Wie reagieren die Aktienmärkte auf den Coronavirus? Jetzt erfahren von Chief Investment Officer Dr. Sandro Merino.
Aktienmärkte im Bann des Coronavirus
In der ersten Februarhälfte konnten die Aktienmärkte die Kursverluste, die im Zuge des Ausbruchs der Coronavirus- Epidemie in China entstanden waren, zunächst wieder wettmachen. Die sinkenden Neuansteckungsraten in China sowie flankierende Massnahmen der People’s Bank of China zur Stützung der chinesischen Wirtschaft trugen zu einer raschen Erholung der Märkte bei, ebenso wie positive Überraschungen der Berichtssaison zu den US-Unternehmensergebnissen für das 4. Quartal 2019. Mit dem Bekanntwerden neuer Coronavirus-Infektionsherde insbesondere in Südkorea, Italien und Iran ist in der zweiten Monatshälfte das Risiko einer globalen Pandemie deutlich gestiegen. Die Furcht vor deutlichen Beeinträchtigungen internationaler Lieferketten und entsprechenden Bremsspuren im globalen Wirtschaftswachstum bis hin zu einer Rezession hat zu deutlichen Korrekturen an den Aktienmärkten geführt. So verlor der Schweizer Aktienmarkt zwischen dem 19. Februar und dem Monatsende gemäss MSCI 12,4 %. Die Verluste an den europäischen und amerikanischen Aktienmärkten waren ähnlich hoch (Abb. 1)
Abb. 1: Regionale Aktienperformance seit Jahresbeginn
Net Total Return Index in CHF, 31.12.2019=100; Quelle: BKB, Bloomberg (MSCI)

Anlagestrategie
Wir haben angesichts der veränderten Risikosituation im Hinblick auf eine globale Pandemie zu Beginn der letzten Februarwoche unsere bereits leicht untergewichteten Aktienquoten in den Vermögensverwaltungsmandaten um weitere 2 % reduziert. Nach der Marktkorrektur lag unsere Aktienquote zum Monatsende rund 6 % unter der strategischen Quote. Da die Kursrückgänge panikartige Züge angenommen hatten, von Staaten und Notenbanken fiskal- und geldpolitische Unterstützung erwartet werden durfte, die Eindämmung des Coronavirus zumindest in China auf gutem Weg (Abb. 2) und seine Mortalitätsrate im Vergleich zu anderen Grippewellen nicht exorbitant schien, in den Industriestaaten auf nationaler Ebene ein besonnener Umgang mit der Epidemie stattfand und die Aktienbewertungen aufgrund der Korrektur deutlich zurückgekommen waren, haben wir Anfang März unser Untergewicht wieder reduziert und 3 % Aktien gekauft. Wir bleiben aber weiterhin untergewichtet. Eine Verschärfung der Situation ist zunächst wahrscheinlich, die Infektionsfälle ausserhalb Chinas dürften weiter deutlich ansteigen. Die Konjunktur dürfte besonders im ersten Quartal nicht nur in China, sondern global leiden. Dementsprechend werden auch die Gewinnerwartungen bei den Unternehmen nach unten angepasst werden müssen.
Abb. 2: China: Genesungsfälle übersteigen inzwischen die Anzahl der akuten Infektionen
Quelle: BKB, Bloomberg

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Dr. Sandro Merino
Chief Investment Officer und Leiter BKB Asset Management
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