Aufbau der neuen BKB auf Zielkurs. Konzerngewinn von 200 Mio. Franken.

Der Konzern BKB konnte im Geschäftsjahr 2014 einen Konzerngewinn von 200,4 Mio. CHF (+65,9%) und einen Bruttogewinn von 265,1 Mio. CHF (-6,0%) ausweisen.
Das Jahr 2014 stand für das Stammhaus Basler Kantonalbank im Zeichen der konsequenten Fortführung der strategischen Neuausrichtung. Der Betriebsertrag fiel leicht schwächer aus. Der Bruttogewinn beträgt 177,3 Mio. CHF und liegt damit um 5,3% über dem Vorjahr. Der Jahresgewinn erhöhte sich leicht um 1,4% auf 71,1 Mio. CHF. Die PS-Inhaberinnen und Inhaber erhalten eine unveränderte Dividende von 3,10 CHF (brutto) pro Partizipationsschein. Auch die Gesamtablieferung an den Kanton Basel-Stadt bewegt sich mit 64 Mio. CHF auf dem Vorjahresniveau. Durch die Erhöhung der Kapitalbasis um insgesamt 250 Mio. CHF wird den erhöhten regulatorischen Kapitalanforderungen und der gewachsenen Geschäftstätigkeit der Bank Rechnung getragen.

05.03.2015

 

Solides Konzernergebnis

 

Konzerngewinn mit 200,4 Mio. CHF 65,9% über Vorjahr

Das Geschäftsjahr 2014 war von der strategischen Neuausrichtung des Konzerns BKB in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld geprägt. Dies blieb erwartungsgemäss nicht ohne Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf. Entsprechend resultierte eine Reduktion des Betriebsertrags auf 575,0 Mio. CHF (-7,3%). Praktisch unverändert präsentiert sich die Kostensituation. Trotz beträchtlichen Investitionen in die Zukunft der Bank konnte der Geschäftsaufwand mit 309,9 Mio. CHF – unter Ausklammerung des einmaligen Sonderbeitrages an die Pensionskassen-Ausfin­anzierung von 28,5 Mio. CHF im Jahr 2013 – praktisch auf gleichem Niveau gehalten werden. Daraus resultierte eine Abnahme des Bruttogewinns auf 265,1 Mio. CHF (-6,0%). Der Konzerngewinn kommt mit 200,4 Mio. CHF (+65,9%) deutlich über dem Vorjahr zu liegen. Die Steigerung ist im Wesentlichen auf die im 2013 gebildete konzernweite Rückstellung für die US-Steuerthematik zurück zu führen, welche im 2014 unverändert beibehalten wird.

 

Erfreuliche Zunahme der Spargelder

Die konsolidierte Bilanzsumme erhöhte sich deutlich auf 42,9 Mrd. CHF (+9,5%). Das anhaltende Tiefzinsniveau in der Schweiz führte zu einem höheren Volumen an Absicherungsgeschäften, womit die Wiederbeschaffungswerte aus derivativen Finanzinstrumenten primär für das Bilanzwachstum verantwortlich waren. Die Spargelder haben erfreulicherweise um 2,5% auf 15,1 Mrd. CHF zugenommen. Auch die Kundenausleihungen weisen ein gesundes Wachstum auf und belaufen sich auf 27,6 Mrd. CHF (+4,2%). Die dem Konzern anvertrauten Kundenvermögen von 46,1 Mrd. CHF (-0,1%) erfuhren aufgrund der Weissgeldstrategie einen leichten Rückgang.

 

 

Stammhaus BKB: Neuausrichtung auf Kurs

 

Jahresgewinn auf Vorjahresniveau

«Der Aufbau der neuen BKB ist in vollem Gange. Über 30 strategische Projekte wurden im Jahr 2014 in Angriff genommen resp. beträchtliche Investitionen getätigt, um die Bank fit für die Zukunft zu machen. Und dies in einem anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Umfeld.», so CEO Guy Lachappelle. Das blieb erwartungsgemäss 2014 nicht ohne Auswirkungen auf den Geschäftsverlauf. Mit einem Jahresgewinn von rund 71,1 Mio. CHF (+1,4%) konnte ein leicht höheres Ergebnis als im Vorjahr erzielt werden.

 

Deutlich mehr Spargelder

Bei den Spargeldern konnte eine Zunahme um 3,4% verzeichnet werden. Mit verantwortlich für diesen Erfolg ist die Aktion «Turbosparen», wovon 2‘500 Sparerinnen und Sparer profitiert haben. Ebenfalls verbessert hat sich das Kreditportfolio. Dank der Fokussierung auf bessere Risiken ist der Wertberichtigungsbedarf auf Kreditpositionen deutlich zurückgegangen. Die Hypothekarforderungen sind im 2014 mit +1,7% eher moderat gestiegen. Auch im Stammhaus führte das Tiefzinsniveau zu höheren Wiederbeschaffungswerten aus derivativen Finanzinstrumenten. Die Bilanzsumme stieg insgesamt um 10,1% auf 27,6 Mrd. CHF.

 

Leicht schwächeres Ergebnis im Zinsengeschäft

Mit einem Erfolg aus dem Zinsengeschäft von 187,1 Mio. CHF konnte der Vorjahreswert nicht ganz erreicht werden (-3,7%). Ursachen hierfür sind geringere Zins- und Dividendeneinnahmen aus Finanzanlagen, da attraktiv verzinste Obligationen fällig wurden, die nicht adäquat ersetzt werden konnten.

 

Weissgeldstrategie in aller Konsequenz

Das Kundenvermögen per 31.12.2014 betrug rund 26,9 Mrd. CHF (Vorjahr: 28,3 Mrd. CHF). Die Vermeidung unrentabler Geschäfte, die Schliessung der ausserkantonalen Standorte sowie die konsequente Umsetzung der Weissgeldstrategie führten zu einem Netto-Neugeld-Abfluss von 2,6 Mrd. CHF. Ziel ist es, bis Ende 2015 nur noch versteuerte Vermögen zu verwalten, weshalb auch im laufenden Jahr noch von Abflüssen auszugehen ist. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft ging in der Folge um 11,2% auf 89,4 Mio. CHF zurück.

 

Unabhängige Beraterbank schafft neue Ertragsbasis

Eine Investition in die Zukunft bildet die Neupositionierung als unabhängige Beraterbank. Sie bringt mit sich, dass die Bank auf jegliche Vertriebsentschädigungen in Form von Retrozessionen im Wertschriftengeschäft verzichtet. Gleichzeitig hat die BKB ihre Dienstleistung im Wertpapiergeschäft ausgebaut. Für die Anlagekunden wurden erfolgreich verschiedene Beratungspakete eingeführt. Bei diesen wird die bisher durch Retrozessionen finanzierte, für den Kunden unentgeltlich erbrachte Beratung neu abgegolten. Im Gegenzug erhalten die Kunden die Retrozessionen vergütet. Dazu Guy Lachappelle: «Das neue Geschäftsmodell bewirkte zwar kurzfristig Mindereinnahmen, aber wir haben damit eine neue, nachhaltige Ertragsbasis geschaffen». Im laufenden Jahr wird das Geschäft mit attraktiven Produktpaketen für Firmen- und Privatkunden weiter ausgebaut.

 

Geringe Marktschwankungen führten zu geringeren Handelsaktivitäten

Aufgrund der im Jahr 2014 beobachtbaren geringen Marktschwankungen bei Zinssätzen und Devisenkursen hielten sich auch die Handelskunden merklich zurück. Insbesondere hat die im letzten Jahr noch gültige Untergrenze der Schweizerischen Nationalbank beim Schweizer Franken gegenüber dem Euro von 1,20 CHF dafür gesorgt, dass Firmenkunden weniger Absicherungsgeschäfte für Devisen getätigt haben. Aufgrund der rückläufigen Kapitalaufnahme von Unternehmen und Körperschaften hat auch die Nachfrage nach Anleihens-Emissionen abgenommen. Die geringeren Handelsaktivitäten sowie einmalige Sondereffekte im Vorjahr haben sich entsprechend auf den Handelserfolg von 49,6 Mio. CHF ausgewirkt (Vorjahr: 63,5 Mio. CHF).

 

Kosten im Griff trotz Investitionen in die Neuausrichtung

Praktisch unverändert präsentiert sich die Kostensituation. Die Personal- und Sachaufwände verharrten – unter Ausklammerung des einmaligen Sonderbeitrages an die Pensionskassen-Ausfinanzierung 17,5 Mio. CHF im Jahr 2013 – praktisch auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr. Kurz- bis mittelfristig werden die Kosten aufgrund von Investitionen in die Umsetzung der neuen strategischen Ausrichtung jedoch erwartungsgemäss ansteigen. Bereits im laufenden Jahr stehen weitere Investitionen im tiefen zweistelligen Millionenbereich an – unter anderem in die Umsetzung des neuen Filialkonzepts, mit dem die neue BKB für die Kundinnen und Kunden nicht nur spürbar, sondern auch sichtbar wird.

 

Anstieg des Bruttogewinns

Aufgrund eines tieferen Geschäftsaufwands (-18,9 Mio. CHF gegenüber 2013) übertrifft der Bruttogewinn mit 177,3 Mio. CHF das Vorjahresergebnis um 8,9 Mio. CHF. Die Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste bewegen sich, unter Ausklammerung der Rückstellung von 100 Mio. CHF im Zusammenhang mit der laufenden Untersuchung des US-Justizministeriums, mit 19,4 Mio. CHF auf Vorjahresniveau (Vorjahr: 118,2 Mio. CHF). Daraus resultiert ein Betriebsergebnis von 143,4 Mio. CHF. Der im Vorjahr verbuchte Erlös aus dem Verkauf des Bankgebäudes „Spiegelgasse 2“ von 15,3 Mio. CHF fiel erwartungsgemäss im Berichtsjahr nicht mehr an, womit sich der ausserordentliche Ertrag (neben dem Effekt aus der letztjährigen Verbuchung der US-Rückstellung) reduzierte. Der Jahresgewinn von 71,1 Mio. CHF liegt schliesslich leicht über demjenigen des Vorjahres (Vorjahr: 70,1 Mio. CHF).

 

Fortgesetzte Kooperation mit amerikanischen Steuerbehörden

Am Vorgehen betreffend der Steuerangelegenheit mit den USA hat sich nichts geändert. Die BKB kooperiert im Rahmen der Schweizer Rechtsordnung vollumfänglich mit den US-Behörden mit dem Ziel einer Lösung auf Verhandlungsebene im laufenden Jahr. Im Jahresabschluss per 31.12.2013 hat die BKB eine Rückstellung für eine mögliche Busse und die damit zusammenhängenden Verfahrenskosten von 100 Mio. CHF bekannt gegeben. Die Höhe dieser Rückstellung entspricht nach wie vor der derzeitigen Risikoeinschätzung, womit die bisherige Risikovorsorge unverändert bestehen bleibt.

 

Konstante Dividende und Gewinnausschüttung

Die BKB schüttet eine im Vergleich mit dem Vorjahr unveränderte Dividende von CHF 3.10 (brutto) pro Partizipationsschein aus. Die Dividendenrendite per Ende 2014 betrug damit attraktive 4,8%. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis beträgt 0,69. Die Gesamtablieferung an den Kanton Basel-Stadt bewegt sich mit 64,0 Mio. CHF leicht über dem Vorjahresniveau (Vorjahr: 63,0 Mio. CHF).

 

Weitere Stärkung der soliden Kapitalbasis

Die über den ausserordentlichen Aufwand verbuchte Zuweisung an die Reserven für allgemeine Bankrisiken betrug 52,6 Mio. CHF im Geschäftsjahr 2014 (Vorjahr: 61,1 Mio. CHF). Dadurch betragen die ausgewiesenen eigenen Mittel 2,78 Mrd. CHF (Vorjahr: 2,64 Mrd. CHF) bei einer Gesamtkapitalquote von 15,4% per 31.12.2014. Aufgrund der erhöhten regulatorischen Kapitalanforderungen und der gewachsenen Geschäftstätigkeit der Bank in den vergangenen Jahren hat die Basler Kantonalbank zudem entschieden, die Kapitalbasis um bis zu 250 Mio. CHF zu verstärken. Dies geschieht einerseits durch eine vom Regierungsrat genehmigte Erhöhung des Dotationskapitals um 100 Mio. CHF und andererseits durch die Aufnahme eine Additional Tier1-Anleihe in der Höhe von bis zu 150 Mio. CHF. «Damit kann die BKB den erhöhten Kapitalanforderungen gerecht werden und reiht sich bezüglich Kapitalisierung unter den Universalbanken im vorderen Drittel ein.» betont Dr. Andreas Sturm, Präsident des Bankrats.

 

BKB orientiert sich an nachhaltiger Wertschaffung
Als eine der ersten Schweizer Banken hat die BKB den ökonomischen Gewinn (Economic Profit) in die Banksteuerung eingeführt und das Vergütungssystem konsequent daran ausgerichtet. Die Ausrichtung auf den nachhaltigen Unternehmenswert dient allen Anspruchsgruppen und liegt im Interesse der Basler Volkswirtschaft. Dazu Dr. Andreas Sturm: «Ziel ist es, einen hohen volkswirtschaftlichen Nutzen für den Kanton Basel-Stadt zu stiften. Grundlage dazu ist eine solide Finanzierung und eine hohe Ertragskraft. So hat die BKB kumuliert über die letzten 10 Jahre knapp 800 Mio. CHF an den Kanton Basel-Stadt abgeliefert. Über denselben Zeitraum konnte der Konzern sein Eigenkapital aus eigener Kraft um fast 1,4 Mrd. CHF auf rund 3,5 Mrd. CHF erhöhen».

 

Ausblick 2015

Die konkreten Auswirkungen des Entscheids der Schweizerischen Nationalbank vom 15. Januar 2015, die Euro-Untergrenze aufzuheben und die Leitzinsen weiter in den negativen Bereich abzusenken, sind aktuell noch nicht verlässlich abschätzbar. Der Konzern BKB erwartet für das laufende Geschäftsjahr voraussichtlich ein operatives Ergebnis leicht unter dem Vorjahresniveau, jedoch einen von ausserordentlichen Faktoren geprägten höheren Konzerngewinn. Insbesondere ergibt sich durch den Beteiligungsverkauf an der Swisscanto Holding AG ein einmaliger, ausserordentlicher Ertrag von 35,8 Mio. CHF. Guy Lachappelle: «Wir werden im 2015 mit der Umsetzung unserer neuen Strategie weiter konsequent und zielstrebig vorwärts machen. Wir sehen schon jetzt, dass sich die Investition in die BKB der Zukunft auszahlt.»

 

Video zum Geschäftsjahr 2014

 

Die Informationen zu den Jahresabschlüssen Stammhaus Basler Kantonalbank und Konzern BKB finden Sie auch auf der Website www.bkb.ch.

 

Für weitere Auskünfte:

 

Dr. Michael Buess

Leiter Generalsekretariat / Medienstelle / IR

Basler Kantonalbank

Tel.: 061 266 29 77

E-Mail: michael.buess@bkb.ch