Globale Konjunktur - Oktober 2020

Während der US-Wahlkampf Newsportale und Zeitungsseiten füllt und die erneut steigenden Covid-19 Infektionen Unsicherheiten auslösen, steht mittlerweile fest: Die Branchenstruktur der Schweiz - vor allem Chemie- und Pharma - dienten unserem Land als wichtiger Stabilisator in der Coronakrise. Dies und mehr dazu jetzt von Chief Investment Officer Dr. Sandro Merino.
Am 02.10.2020 in Investment Letter von Dr. Sandro Merino

USA: Wahlkampf das bestimmende Thema

Während die US-Notenbank alles Nötige dafür tut und getan hat, um die schwere Wirtschaftskrise zu überwinden, blockieren sich die politischen Parteien bei der Verabschiedung zusätzlicher Ausgabenprogramme zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise. Zentraler Grund für die gegenseitige Blockade scheint die anstehende Wahl Anfang November in den USA zu sein, bei der nicht nur ein neuer Präsident gewählt wird, sondern auch die Mehrheitsverhältnisse im Parlament, also im Senat und im Repräsentantenhaus, festgelegt werden. Es steht zu befürchten, dass wichtige Entscheide erst wieder nach den Wahlen gefällt werden. Trotz diesem Malus bleiben die Aussichten für die US-Wirtschaft intakt. Der Einkaufsmanagerindex der Industrie und dessen Subkomponente für den Auftragseingang liegen deutlich über der kritischen 50-Punkte-Marke und signalisieren damit eine Expansion der Wirtschaft (Abb. 1). Auch die Konsumentenstimmung hat sich jüngst wieder leicht erholt.

Abb.1: USA - Einkaufsmanagerindex Industrie | Quelle: BKB, Bloomberg

EU: Stimmungsindikatoren weiter aufwärts

Nach dem historischen Einbruch der Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal stehen die Signale im dritten Quartal auf Grün. Industrieproduktion, Investitionstätigkeit und privater Konsum legen deutlich zu. Das Gleiche gilt für die Stimmungsindikatoren, die sich infolge der gelockerten Coronaregeln sowohl im Industriebereich wie auch bei der Stimmung unter den Konsumenten von den Tiefständen markant erholt haben (Abb. 2). Für das vierte Quartal wird allgemein mit einer Verlangsamung der Konjunkturerholung gerechnet. Grössere Sorgen bereitet insbesondere der Anstieg der Covid-19-Infektionen, der eine hohe Prognoseunsicherheit mit sich bringt. Einen generellen Lockdown wie Anfang des Jahres erachten wir aber als wenig wahrscheinlich.

Abb.2: Eurozone - Stimmungsindikatoren | Quelle: BKB, Bloomberg

Schweiz: Chemie und Pharma wichtige Stabilisatoren

Nach der Revision der BIP-Daten durch das SECO ist der Rückgang der Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal etwas geringer ausgefallen als ursprünglich publiziert. Mit –7,3 % ist es dennoch der stärkste Rückgang seit Beginn der vierteljährlichen Ermittlung der Daten. Dass es nicht zu einem deutlich stärkeren Einbruch gekommen ist, liegt unter anderem an der Branchenstruktur der Schweizer Wirtschaft. So hat bspw. die Wertschöpfung der chemischpharmazeutischen Industrie als Stabilisator gewirkt. Die Zeichen für die kommenden Monate bleiben positiv. Das KOF-Konjunkturbarometer legte nochmals zu und liegt weiter über seinem langfristigen Durchschnitt (Abb. 3).

Abb.3: Schweizer Frühindikator und BIP | Quelle: BKB, Bloomberg

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Dr. Sandro Merino

Chief Investment Officer und Leiter BKB Asset Management

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