Obwohl hohe Inflationsraten nach wie vor die Debatten, zeigen sich erste Hoffnungsschimmer am Horizont. In den USA sank die Inflation von rund 9 % im Juni auf mittlerweile 7,7 %. In der Schweiz wurde der höchste Punkt im August mit 3,5 % verzeichnet. Seither verlangsamte sich die Teuerungsrate auf 3 %. Selbst in Euroland, das den vorläufigen Hochpunkt erst im Oktober mit ausgewiesenen 10,6 % erreicht hatte, zeigte sich im November ein mildes Abflauen auf 10 % an. Um der Inflation wirksam zu begegnen, hat die US-Notenbank die Leitzinsen in sechs Schritten auf inzwischen 4 % angehoben. Fed-Präsident Powell geht davon aus, dass weitere Zinsanhebungen angemessen sein werden, wenn auch nicht in gleichem Tempo. Aus seiner Sicht könnte das endgültige Zinsniveau allerdings höher ausfallen als bisher erwartet. Die Entscheidungen hängen dabei vonden eingehenden Daten und deren Auswirkungen auf die Wirtschaftstätigkeit und die Inflation ab. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) untermauerte mit drei beherzten Zinsschritten ihre Entschlossenheit und erhöhte den Leitzins auf nun 2 %. Zudem liess EZB-Präsidentin Lagarde verlauten, dass mit weiteren Zinsschritten zu rechnen ist, um das mittelfristige 2 %-Inflationsziel der EZB zeitnah sicherzustellen.
Abb. 1: Monatliche Entwicklung des Immobilienmarktes, Quelle: BKB, Bloomberg
Ausblick
Rückläufige Inflationszahlen sowie die Hoffnung, dass Notenbanken vor ihren letzten Schritten stehen könnten, waren positiv für Obligationen. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen notierte im Oktober bei rund 4,25 % und konnte sich seither auf 3,5 % verringern. In diesem Fahrwasser sanken auch die langfristigen 10-jährige Zinsen in Euroland und der Schweiz. Zinsen für Bundesanleihen sanken von 2,4 % auf mittlerweile 1,78 % und 10-jährige Eidgenossen fielen von 1,5 % auf 1 % zurück.
Von einer Trendwende zu sprechen, wäre jedoch verfrüht. Das Risiko weiter steigender Renditen bleibt bestehen. Wir bleiben bei den Obligationen CHF in unseren Mandaten untergewichtet.
Schweizer Immobilienmarkt
Im November zeigte der Markt für kotierte Schweizer Immobilienanlagen erneut ein gemischtes Bild. Während diesmal die Fonds um 1,3 % zulegen konnten, gaben dafür Aktien rund 1 % nach. Damit liegen seit Jahresbeginn die Fonds mit 16,4 % und die Aktien mit 11,4 % im Minus.
Diese Kursentwicklung ist vor allem durch einen sinkenden Risikoappetit sowie sehr geringe Umsätze getrieben und zum Teil von der fundamentalen Situation entkoppelt. Während die Geschäftsberichte nach wie vor steigende Substanzwerte, stabile Mieten, geringe Leerstände und attraktive Ausschüttungen melden, ist die Nachrichtenlage vor allem negativ: aufflammende Inflation, Zinserhöhungen, Energiekrise, Sorgen um die Konjunktur sowie geopolitische Störungen. Gepaart mit steigenden Zinsen führt dies dazu, dass Anleger ihre Risikopositionen umschichten und damit die Kurse negativ beeinflussen. Die zugrundeliegende Nachfrage nach Wohneigentum bleibt jedoch bislang hoch.
Technisch gesehen führt die Kurskorrektur zu einem Abbau der in der Vergangenheit stark erhöhten Aufgelder. Die Entwicklung der Substanzwerte sowie von Immobilienanlagen ohne Aufgelder ist nach wie vor positiv.
Wir halten an unserer neutralen Gewichtung von 5 % im Segment der indirekten Immobilienanlagen fest.
Wie legen Sie Ihr Vermögen am besten an? Lassen Sie sich beraten und entscheiden Sie selbst. Oder definieren Sie mit uns Ihre persönliche Anlagestrategie und überlassen Sie die Umsetzung der Basler Kantonalbank.
Dr. Sandro Merino
Chief Investment Officer und Leiter BKB Asset Management
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