Das Stammhaus Basler Kantonalbank erwirtschaftete im 1. Semester 2013 ein tieferes Ergebnis. Dieses wurde massgeblich durch zwei Einmaleffekte geprägt. Der erste betrifft den Beitrag von 18,4 Mio. CHF an die Pensionskasse zur Schliessung der Deckungslücke und zur Finanzierung der Übergangsregelung vom Leistungsprimat zum Beitragsprimat. Der zweite besteht in Wertkorrekturen von insgesamt 39,1 Mio. CHF auf den BKB-Partizipationsscheinen, welche sich im Eigenbestand der Bank befinden. Im Weiteren hat die Bank in verschiedenen Geschäftsfeldern ihre Risiken bewusst weiter reduziert, was zu Ertragsrückgängen führt. Der Bruttogewinn beträgt 77,0 Mio. CHF und liegt damit um 40,3% unter dem Vorjahr. Der Halbjahresgewinn reduzierte sich um 19,9% auf 35,3 Mio. CHF.
Der Konzern BKB konnte im 1. Semester 2013 einen Bruttogewinn von 143,1 Mio. CHF (-24,3%) und einen Konzerngewinn von 128,6 Mio. CHF (-18,9%) ausweisen. Beide Grössen sind durch den Sonderaufwand an die Pensionskasse, welcher das Halbjahresergebnis mit 30,0 Mio. CHF belastet, stark beeinflusst.
Halbjahresabschluss 2013 Stammhaus Basler Kantonalbank:
Vorsicht im Hypothekenwachstum
Die Bilanzsumme im Stammhaus BKB erhöhte sich um 616 Mio. CHF auf 25,6 Mrd. CHF. Die grösste Veränderung seit Beginn des Jahres entfiel auf die Flüssigen Mittel, während gleichzeitig die Forderungen gegenüber Banken um 32,3% zurückgegangen sind. Im Kreditgeschäft ergab sich in der Berichtsperiode ein moderates Wachstum, indem die Kundenausleihungen um 0,9% auf 13,1 Mrd. CHF per 30.06.2013 zunahmen (31.12.2012: 13,0 Mrd. CHF). Davon entfielen 186 Mio. CHF auf die Hypothekarforderungen und -72 Mio. CHF auf die Forderungen gegenüber Kunden.
Erfreulicher Anstieg der Kundengelder
Die Kundengelder konnten erfreulicherweise um 5,4% auf 14,1 Mrd. CHF gesteigert werden. Die Spar- und Anlagegelder haben um 160 Mio. CHF (+2,6%) zugenommen. Die übrigen Verpflichtungen gegenüber Kunden konnten um 578 Mio. CHF (+8,2%) erhöht werden. Die hohe Kundenloyalität beweist eindrücklich, dass die Basler Kantonalbank weiterhin den Status als vertrauensvolle und verlässliche Bank geniesst.
Überschüssige Liquidität belastet Zinsengeschäft
Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft konnte im 1. Halbjahr 2013 mit 98,5 Mio. CHF das Vorjahresniveau nicht erreichen (-10,3%). Ursache dafür bilden der verstärkte Margendruck im Passivgeschäft und die eingeschränkten Anlagemöglichkeiten für die überschüssige Liquidität. So ist beim aktuell tiefen Zinsniveau das Potential für weitere Konditionenanpassungen beschränkt. Mangelnde Anlagemöglichkeiten führten zu einem starken Zuwachs der Liquidität, was jedoch zu geringeren Zinseinnahmen führt. Damit erfüllt die Bank allerdings bereits heute die ab 2015 geltenden, strengeren Liquiditätsvorschriften.
Weissgeldstrategie wirkt sich auf Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft aus
Die BKB verfolgt in ihrem Anlagegeschäft eine Weissgeldstrategie. Ziel ist es, dass die Basler Kantonalbank bis Ende 2015 nur noch versteuerte Vermögen verwaltet. Die Kundenvermögen haben unter Berücksichtigung der Kurszuwächse an den Börsen auf 29,4 Mrd. CHF zugenommen (31.12.2012: 29,1 Mrd. CHF). Mit der eingeschlagenen Weissgeldstrategie waren jedoch wie erwartet Abflüsse von Depotvermögen verbunden, welche im Wesentlichen zu einem Nettoneugeldabfluss von 556 Mio. CHF führten. Als Konsequenz daraus kam der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft mit 51,6 Mio. CHF für das 1. Semester 2013 um 9,7% unter dem Vorjahr zu liegen.
Erwartungsgemäss tieferer Handelserfolg
Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft betrug im 1. Semester 2013 rund 39,8 Mio. CHF (Vorjahr: 49,9 Mio. CHF). Davon stammen 21,8 Mio. CHF (Vorjahr: 28,2 Mio. CHF) aus dem Handel mit Wertschriften und Zinsderivaten. Nachdem das Vorjahresresultat im Handel von nicht wiederkehrenden Verkaufserlösen im Wertschriftengeschäft geprägt war, sind diese im Handelsergebnis zum Halbjahr 2013 erwartungsgemäss nicht mehr angefallen. Die Erträge aus dem Sortengeschäft betrugen 4,6 Mio. CHF (Vorjahr: 4,1 Mio. CHF) und aus dem Devisen- und Edelmetallhandel 13,4 Mio. CHF (Vorjahr: 17,6 Mio. CHF). Während die Einnahmen aus dem Sortenverkauf erhöht werden konnten, bremste die Euro-Untergrenze der Schweizerischen Nationalbank die Notwendigkeit für Absicherungstransaktionen bei den Devisenkunden.
Bewertungskorrekturen auf eigenen BKB-Partizipationsscheinen
Der BKB-Partizipationsschein hat in der Berichtsperiode einen Kursrückgang von 23,0% verzeichnet. Dementsprechend mussten Bewertungskorrekturen von insgesamt 39,1 Mio. CHF auf den BKB-Partizipationsscheinen, welche sich im Eigenbestand der Bank befinden (30.06.2013: 1,77 Mio. Stück, 31.12.2012: 1,73 Mio. Stück), vorgenommen werden. Diese belasteten das Handelsergebnis mit 3,5 Mio. CHF und den anderen ordentlichen Aufwand mit 35,6 Mio. CHF. Der übrige ordentliche Erfolg ist deshalb mit -7,8 Mio. CHF negativ ausgefallen.
Höherer Geschäftsaufwand / Rückgang des Bruttogewinns um 40,3%
Der Geschäftsaufwand nahm im 1. Halbjahr 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 8,8 Mio. CHF zu. Darin ist der Betrag an die Pensionskasse von 18,4 Mio. CHF enthalten. Ohne diesen Einmaleffekt würde einem Geschäftsaufwand von 96,4 Mio. CHF für 2012 ein solcher von 86,8 Mio. CHF für 2013 gegenüber stehen (-9,6 Mio. CHF). Vom Geschäftsaufwand entfielen 73,1 Mio. CHF auf die Personalkosten (+13,4%) und 32,1 Mio. CHF auf den Sachaufwand (+0,6%). Unter Ausklammerung des Beitrags an die Pensionskasse zur Schliessung der Deckungslücke und zur Finanzierung der Übergangsregelung vom Leistungsprimat zum Beitragsprimat wäre der Personalaufwand um 15,2% zurückgegangen. Dies ist hauptsächlich durch die Abnahme der variablen Lohnbestandteile im Vergleich zum Vorjahr begründet.
Der tiefere Betriebsertrag von 182,2 Mio. CHF (Vorjahr: 225,3 Mio. CHF) sowie der höhere Geschäftsaufwand von 105,2 Mio. CHF (Vorjahr: 96,4 Mio. CHF) führten zu einem Bruttogewinn von 77,0 Mio. CHF, was einen Rückgang von 40,3% gegenüber dem Vorjahr bedeutet.
Steuerangelegenheit USA / Fall ASE
Nach Berücksichtigung der Abschreibungen von 6,6 Mio. CHF (Vorjahr: 5,6 Mio. CHF) und Rückstellungen von 13,1 Mio. CHF (Vorjahr: 10,9 Mio. CHF) ergibt sich ein Betriebsergebnis von 57,3 Mio. CHF (-49,0%). Betreffend der Steuerangelegenheit mit den USA steht die Basler Kantonalbank unverändert im engen Kontakt mit den Behörden der Eidgenossenschaft und der USA, um eine Lösung auf dem Verhandlungsweg zu finden. Bis zum 30. Juni 2013 haben zwischen der BKB und den U.S. Behörden jedoch keine Verhandlungen über mögliche finanzielle Zahlungen an die USA stattgefunden. Zurzeit lässt sich deshalb nicht verlässlich beurteilen, ob und gegebenenfalls in welcher Höhe eine finanzielle Leistung anfallen wird. Deshalb wurden im Halbjahresabschluss per 30.06.2013 keine Rückstellungen für den Steuerstreit mit den USA gebildet. Betreffend den Fall ASE ist die von der BKB angebotene Vergleichslösung bei den geschädigten Kunden auf ein positives Echo gestossen. Bislang haben rund 80% der geschädigten Kunden ihre Zustimmung zum Vergleich erteilt. Davon konnten in rund 95% der Fälle die Vergleiche bereits vollständig abgewickelt werden.
Komfortabler Eigenmittel-Deckungsgrad von 213,1%
Das tiefere Betriebsergebnis führt dementsprechend auch zu einer um 10,8 Mio. CHF tieferen Gewährsträger-Abgeltung. Die über den ausserordentlichen Aufwand verbuchte Zuweisung an die Reserven für allgemeine Bankrisiken betrug 36,5 Mio. CHF (Vorjahr: 65,8 Mio. CHF). Dadurch erhöhten sich die ausgewiesenen eigenen Mittel auf 2,70 Mrd. CHF und der Eigenmittel-Deckungsgrad nach Basel III auf 213,1% (31.12.2012: 202,3%).
Halbjahresgewinn -19,9% gegenüber Vorjahr
Der ausserordentliche Ertrag von 15,5 Mio. CHF stammt aus dem Verkaufserlös des Bankgebäudes „Spiegelgasse 2“, welches per 30.06.2013 wie vorgesehen in den Besitz des Kantons Basel-Stadt überging. Schliesslich ergibt sich ein um 19,9% tieferer Halbjahresgewinn von 35,3 Mio. CHF.
Konsolidiertes Halbjahresergebnis 2013:
Der Konzern BKB besteht im Wesentlichen aus dem Stammhaus Basler Kantonalbank und der Bank Coop AG. Auf Konzernebene wirkten sich in der Berichtsperiode die gleichen Faktoren aus wie in den einzelnen Konzerngesellschaften. Während der Bruttogewinn des Stammhauses aufgrund der Marktwertanpassungen auf den BKB-Partizipationsscheinen geschmälert wird, sind diese im konsolidierten Abschluss des Konzerns nach dem Prinzip „True and Fair View“ nicht enthalten.
Sonderaufwand für Pensionskasse beeinflusst Brutto- und Konzerngewinn
Der Konzern BKB konnte im 1. Semester 2013 einen Bruttogewinn von 143,1 Mio. CHF (-24,3%) und einen Konzerngewinn von 128,6 Mio. CHF (-18,9%) ausweisen. Beide Grössen sind durch den Beitrag an die Pensionskasse zur Schliessung der Deckungslücke und zur Finanzierung der Übergangsregelung vom Leistungsprimat zum Beitragsprimat, welcher das Halbjahresergebnis mit 30,0 Mio. CHF belastet, stark beeinflusst.
Neben dem Einmaleffekt im Zusammenhang mit der Pensionskasse wirkten sich insbesondere der tiefere Zinserfolg von 175,4 Mio. CHF (-12,4 Mio. CHF) und der geringere Handelserfolg von 49,6 Mio. CHF (-15,9 Mio. CHF) auf das Halbjahresergebnis aus. Demgegenüber bewegten sich die Einnahmen aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft mit 88,1 Mio. CHF (-2,4 Mio. CHF) annähernd auf dem Vorjahresniveau. Als Resultat ergab sich in der Berichtsperiode ein tieferer Betriebsertrag von 323,8 Mio. CHF (-7,8%). Diesem stand – unter Ausklammerung des oben erwähnten Einmaleffektes im Zusammenhang mit der Pensionskasse von 30,0 Mio. CHF im Konzern BKB – ein geringerer Geschäftsaufwand von 150,7 Mio. (-11,5 Mio. CHF) gegenüber, der die hohe Kostendisziplin in beiden Banken eindrücklich dokumentiert.
Erfreulicher Zufluss bei den Kundengeldern
Die konsolidierte Bilanzsumme erhöhte sich im 1. Halbjahr 2013 um 1'263 Mio. CHF oder um 3,2%. Damit wurde erstmals die 40 Milliarden-Franken-Grenze (40,4 Mrd. CHF) übertroffen. Die Kundenausleihungen verzeichneten mit 461 Mio. CHF auf einen Stand von 26,4 Mrd. CHF bewusst eine eher moderate Zunahme (31.12.2012: 26,0 Mrd. CHF). Die Veränderung teilt sich auf die Hypothekarforderungen mit +492 Mio. CHF und auf die Forderungen gegenüber Kunden mit -31 Mio. CHF auf. Erfreulich präsentiert sich in den ersten 6 Monaten der Zufluss bei den Kundengeldern mit 1'524 Mio. CHF. Diese erreichen damit einen neuen Höchststand von 25,8 Mrd. CHF (31.12.2012: 24,3 Mrd. CHF).
Ausblick 2. Semester 2013 Stammhaus und Konzern BKB
Vor dem Hintergrund neuer Regulierungen, dem Bankkundengeheimnis- und Steuerkonflikt sowie einem rekordtiefen Zinsniveau verändert sich die Schweizer Finanzbranche rasant, was eine verlässliche Einschätzung zur Entwicklung des Geschäftsergebnisses für 2013 erschwert. In Anbetracht dieser Unsicherheiten rechnet die Bank für das laufende Geschäftsjahr mit stagnierenden Erlösen und geht von einem gegenüber 2012 tieferen Geschäftsergebnis aus.
Die Informationen zu den Halbjahresabschlüssen Stammhaus Basler Kantonalbank und Konzern BKB finden Sie auch auf der Website www.bkb.ch.
Für weitere Auskünfte:
Dr. Michael Buess
Leiter Generalsekretariat / Medienstelle / IR
Basler Kantonalbank
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