, konnten die Aktien beinahe 3 % steigen. Der Kursrückgang der Fonds führt zu einem Abbau der sehr hohen Aufgelder, ohne dass sich die fundamentale Situation verändert hat. Es gibt weiterhin eine hohe Nachfrage nach Wohneigentum, stabile Mieten, attraktive Ausschüttungsrenditen und nach wie vor geringe Zinsen auf Obligationen. Die aufgekommenen Inflationsdebatten begünstigen zudem Immobilien als Sachwerte. Wir halten an unserer neutralen Gewichtung von 5 % im Segment der indirekten Immobilienanlagen fest.
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Dr. Sandro Merino
Chief Investment Officer und Leiter BKB Asset Management
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