Dass Eurobonds emittiert werden, bleibt eher unwahrscheinlich. Die Nutzung des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM) und die Frage, unter welchen Auflagen und Kontrollmechanismen Kredite vergeben werden sollen, ist der gordische Knoten der Debatte. Ohne Auflagen sind Kredite aus dem ESM den Eurobonds ja sehr ähnlich. Die Europäischen Aktienmärkte reagieren auf die ausgedehnte Verhandlungsfrist ca. 1% negativ.
Die aktuellen Zinsniveaus (Verfallsrenditen; siehe Grafik) für zehnjährige Staatsanleihen verschiedener Länder der Eurozone zeigen einen unterschiedliche Trend bei der Zinslast für das Tragen der Staatsverschuldung. Deutschland und die Schweiz haben ein negatives Zinsniveau für ihre Staatsanleihen, zahlen also keine Zinsen, sondern erhalten Zinsen für das Tragen ihrer Staatsverschuldung. Diese erheblichen Unterschiede sind die ökonomische Ursache der aktuellen Debatte.
Erstmals keine neuen Opfer in China
Die Situation in China scheint sich nach der Aufhebung der Reisebeschränkung in Wuhan weiter zu normalisieren. Heute wurden in China zum ersten Mal keine neuen Todesopfer der Corona-Pandemie registriert. In Europa wird weiter über die Normalisierungs- oder Exit-Strategie nachgedacht. Die österreichische Regierung will nach dem Osterwochenende einen Plan vorstellen, wie der strikte Lockdown schrittweise aufgehoben werden soll.Entwicklung an den Aktienmärkten
Am heutigen Mittwoch eröffnen die weltweiten Aktienmärkte leicht negativ. Die europäischen Aktienmärkte verlieren aktuell etwa 1 bis 1.5 %. Der Schweizer SMI Index ist etwa 1.5 % im Minus. Auch für die US-Aktienmärkte wird heute eine wenig veränderte Eröffnung erwartet. US-Aktien verlieren seit Jahresanfang je nach Index (Dow Jones / Standard & Poors 500) aktuell etwa 18 bis 21 %, europäische Aktien etwa 25 %, Schweizer Aktien etwa 12 % und chinesische Aktien (CSI 300 Index) etwa 8 % (alle Zahlen per 8.4.2020 ca. 09.45 Uhr, Markbewegungen seit Jahresanfang in CHF bewertet).Angst ist kein guter Ratgeber
Wir raten an Aktienpositionen festzuhalten. Wir werden Sie dabei weiter laufend informieren. Für Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.
Dr. Sandro Merino
Chief Investment Officer und Leiter BKB Asset Management
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