Zinsen, Währungen und Immobilienmarkt - Januar 2022

Die EZB stellt ihr Pandemie-Notfallprogramm (PEPP) per Ende März ein und belässt den Leitzins bei 0 Prozent. Die Schweizer Nationalbank hält vorerst an ihrer expansiven Geldpolitik fest. Das Augenmerk legt sie nun auf den aus ihrer Sicht hoch bewerteten Franken. 
Am 07.01.2022 in Investment Letter von Dr. Sandro Merino

Fed erhöht Tempo

Der Offenmarktausschuss der US-Notenbank (Fed) hat Mitte Dezember entschieden, die Reduktion ihrer Anleihekäufe zu beschleunigen. Wenn sich die Wirtschaft wie erwartet entwickelt, dürfte der Prozess Mitte März abgeschlossen sein. Das Zielband für den US-Leitzins bleibt derweil unverändert. Allerdings deuten die neuen «Dot Plots» der Fed-Mitglieder (Abb. 1) drei Leitzinserhöhungen für das laufende Jahr an. Das robuste Wirtschaftswachstum, der sich festigende Arbeitsmarkt und der erhöhte Inflationsdruck sprechen laut Fed-Chef Powell für eine Straffung der Geldpolitik.

EZB leitet Ausstieg aus ultralockeren Geldpolitik ein

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat an ihrer Dezember-Sitzung beschlossen, das Pandemie-Notfallprogramm (PEPP) per Ende März 2022 einzustellen. Der Ankauf von Vermögenswerten (APP) wird so lange aufrechterhalten, wie zur Unterstützung der Konjunktur erforderlich ist. Den Leitzins beliess die EZB bei 0,0 %. Obwohl sich die Wirtschaft des Euroraums weiter erholt, bleibt die Lage aus Sicht der EZB-Chefin Lagarde fragil. Dies verlangt eine nach wie vor konjunkturunterstützende Geldpolitik. Eine Zinserhöhung im laufenden Jahr schloss sie trotz der aktuell sehr hohen Inflation gegenwärtig aus.

Abb.1: Leitzinsprojektionen der FOMC-Mitglieder,

Quelle: US Federal Reserve, BKB

SNB weiterhin expansiv

Die Schweizer Nationalbank (SNB) hält an ihrer expansiven Geldpolitik fest. Der Leitzins und der Zins auf Sichtguthaben bei der SNB bleiben damit bei –0,75 %. Im Gegensatz zu den USA und Europa ist die Teuerung vergleichsweise moderat. Es besteht kein Druck, den Krisenmodus bald zu verlassen. Vielmehr richtet die SNB ihr Augenmerk auf den aus ihrer Sicht weiterhin hoch bewerteten Franken.

Ausblick

Die jüngste Zuspitzung der Pandemie stellt ein Risiko für die weitere globale Konjunkturerholung dar. Eine Verschärfung der Pandemielage könnte erneut weitreichende Eindämmungsmassnahmen mit sich bringen. Die Unsicherheit über den weiteren Verlauf und somit auch über die zukünftige Ausrichtung der globalen Geldpolitik bleibt bestehen. Wir bleiben in unseren Mandaten bei den Obligationen deutlich untergewichtet.

Schweizer Immobilienmarkt

Das vergangene Jahr 2021 war ein erfolgreiches Jahr für Immobilienanleger. Die Fonds haben im Jahresvergleich 7,32 % zugelegt, Immobilienaktien notierten immerhin noch 4,35 % höher. Getragen wurde diese Entwicklung von einer soliden Jahresendrally im Dezember. Dort stiegen Fonds um rund 3,9 % und Aktien um knapp 3,6 %. Das vergangene Jahr war im Immobilienbereich geprägt von der Diskussion über die hohen Kaufpreise und den sich daraus ergebenden Risiken für Markt und Hypotheken. Der Begriff Immobilienblase ist allgegenwärtig, wird von uns jedoch nicht geteilt. Vielmehr gibt es gute Gründe für die Marktbewegung. Die Nachfrage nach Wohneigentum bleibt hoch, die Ausschüttungsrenditen von Immobilien sind attraktiv, die Mieten stabil und die Renditen der Schweizer Obligationen sind tief. Die 2021 aufgekommenen Inflationsdebatten begünstigen zudem Immobilien als Sachwerte. Wir halten an unserer neutralen Gewichtung von 5 % im Segment der indirekten Immobilienanlagen fest.

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Dr. Sandro Merino

Chief Investment Officer und Leiter BKB Asset Management

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Rechtliche Informationen

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