USA: Aussichten für 2022 positiv
Auch für das neue Jahr stehen die Signale für die US-Wirtschaft trotz einer im Jahresvergleich geringeren Wachstumsdynamik auf Grün. Die Frühindikatoren (Einkaufsmanagerindizes) bewegen sich weiterhin im expansiven Bereich und auch die Konsumentenstimmung liegt noch immer auf einem historisch betrachtet hohen Niveau. Die im internationalen Vergleich stark gestiegene Inflationsrate der USA hat der Stimmung zumindest bislang nicht nachhaltig geschadet. Das dürfte auch damit zusammenhängen, dass die Arbeitslosenquote 2021 deutlich gesunken ist und bereits im September die Marke von 5 % unterschritten hat. Die Chancen für Arbeitssuchende in den USA auf eine neue Beschäftigung stehen aktuell sehr gut, die Zahl der offenen Stellen ist sehr hoch (Abb. 1). Entsprechend sind die Aussichten für die US-Konjunktur für 2022 positiv. Die Prognosen versprechen im Durchschnitt einen Anstieg des BIP um rund 4 %.
Abb. 1: USA: Zahl offener Stellen in tausend
Quelle: BKB, Bloomberg
Eurozone: Überdurchschnittliches Wachstum erwartet
Für die Eurozone liegt die Prognose der Wachstumsrate des BIP deutlich über dem Mittel der vergangenen 20 Jahre. Trotz international gestörter Lieferketten und der fünften Corona-Welle (die Stimmungsindikatoren, hier am Beispiel Deutschlands, bleiben von dieser nicht verschont, Abb. 2) liegt der im Durchschnitt erwartete Zuwachs des BIP bei über 4 %. Aufgrund der Friktionen im Produktionsablauf wird ein Teil des bereits 2021 geplanten Konsums erst im neuen Jahr nachfragewirksam. Zudem stellt sich auch in der Eurozone die Entwicklung der Beschäftigung sehr positiv dar. Die Arbeitslosenquote liegt nur noch geringfügig über dem kurz vor dem Ausbruch der Covid- 19-Pandemie erreichten Tief.
Abb. 2: Deutschland - Ifo Geschäftsklimaindex
Schweiz: Signale weiter auf grün
Auch für die Schweizer Wirtschaft sagen die Auguren eine erfreuliche Entwicklung im neuen Jahr voraus. Das BIP dürfte gemäss der aktuellen Prognosen um etwa 3 % zulegen, und das bei einer weiterhin recht hohen Preisniveaustabilität. Der Anstieg der Inflation wird mit 0,7 % für 2022 vorhergesagt. Die grundlegend positiven Aussichten für das BIP werden von den Fründikatoren gestützt. Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie ist weiter deutlich expansiv und das KOF-Konjunkturbarometer (Abb. 3) liegt trotz der erneut etwas tieferen Werte weiterhin über seinem langfristigen Durchschnitt. Risiken und Unwägbarkeiten bleiben auch für die Schweizer Wirtschaft mögliche neue Virusvarianten und anhaltend gestörte internationale Lieferketten.
Abb.3: Schweizer Frühindikator und BIP
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