Nachhaltigkeit als neues Mindset für KMU

Mit der neuen Swiss Triple Impact Plattform bietet die Basler Kantonalbank hiesigen Unternehmen die Möglichkeit, sich in Sachen Nachhaltigkeit auf den neuesten Stand zu bringen.
Am 22.02.2022 in Nachhaltigkeit von Ekaterina Cámara
Sehr kalt, aber sehr schön ist es in Basel. Man könnte meinen, es habe etwas weniger Verkehr. Ansonsten sieht man der Stadt – zumindest an diesem Morgen – das dritte Jahr der Pandemie erst auf den zweiten Blick an. Läden und Cafés werden nur mit Maske betreten und verlassen. Es herrscht geschäftiges Treiben.
 
Die passende Kulisse also für ein Gespräch über Unternehmertum mit Sarah Zaugg, Fachspezialistin Nachhaltigkeit kommerzielle Kunden, und Michael L. Baumberger, Leiter KMU Kunden, von der Basler Kantonalbank. Ihre Aufgabe: sich um die Bedürfnisse der hiesigen Unternehmen zu kümmern und diese optimal für die Zukunft aufzustellen.

Aus diesem Grund ist die BKB Gründungsmitglied der regionalen Swiss Triple Impact Plattform STI. Sie bietet Unternehmerinnen und Unternehmern die Möglichkeit, die eigene Nachhaltigkeit zu evaluieren, Nachhaltigkeitsziele zu definieren und Strategien zur Erreichung dieser Ziele festzulegen. Was das bringt? Bei einem Spaziergang möchten die beiden BKB-Experten diese Frage beantworten.

 

Frau Zaugg, Herr Baumberger: Warum sollte eine Firma nachhaltig sein?

Sarah Zaugg: «Eine Firma ist immer Akteur in einem System und trägt in diesem Verantwortung gegenüber allen Teilen. Darüberhinaus ist es auch eine reine wirtschaftliche Frage. Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit ist enorm gestiegen. Reagiert man nicht darauf, geht der Markt an einem vorbei.»

Michael L. Baumberger: «Richtig. Nachhaltigkeit in einer KMU ist alternativlos und somit schlichtweg Überlebensstrategie – gerade als Element einer Lieferkette. Aber auch Konsumenten sind zunehmend sensibilisierter, vergleichen Firmen anhand ihrer Nachhaltigkeit und entscheiden entsprechend.»

Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit ist enorm gestiegen. Reagiert man nicht darauf, geht der Markt an einem vorbei.
Sarah Zaugg

Ab wann ist ein Unternehmen denn nachhaltig?

Baumberger: «Die UNO-Mitgliedstaaten haben mit der Agenda 2030 die 17 Sustainable Development Goals (SDG) formuliert. Also 17 nachhaltige Zielsetzungen wie etwa Geschlechtergleichheit, Umweltschutz oder verantwortungsvoller Konsum. Daran kann man sich orientieren.»

Zaugg: «In der Praxis geht es nicht darum, 100 Prozent dieser Liste zu erfüllen, sondern passende Ziele auszuwählen und mit dem ersten Schritt zu beginnen. Die STI-Plattform ist genau dafür gemacht. Sie dient als Spiegel für den aktuellen Stand der KMU und dann als Sprungbrett für weitere Massnahmen.»

UN, Agenda 2030, SDG … das hört sich nach Weltpolitik an. Was interessiert mich das als lokales Basler Unternehmen?

Zaugg: «Der Klimawandel ist hier ein anschauliches Beispiel. Ein globales Thema mit regionalen Auswirkungen – und umgekehrt. Genauso verhält es sich auch bei den anderen Bereichen der Nachhaltigkeit. Was wir hier tun oder lassen, betrifft das Gesamtsystem und somit auch wieder uns.»
Wir sind der Überzeugung, dass nur ein nachhaltiges Unternehmen ein zukunftsfähiges ist.
Michael L. Baumberger

Die Basler Kantonalbank engagiert sich also für nachhaltigere KMU. Sie übernimmt deshalb die Hälfte der Kosten für das STI-Programm. Reine Nächstenliebe?

Baumberger: «Natürlich nicht. Ganz direkt gesagt: Als Bank sind wir daran interessiert, gesunde KMU betreuen zu dürfen. Nur so können beide Seiten langfristig das Geschäft betreiben. Und wir sind der Überzeugung, dass nur ein nachhaltiges Unternehmen ein zukunftsfähiges ist.»

Zaugg: «Wir stellen diesen Anspruch natürlich auch an uns selbst. Nachhaltigkeit steckt in der DNA der Basler Kantonalbank. Deshalb durchläuft die BKB ebenfalls das STI- Programm.»

Was kostet denn das Programm?

Baumberger: «Die erste Phase des dreistufigen Programms ist für alle Teilnehmenden kostenlos. Danach richtet sich der Betrag nach dem Jahresumsatz. Für die ersten 60 angemeldeten Kundinnen und Kunden übernehmen wir die Hälfte der Kosten für die zweite Phase des Programms. Ein sehr faires Pricing.»
Es geht nicht um die Etablierung einer Häkchenliste, sondern um die Schaffung einer neuen Denkweise bei Unternehmerinnen und Unternehmern. Nachhaltigkeit als Mindset.
Michael L. Baumberger

Und danach gibt’s ein Zertifikat. Tue Gutes und sprich darüber; das war's?

Zaugg: «Wer das Programm erfolgreich durchlaufen hat, kann das in der Kommunikation für sich nutzen. Zudem wird man in das zentrale und öffentlich zugängliche STI-Verzeichnis aufgenommen. Reputation ist aber nur ein kleiner Teil. Vielmehr soll das Programm dazu genutzt werden, Chancen zu verorten und diese gezielt anzugehen. Nachhaltigkeit ist eben nicht nur Pflicht und Kampf gegen Bedrohungen, sondern bietet grosse unternehmerische Möglichkeiten.»

Baumberger: «Das Programm ist nicht theoretisch. Die Massnahmen zur Steigerung der Nachhaltigkeit im Unternehmen werden konkret umgesetzt und überprüft. Das Programm ist aber nicht abschliessend. Es geht nicht um die Etablierung einer Häkchenliste, sondern um die Schaffung einer neuen Denkweise bei Unternehmerinnen und Unternehmern. Nachhaltigkeit als Mindset.»

Der Spaziergang endet vor dem Eingang der Basler Kantonalbank an der Güterstrasse. Die kalte Winterluft hat den Gesichtern der beiden ein gesundes Rot auf Nase und Wangen gezeichnet. Diese verschwinden nun wieder hinter Masken. Weiter geht die Arbeit an der unternehmerischen Zukunft für Basel.

Ihr nachhaltigeres Unternehmen mit der BKB

Als strategischer Partner begleiten wir Ihr Unternehmen in der Bewältigung der Herausforderungen im Thema Nachhaltigkeit. Deshalb ist die BKB Gründungspartnerin von Swiss Triple Impact (STI). Das lösungsorientierte Nachhaltigkeitsprogramm wurde von B Lab Schweiz entwickelt. Es hilft Unternehmen in drei Schritten, konkrete Ziele und Massnahmen für die Erreichung der SDG zu definieren.

Eine Teilnahme am Programm als Kundin oder Kunde der BKB bietet Ihrem Unternehmen dabei viele Vorteile. Unter anderem:

  • Zugriff auf unsere personellen und fachlichen Ressourcen zur Erreichung der definierten Nachhaltigkeitsziele
  • Kompetitive Angebote zur Finanzierung von Massnahmen im Rahmen des STI-Programms
  • Umfassende Betreuung zum Thema Nachhaltigkeit auch nach Abschluss des Programms

Wir unterstützen Ihre Teilnahme am STI-Programm finanziell und übernehmen 50% der Kosten für Schritt 2 des dreistufigen Programms. Dies gilt für die ersten 60 angemeldeten Kundinnen und Kunden.

Ekaterina Cámara

Redaktion

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