Hochgesteckte Ziele für mehr Nachhaltigkeit

Ein Gespräch mit Bergsteigerlegende Reinhold Messner und BKB CEO Basil Heeb

Reinhold Messner hat als erster Bergsteiger alle 14 Achttausender der Welt bestiegen. Zudem war er der erste Mensch auf dem Gipfel des Mount Everest ohne Sauerstoffgerät. Heute ist Reinhold Messner ein Verfechter der Nachhaltigkeit und Naturschützer. Im September konnten wir ihn als Gast bei der BKB begrüssen. Wir haben mit ihm und BKB CEO Basil Heeb, der selbst leidenschaftlicher Bergsteiger ist, gesprochen.
Am 23.09.2022 in Nachhaltigkeit von Christine Gueniat

Herr Messner, was treibt Sie an, sich für Nachhaltigkeit einzusetzen?

Die Erkenntnis, dass es notwendig ist. Die Gletscher schmelzen, der Permafrost leidet und ist teilweise schon massiv verschwunden, und der gefrorene Lehm aus der Eiszeit zwischen den grossen Felsblöcken löst sich auf. Wir haben in den letzten 200 Jahren - und darauf basiert unser Wohlstand - fossile Brennstoffe gebraucht, ohne zu berücksichtigen, was das mit dem Klima oder mit der Wärme anstellt. Jetzt haben wir erkannt, dass es alternative Energien braucht.
Wir haben in den letzten 200 Jahren fossile Brennstoffe gebraucht, ohne zu berücksichtigen, was das mit dem Klima oder mit der Wärme anstellt.
Reinhold Messner

Basil, du bist selbst passionierter Bergsteiger. Welches von Reinhold Messners Erlebnissen hat dich am meisten berührt und beeindruckt?

Da gibt es ganz, ganz viele! Wenn ich eines auswählen müsste, wäre das vermutlich der Alleingang auf den Nanga Parbat. Das Buch, in der Reinhold darüber berichtet, habe ich sicher fünf Mal gelesen und habe so quasi alles miterlebt. Es ist einfach unglaublich beeindruckend, so eine grosse, schwierige Tour alleine, ohne externe Unterstützung zu machen.

Herr Messner, was verbinden Sie mit Nachhaltigkeit und nachhaltigem Verhalten?

Die Nachhaltigkeit ist ein breites Feld. Da geht es um das Bauwesen, um die Energie, und die Art und Weise, wie wir Landschaft erhalten. Wenn es gelingt, den Menschen klarzumachen, dass Verzicht ein positives Gefühl auslösen kann, ein positiver Wert ist, dann werden wir nachhaltiger leben. Das heisst: Weniger einkaufen, reparieren statt wegschmeissen, mit Energie sparsam umgehen. Der Appell zum Verzicht wird von Menschen eher angenommen, als Verbote.

Basil, was können wir von Reinhold Messner als Bergsteiger in unserem täglichen Wirken lernen?

Beeindruckend ist die Zielorientierung, die mit dem Bergsteigen verbunden ist – und das "sich Fokussieren" auf dieses Ziel – inklusive der Vorbereitung. Die Kunst, das Ziel im Auge zu behalten, Rückschritte auszuhalten, fokussiert zu bleiben und so sein Ziel schliesslich erreichen zu können.

Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass Unternehmen zu viel gleichzeitig beginnen und am Schluss nichts richtig bewirken können. Klare Ziele setzen und fokussiert darauf hinarbeiten, das tut uns in jeder Beziehung gut – als Organisation und als Individuum.

Herr Messner, wenn Sie sich das alpine Bergsteigen in 30 Jahren vorstellen, wie sieht es aus?

Wenn es so weiter geht wie jetzt, werden die grossen Berge mehr und mehr von Touristinnen und Touristen mit Sauerstoff- und Hubschrauberunterstützung auf «Pisten» bestiegen. Aber das traditionelle Bergsteigen, d.h. die Auseinandersetzung Mensch-Natur-Mensch-Berg darf nicht verloren gehen. Dafür setze ich mich, zusammen mit meiner Frau, in der "Messner Mountain Heritage" ein, die wir zusammen gegründet haben.
Auch als Bank können wir den notwendigen Wandel unterstützen, indem wir unseren Kundinnen und Kunden nachhaltige Produkte zur Verfügung stellen.
Basil Heeb

Basil, welche von Reinhold Messners Ideen zu nachhaltigem Denken und Verhalten können wir auf uns übertragen – auf uns als Bank oder als Menschen, die sich engagieren möchten?

Wir sollte die Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft, auf der unser Wohlstand beruht, bewusster und nachhaltiger weiterführen. Wir alle finden Themen, wo wir uns mit Leidenschaft engagieren und unseren Beitrag leisten können. Auch als Bank können wir den notwendigen Wandel unterstützen, indem wir unseren Kundinnen und Kunden nachhaltige Produkte zur Verfügung stellen, z. B. um Projekte für nachhaltige Energieerzeugung oder sozialen Wohnungsbau zu finanzieren oder um Anlagen mit einem tieferen CO2-Fussabdruck zu tätigen.

Unsere Welt ist nachhaltig

  • Sie ist Teil der Unternehmensstrategie und prägt unser Kerngeschäft.
  • Die BKB engagiert sich seit Jahren für eine nachhaltige Entwicklung der Region. Dabei beachtet sie wirtschaftliche, ökologische und soziale Aspekte.
  • Für unsere Stromversorgung nutzen wir zu 100% erneuerbare Energie.
  • Die BKB hat ihre betrieblichen Emissionen in den letzten Jahren deutlich reduziert.
  • Seit 2018 sind wir klimaneutral. Unvermeidbare CO2-Emissionen kompensieren wir mit regionalen Klimaschutzprojekten.

Christine Gueniat

Fachspezialistin Kommunikation

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