Basler Kantonalbank mit Übergangsjahr 2013

 

Das Stammhaus Basler Kantonalbank hat ein schwieriges Geschäftsjahr 2013 erlebt, das primär im Zeichen der Aufarbeitung und Bereinigung von Altlasten früherer Jahre stand. Der Bruttogewinn von 168,4 Mio. CHF liegt um 34,3% unter dem Vorjahr. Zusätzlich zu den Kosten- und Ertragseffekten aus der US-Steuerthematik wird das Ergebnis im Wesentlichen durch zwei Sondereffekte beeinträchtigt: Einerseits durch die Sanierung der Pensionskasse mit 17,5 Mio. CHF und andererseits durch die Buchverluste auf den BKB-Partizipationsscheinen im Eigenbestand der Bank mit 46,3 Mio. CHF. Der Jahresgewinn reduzierte sich um 13,1% auf 70,1 Mio. CHF.

 

Der Bruttogewinn des Konzerns BKB sowie der Konzerngewinn sinken um 25,0% resp. 52,9%. Der Konzerngewinn wird insbesondere durch die US-Rückstellungen von 109 Mio. CHF in einem ausserordentlichen Mass beeinträchtigt.

20.02.2014

Hinweis: Nachfolgend werden die Jahresabschlüsse des Stammhauses und Konzerns Basler Kantonalbank (unrevidiert) präsentiert. Über den Einzelabschluss der Tochtergesellschaft Bank Coop wurde bereits am 6. Februar 2014 informiert.

 

Jahresrechnung 2013 Stammhaus Basler Kantonalbank:

 

Aufarbeitung und Bereinigung vergangener Ereignisse

Das vergangene Jahr war insbesondere durch die umfangreiche Bildung einer Rückstellung für Verfahrenskosten und für eine mögliche Busse im Zusammenhang mit der laufenden Untersuchung des US-Justizministeriums geprägt. Die US-Steuerthematik wirkte sich aber auch auf die Erträge und Kosten des operativen Geschäft aus, womit der Bruttogewinn auf 168,4 Mio. CHF
(-34,3%) zurückging. Das Ergebnis wird zusätzlich durch zwei Sondereffekte beeinträchtigt: Erstens durch den Beitrag zur Sanierung der Pensionskasse von 17,5 Mio. CHF und zweitens durch Buchverluste auf den BKB-Partizipationsscheinen im Eigenbestand der Bank von 46,3 Mio. CHF. All diese Faktoren führten schliesslich zu einem tieferen Jahresgewinn für 2013 von 70,1 Mio. CHF (-13,1%). Für die Bank war das Geschäftsjahr 2013 damit ein Übergangsjahr. Die Aufarbeitung und Bereinigung der während der «Expansionsjahre» verursachten Probleme schreitet jedoch zügig voran. Die im Sommer 2013 verabschiedete neue Strategie zeigt bereits erste Erfolge.

 

Überschüssige Liquidität und Margendruck führen zu tieferem Zinserfolg

Die Bilanzsumme stieg auf 25,1 Mrd. CHF (Vorjahr: 25,0 Mrd. CHF) leicht an. Dies hängt im Wesentlichen mit höheren flüssigen Mitteln von 4,1 Mrd. CHF zusammen, welche dem Zweck einer Liquiditätsreserve dienen. Dies und das weitgehend ausgeschöpfte Potenzial für Konditionenanpassungen auf der Passivseite beeinflussen den Zinserfolg. Dieser kam in der Berichtsperiode mit 194,3 Mio. CHF um 19,4 Mio. CHF (-9,1%) unter dem Vorjahr zu liegen.

 

Vorsichtige Hypothekenvergabe unterhalb des Marktwachstums

Die Kundenausleihungen stiegen im zurückliegenden Geschäftsjahr mit 15,7 Mio. CHF auf 13,0 Mrd. CHF eher moderat an. Dabei wurde der Qualität der Ausleihungen grösste Aufmerksamkeit geschenkt. So konnte der Rückgang bei den Forderungen gegenüber Kunden von 193,5 Mio. CHF (-5,9%) annähernd mit dem höheren Bestand an Hypothekarforderungen von 209,3 Mio. CHF (+2,2%) kompensiert werden. Daneben führte das Marktwachstum im Immobiliensektor zu einer Zunahme bei den Hypothekarforderungen auf 9,9 Mrd. CHF per 31.12.2013. Die Hypothekenvergabe blieb damit aber unterhalb des Marktwachstums und unterstreicht die konservative Vergabepolitik der Bank.

 

Publikumsgelder auf Vorjahresniveau

Das Grosskundengeschäft führt erfahrungsgemäss zu einer erhöhten Volatilität bei den Kundengeldern. Die Reduktion um 729,7 Mio. CHF (-5,5%) auf rund 12,7 Mrd. CHF ist durch den Verfall von Festgeldern und der sukzessiven Rückführung von Sichtguthaben von institutionellen Kunden und von öffentlich-rechtlichen Körperschaften bedingt. Die Publikumsgelder sind mit 15,9 Mrd. CHF gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert.

 

Umsetzung der Weissgeldstrategie führt zu Vermögensabflüssen

Die Kundenvermögen betrugen per 31.12.2013 rund 28,3 Mrd. CHF (Vorjahr: 29,1 Mrd. CHF). Dabei mussten beim Netto-Neugeld mit 2,3 Mrd. CHF innert Jahresfrist Abflüsse in Kauf genommen werden, welche insbesondere mit der konsequenten Umsetzung der Weissgeldstrategie zusammenhängen. So ist auch im laufenden und im nächsten Jahr von Abflüssen auszugehen, da der Bereinigungsprozess, bis Ende 2015 nur noch versteuerte Vermögen zu verwalten, bis dahin noch andauert. Dies wirkt sich direkt auf den Erfolg des Kommissions- und Dienstleistungsgeschäfts aus, welcher um 11,4% auf 100,7 Mio. CHF zurückging.

 

Respektabler Handelserfolg bei deutlich geringeren Risiken

Als durchaus respektabel präsentiert sich der Erfolg aus dem Handelsgeschäft. Dieser betrug im vergangenen Geschäftsjahr 63,5 Mio. CHF (-35,6%) und entspricht dem viertbesten je erzielten Handelsergebnis. Dies obwohl die Risiken im Handelsgeschäft deutlich reduziert worden sind. Die mit dem Teilverkauf der Obligationenbestände verbuchten ausserordentlichen Gewinne des Vorjahres fielen im Geschäftsjahr 2013 erwartungsgemäss nicht mehr an.

 

Markante Buchverluste auf eigenen BKB-Partizipationsscheinen

Der BKB-Partizipationsschein hat in der Berichtsperiode einen Kursrückgang von 27,2% verzeichnet. Dementsprechend sind Buchverluste von insgesamt 46,3 Mio. CHF bei den BKB-Partizipationsscheinen im Eigenbestand (31.12.2013: 1,75 Mio. Stück, 31.12.2012: 1,73 Mio. Stück) angefallen. Diese belasteten das Handelsergebnis mit 2,1 Mio. CHF und den anderen ordentlichen Aufwand mit 44,2 Mio. CHF. Der übrige ordentliche Erfolg reduzierte sich deshalb um rund 12,9 Mio. CHF (-63,8%) auf 7,3 Mio. CHF.

 

Geschäftsaufwand durch konsequentes Kostenmanagement begrenzt

Zur Sanierung der Pensionskasse musste zu lasten des Personalaufwands ein einmaliger Beitrag von 17,5 Mio. CHF zugewiesen werden. Der Personalaufwand lag dadurch mit 129,7 Mio. CHF um 5,5 Mio. CHF über der vergleichbaren Vorperiode. Ohne diesen Einmaleffekt wären die Personalkosten aufgrund eines geringeren Personalbestands und tieferer variabler Entschädigungen um 9,7% auf 112,2 Mio. CHF gesunken. Der Bezug des neuen Hauptsitzes sowie die ersten Umsetzungsschritte im Rahmen der strategischen Neuausrichtung liessen die Projekt­aufwände ansteigen. Durch ein konsequentes Kostenmanagement verzeichnete der Sachaufwand jedoch lediglich eine marginale Zunahme um 2,2 Mio. CHF auf 67,7 Mio. CHF. Folglich erhöhte sich der Geschäftsaufwand um 4,0% auf 197,4 Mio. CHF (Vorjahr: 189,7 Mio. CHF). Der Jahresgewinn von 70,1 Mio. CHF vom Stammhaus Basler Kantonalbank liegt aufgrund des tieferen operativen Ergebnisses 13,1% unter demjenigen des Vorjahres.

 

Dividende von (brutto) 3,10 CHF pro BKB-PS

Das schwierige Umfeld sowie das um rund einen Drittel geringere Resultat führen dazu, dass die Dividende gegenüber dem Vorjahr nicht unverändert aufrechterhalten werden kann. Diese musste auf 3,10 CHF brutto pro BKB-Partizipationsschein reduziert werden (Vorjahr: 3,30 CHF pro BKB-PS). Dadurch ergibt sich eine Dividendenrendite per 31.12.2013 von 4,3% (Vorjahr: 3,3%).

 

Gesamtausschüttung an den Kanton Basel-Stadt von 63,0 Mio. CHF

Durch den tieferen Jahresgewinn und den ausserordentlichen Rückstellungsbedarf zur Risikovorsorge in Sachen US-Steuerthematik, fällt auch die Gewinnablieferung an den Kanton Basel-Stadt um 18,1% tiefer aus. Die ordentliche Gewinnablieferung beträgt 40,5 Mio. CHF. Zusammen mit der Verzinsung des Dotationskapitals von 3,1 Mio. CHF und der Gewährsträger-Abgeltung von 19,4 Mio. CHF umfasst die Gesamtausschüttung an den Kanton Basel-Stadt für das Jahr 2013 insgesamt 63,0 Mio. CHF (Vorjahr: 76,9 Mio. CHF).

 

Weiterhin sehr solide Kapitalausstattung

Nach Genehmigung der beantragten Gewinnverwendung durch den Kanton Basel-Stadt verfügt das Stammhaus Basler Kantonalbank über ausgewiesene eigene Mittel von 2,64 Mrd. CHF (Vorjahr: 2,67 Mrd. CHF). Trotz der Entnahme von 100 Mio. CHF aus den Reserven für allgemeine Bankrisiken zur Bildung der US-Rückstellung konnten die Eigenmittel von Neuem um 61,1 Mio. CHF aus dem laufenden Ergebnis geäufnet werden. Der Eigenmittel-Deckungsgrad beträgt 198,7% (Vorjahr: 200,4%) und die Gesamtkapitalquote 15,9% (Vorjahr: 16,0%) und liegt damit praktisch auf Vorjahreshöhe.

 

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Konsolidierte Jahresrechnung 2013:

 

Der Konzern BKB besteht hauptsächlich aus dem Stammhaus Basler Kantonalbank und der Bank Coop AG. Auf Konzernebene wirkten sich in der Berichtsperiode die gleichen Faktoren aus wie in den einzelnen Konzerngesellschaften.

 

Erfreuliche Zunahme der Spargelder im Konzern

Die konsolidierte Bilanzsumme erhöhte sich im Berichtsjahr leicht um 0,2% auf 39,2 Mrd. CHF. Gründe für dieses moderate Wachstum sind zum einen die zurückhaltende Kreditvergabe und zum anderen das Halten einer Liquiditätsreserve als Risikopuffer. Die Spargelder konnten um 3,2% auf 14,7 Mrd. CHF gesteigert werden. Bei den Kundenausleihungen wurde ein gesundes Wachstum von 2,3% auf 26,5 Mrd. CHF realisiert. Dieses war angesichts der Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt bewusst von einer gewissen Zurückhaltung geprägt.

 

Kundenvermögen trotz Weissgeldstrategie gehalten

Die dem Konzern anvertrauten Kundenvermögen betrugen 46,2 Mrd. CHF. Das entspricht einer leichten Abnahme um 1,3%. Die Bereinigungen im Zusammenhang mit der konsequenten Umsetzung der Weissgeldstrategie führten im Stammhaus BKB erwartungsgemäss zu einer Verminderung des Depotvermögens. Diese konnte durch die Zunahme der Kundenvermögen bei der Bank Coop nicht vollständig kompensiert werden.

 

Tieferer Bruttogewinn wegen Ertragsschmälerungen und PK-Sonderaufwand

Aufgrund von Ertragsrückgängen in einzelnen Geschäftsfeldern resultierte eine Abnahme des Betriebsertrags um 10,7% auf 620,6 Mio. CHF. Gleichzeitig fiel ein höherer Geschäftsaufwand von 338,5 Mio. CHF (+6,2%) an. Grund dafür war der Sonderaufwand beider Banken für die Pensionskasse. Daraus resultierte eine Reduktion des Bruttogewinns um 25,0% auf 282,1 Mio. CHF.

 

Halbierung des Konzerngewinns durch US-Rückstellung bedingt

Unter den Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verlusten musste der Konzern BKB im zurückliegenden Geschäftsjahr insgesamt 122,8 Mio. CHF verbuchen. Darin enthalten sind die kurz vor dem Jahresende angekündigten Rückstellungen von 109,0 Mio. CHF auf Konzernebene für Verfahrenskosten und eine mögliche Busse im Zusammenhang mit der US-Steuerthematik. Dadurch halbiert sich der Konzerngewinn auf 120,5 Mio. CHF. Der ausserordentliche Ertrag von 17,4 Mio. CHF umfasst im Wesentlichen den Verkauf des Bankgebäudes „Spiegelgasse 2“ vom Stammhaus BKB. Dennoch konnte der Konzern BKB eine weitere Stärkung der ausgewiesenen eigenen Mittel um 1,4% auf einen Bestand von knapp 3,2 Mrd. CHF erzielen.

 

Ausblick 2014 Stammhaus und Konzern BKB

Für das laufende Geschäftsjahr wird ein besseres Ergebnis als im Vorjahr erwartet. Guy Lachappelle, Vorsitzender der Konzernleitung: „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir mit der Umsetzung der neuen Konzernstrategie die erfolgreiche und nachhaltige Entwicklung der Basler Kantonalbank sicherstellen können. In einer mittelfristigen Einschätzung bis Ende 2015 bin ich zuversichtlich, dass wir die Reputation und die Erträge verbessern werden.“

 

Video - Guy Lachappelle kommentiert Jahresergebnis 2013

 

Die Informationen zu den Jahresabschlüssen Stammhaus Basler Kantonalbank und Konzern BKB finden Sie auch auf der Website www.bkb.ch.

 

Für weitere Auskünfte:

 

Dr. Michael Buess

Leiter Generalsekretariat / Medienstelle / IR

Basler Kantonalbank

Tel.: 061 266 29 77

E-Mail: michael.buess@bkb.ch