Doch auch wenn man es von aussen nicht ahnt und es für die Augen von Passanten verborgen ist – im Innersten der Clarastrasse 34 herrscht bereits reger Betrieb: Bauarbeiter, Mitarbeitende des kantonalen Bau- und Gewerbeinspektorats, die extra aus Irland und Grossbritannien eingereisten Köche, Bartender und Servicekräfte huschen auf der unerwartet riesigen Pub-Fläche hin und her. Sie fragen, erklären, schleppen Kisten, putzen Flächen, schneiden Gemüse, lachen, diskutieren. Die Eröffnung steht in einigen Tagen bevor. Es gibt noch viel zu tun.
Arsen & Ina: Zwei Menschen, eine gemeinsame Vision
Ina und Arsen, die Gründer vom «Auld Dubliner» finden sich auch inmitten dieses morgendlichen Trubels wieder. Auch sie stehen schon früh morgens auf der Matte um die letzten Details zu planen – der nötige Feinschliff benötigt viel Zeit.
Seit 5 Jahren wohnt das Paar jetzt in der Schweiz. Zuhause sind sie mit ihren vier Kindern am Luzerner See, doch aktuell mieten sie in Basel mit ihren zwei jüngsten Kindern ein Appartement in der Nähe der Clarastrasse. «Es braucht besonders am Anfang unsere Präsenz im Geschäft. Und auch später möchten wir viel Zeit hier verbringen.», erklärt Arsen.
«Er überzeugte mich, dass es auch anders gehen kann.»
Arsen ist Armenier, Ina Deutschrussin. Kennengelernt haben sie sich vor 12 Jahren im Internet. Seitdem gehen sie nur noch gemeinsame Wege. Ina, die auf der Halbinsel Krim aufwuchs, lebte damals noch in Stuttgart und arbeitete als Buchhalterin. Arsen, vorher in Bulgarien sesshaft, begann nach ihrer Heirat selbstständig einen Krankenfahrdienst mit mehr als 60 Krankentransportwagen zu führen. «Doch irgendwann merkten wir, dass wir uns nach etwas anderem sehnten. Unsere Aufgaben erfüllten uns beide nicht zu 100 Prozent.», so Arsen. Ina ergänzt: «Arsen sagte einmal zu mir: Du bist gut in deinem Job, aber du arbeitest 16 Stunden am Tag für jemand anderen. Wieso machst du dich nicht lieber mit mir zusammen selbstständig? Er überzeugte mich, dass es auch anders gehen kann.», lacht sie.
Ein Stück Dublin mitten in Kleinbasel
Die Überzeugungskraft hat Arsen mit Löffeln gegessen. Er spricht ruhig aber bestimmt – wie jemand, der genau weiss, was er will – und was er nicht will. Nicht zuletzt aus diesem Grund zogen er mit seiner Frau in die Schweiz, wo beide ihr Wirtepatent machten und in die Gastrowelt eintauchten. Das Paar besitzt bereits zwei weitere Irish Pubs: das «Cooper's» in Zürich, das sie vor zwei Jahren kauften und das etwas weniger traditionell anmutende «Willow Yard» in Dietikon. Ein weiteres Projekt ist in Oerlikon geplant.Ihr Ziel? «Wir lieben Irish Pubs und wollen diese auf einem Top-Level in die Schweiz bringen.», sagt Ina. «Schlechte Pubs gibt es in der Schweiz viele, wirklich gute muss man leider suchen. Wir wollen diese gefragte Nische bedienen und Basel ein Irish Pub schenken, das Stil und Klasse hat.», erklärt Arsen.
Und dafür legen sich die zwei mächtig ins Zeug: Sie bauten die Liegenschaft komplett um – von den wunderschön beleuchteten Fenstern mit historischen Dublin-Motiven an der Decke bis zu den eleganten Armaturen und Fliesen in den Gäste-WCs ist alles nigelnagelneu und classy. Die exklusive Pub-Einrichtung – bis hin zu den dunkelbraunen Massivholzrahmen für die TV-Screens und den Deko-Elementen, Büchern, Accessoires & Co. liess das Paar exklusiv in Irland von einem Star-Pub-Designer zusammenstellen und nach Basel bringen. In den Gewölbekeller – einem besonderen Highlight des neuen Basler Gastro-Schmuckstücks – gelangt man über eine lange Wendeltreppe und fühlt sich schnurstracks in die Zeit von James Joyce, Oscar Wilde und Jonathan Swift zurückversetzt.
Top-Interieur & Personal der Extra-Klasse
Im «Auld Dubliner» ist nicht nur die Einrichtung top, sondern auch das Personal: Mit über 80 Prozent aus Irland und Grossbritannien stammenden Angestellten herrscht hier durch und durch irischer Flair. Doch auch ein Grieche, ein Spanier, eine Finnin mit russischen Wurzeln, eine Amerikanerin, eine Polin, ein Franzose und ein Israeli mischen das Team auf und bringen Kleinbasler Multikulti ins irische Haus.Der griechische Bartender Christos Kostopoulos versprüht inmitten der Auswahl von 14 Fassbier- und über 50 Flaschenbiersorten zudem einen Hauch «Haute-Cocktail Culture»: Vorher u.a. im Hotel «Trois Rois» in Basel und «Dolder» Zürich tätig, qualifizierte er sich vor einigen Jahren als herausragender Barkeeper für die «Bacardi Legacy Cocktail Competition» – und gewann sie. Womit er damals die Jury überzeugte? Mit seinem «Giving Bartender», einem Mix aus Bacardi Anejo Cuatro, St-Germain Elderflower Liqueur, D.O.M. Bénédictine, einem selbstgemachten, mit Kiefernadeln infundiertem Honigsirup und Zitronensaft. Selbstverständlich geschüttelt, nicht gerührt. Nach Wald soll der Cocktail geschmeckt haben. Ob er ihn wohl auch heute noch draufhat?
«Ein hochwertiges Food-Angebot ist in Pubs bisher eine Seltenheit.»
Auch an das Essen in ihrem Pub stellt das Gründerpaar hohe Anforderungen. Ina erklärt: «Nur weil wir ein Pub sind, heisst das nicht, das wir unsere Gäste mit tiefgekühlten Convenience-Chicken Wings und Fertigpommes bewirten werden. Hier haben wir einen ganz anderen Anspruch. Mit tollen Home-made Potatoes und qualitativ hochwertigen selbst gemachten Burgern möchten auch wir ein Zeichen für besseres Pub-Food setzen.»Arsen ergänzt: «Schlechtes Essen und schlechten Service bekommt man schon an zu vielen Orten. Wir sind kein solches Lokal. Auch fragte ich mich immer: Wieso soll es gute Pubs eigentlich nur in London, Dublin, Schottland oder Manhattan geben? Wir sind sehr viel rumgereist. Ein Pub wie dieses haben wir in der Schweiz immer vergebens gesucht.»
Ina stimmt zu: «Deshalb wollten wir selbst so eines eröffnen. Es soll eine Location sein, die in erster Linie unseren eigenen Ansprüchen stand hält. Und wir denken: Auch die Baslerinnen und Basler werden sie lieben.»
Irland lässt grüssen: Sport, Livemusik und Pub-Quiz
Doch nicht nur Food & Drinks-Lover sondern auch Sport- und Musikliebhaber werden in der Clarastrasse ab August viel Freude haben: So stehen Live-Übertragungen von Sport-Events auf den 27 TV-Screens auf dem täglichen Programm und jeden Freitag und Samstag gibt es Live-Musik – einmal die Woche auch Jazz. Und was wäre ein Irish Pub ohne unterhaltsame Comedy Nights, Karaoke-Sessions und lustige Themen-Pub-Quizzes? Arsen und Ina wollen Baslerinnen und Baslern künftig das volle authentische irische Pub-Erlebnis bieten. Hierfür ist das «Auld Dubliner» in verschiedene Zonen wie Sport, Whiskey, Musik und mehr unterteilt: damit jeder voll und ganz auf seine Kosten kommt.
Jeder Anfang ist schwer
Der Entstehungsprozess vom «Auld Dubliner» war alles andere als einfach: Die Ideen, die Arsen und Ina hinsichtlich Architektur und Einrichtung hatten, bedeuteten viel Aufwand und kosteten Zeit – und Geld. «Wir hatten beispielsweise die Decke komplett neu machen lassen und mussten dann alles wieder einreissen und von vorne beginnen. Jetzt hält der Innenausbau jedoch allen Brandschutzstandards stand. Es gab sehr viele Hindernisse. Doch es hat sich gelohnt. Es sieht jetzt toll aus. Wir sind sehr zufrieden.», sagt Ina.
Die Finanzierung: Die Basis für den Erfolg
Doch wie lief eigentlich die Finanzierung vom «Auld Dubliner»? Arsen erklärt: «Wir hatten elf Konkurrenten bei der Finanzierung – ein guter Business Plan ist deshalb eines der wichtigsten Dinge bei einer Firmengründung. Unser Kundenberater bei der Basler Kantonalbank hatte uns dazu geraten, uns an die Bürgschaftsgenossenschaft für KMU - BG Mitte - zu wenden. Da diese nach Durchsicht unseres Falls und nach dem Studieren unseres Business Plans für unser Vorhaben, ein drittes Pub in der Schweiz zu eröffnen, gebürgt hat, hatten wir eine sehr gute Ausgangslage. Am Ende erhielten wir auch Unterstützung von der Basler Kantonalbank und sind sehr zufrieden – sowohl mit der Hilfe, als auch mit unserem Kundenberater Stefan Janczar. An dieser Stelle möchten wir danke sagen – es lief alles wirklich sehr gut.»
Der Eröffnung steht nichts mehr im Wege
Arsen ist fordernd. Er verlangt viel von sich selbst - man spürt es, wenn er über sich und sein Geschäft spricht. Und auch in Bezug auf seine künftige Kundschaft ist er geradeheraus und bestimmt: «Meine Frage an die Baslerinnen und Basler lautet: Seid ihr bereit für ein Irish Pub der gehobenen Art? Ja? Dann freuen wir uns auf euch.» Ina ergänzt: «Wir haben eines der besten Pubs der Schweiz gebaut. Jetzt müssen wir es auch so betreiben. Da machen wir uns nichts vor – das ist viel Arbeit. Doch wir wollen uns nicht vergleichen. Wir wollen einfach nur gut sein. Wir sind zuversichtlich, dass uns das gelingt.»
«The best Irish Pub in Basel and Switzerland»
Schreibt das «Auld Dubliner» in Basel Erfolgsgeschichte? Jetzt steht erst einmal die Eröffnung an - in einigen Tagen ist es soweit. «The Auld Dubliner is the best Irish Pub in Basel and Switzerland.», liest man in der Firmenbeschreibung, wenn man Arsens und Inas Pub auf Google gefunden hat. Ob dies so ist, wird sich zeigen. Dass es tatsächlich so sein könnte – daran besteht vorerst wenig Zweifel.
Wie unterstützt die Basler Kantonalbank Gründerinnen und Gründer?
Das KMUimpuls-Programm der BKB
Stefan Janczar, Kundenberater Geschäftskunden und Startup-Experte
Herr Janczar, die Basler Kantonalbank hat die Gründer von «The Auld Dubliner» finanziell unterstützt. Weshalb überzeugt Sie das Konzept der Inhaberfamilie?
Wie sollte man am besten vorgehen, wenn man sich selbstständig machen, bzw. eine Firma gründen will?
Wie viel Kapital benötigt man für eine Firmengründung?
Haben Sie noch einen Tipp in punkto Finanzierung eines eigenen Unternehmens?
Darf man Pensionskassengelder als Startkapital für die Firma beziehen?
Wie bereite ich mich optimal auf die Gründung einer eigenen Firma vor?
Wie läuft dann eine mögliche erfolgreiche Finanzierung der Firma durch die Bank ab?
Was, wenn man nicht selbst die Buchhaltung für die eigene Firma machen kann? Ist das ein K.O.-Kriterium?
Wie kann die Basler Kantonalbank bei der Firmengründung unterstützen?
Die Basler Kantonalbank & Startup-Unterstützung
Haben Sie eine innovative Geschäftsidee und wollen Sie ein Unternehmen in der Schweiz gründen? Die Basler Kantonalbank hilft Ihnen, Ihre Visionen zu verwirklichen. Unser Team aus erfahrenen Beraterinnen und Beratern steht Ihnen dabei gerne mit Rat und Tat zur Seite. Das Schweizer Förderprogramm KMUimpuls ist in der Region einmalig und bietet Startups besonders vorteilhafte Bedingungen.Die Basler Kantonalbank begleitet Startup-Unternehmen in der Nordwestschweiz in Kooperation mit der Startup Academy von Anfang an und ist ein gewichtiger Partner in der Orchestrierung ihrer Finanzierungs-Bedürfnisse. Damit trägt sie zur attraktiven Standortförderung bei.
Seit Dezember 2020 ist die BKB Exklusivpartner des Unterstützungsprogramms des Kantons Basel-Stadt zur Förderung lokaler Startups, welches spezifisch auf die Bedürfnisse von wissenschafts- und technologiebasierten Startups zugeschnitten ist.
Über die Startup Academy
Ein wertvoller Partner der BKB ist die Startup Academy, die Sie sowohl in der Gründungs- als auch der Wachstumsphase unterstützt.
Unsere langjährigen Partner Bürgschaftsgenossenschaft Mitte und SAFFA stehen ebenfalls zur Verfügung, um Ihnen eine individuelle Finanzierung zu ermöglichen.