USA: Negative Wachstumsrate
Auch wenn die US-Wirtschaft im Gegensatz zu Europa deutlich weniger stark vom Krieg in der Ukraine betroffen ist, hat das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gemäss der ersten Schätzung im 1. Quartal den Rückwärtsgang eingelegt. Die annualisierte Wachstumsrate (QoQ) wird mit –1,4 % angegeben. Das liegt unter den Konsenserwartungen der Ökonomen, die mit einem leichten Anstieg gerechnet hatten. Der private Konsum konnte dagegen zulegen und stieg gemäss den vorläufigen Zahlen im Vergleich zum Vorquartal mit +2,7 % geringfügig stärker an. Das vermeldete Minus beim BIP ist unter anderem auf den Aussenhandel und Änderungen bei den Lagerbeständen zurückzuführen. Die weiteren Aussichten für 2022 bleiben trotz der Zahlen intakt. Generell geht man von einem Anstieg des BIP um rund 3 % aus. Dazu passt, dass die Stimmung unter den Konsumenten nicht weiter gesunken ist (Abb. 1).
Abb. 1: USA - Konsumentenstimmung
Eurozone: Krieg drückt Prognosen
Je länger der Krieg Russlands gegen die Ukraine dauert, desto stärker trüben sich die Konjunkturaussichten ein. Die Prognosen wurden entsprechend deutlichen Revisionen unterzogen. Erwartete der Konsens zu Beginn des Jahres für die Eurozone noch ein Wachstum von über 4 %, wird dieser Wert aktuell mit «nur» noch 2,8 % angegeben. Auch ein solcher Anstieg des BIP wäre im Vergleich der letzten 20 Jahre eine überdurchschnittlich hohe Wachstumsrate. Insgesamt sind die Prognosen aktuell aber mit hohen Unsicherheiten verbunden. Sie basieren auf der Annahme, dass der Krieg in der Ukraine auf die Region begrenzt bleibt und insbesondere der Gashahn nicht einseitig von Russland zugedreht wird. Diese Risiken spiegeln sich in der Stimmung unter den Konsumenten, das Industrievertrauen ist dagegen relativ stabil (Abb. 2).
Abb. 2: Eurozone - Stimmungsindikatoren
Schweiz: Konsumentenstimmung unter Druck
Nachdem das KOF-Konjunkturbarometer zuletzt nur noch den Weg nach unten gekannt hatte, hat er sich nahe seinem langfristigen Durchschnitt stabilisiert und wieder geringfügig zugelegt (Abb. 3). Der Einkaufsmanagerindex der Industrie liegt dagegen weiterhin deutlich im expansiven Bereich. Beide Indikatoren versprechen für die kommenden Monate positive Wachstumsraten, wenn auch mit unterschiedlichen Ausprägungen hinsichtlich der zu erwartenden Dynamik. Das Konsumentenvertrauen des SECO ist dagegen eingebrochen. Die Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine und den steigenden Preisen lasten auf der Stimmung. Erfreulich ist aber die Tatsache, dass die Befragten für die weiteren Aussichten auf dem Arbeitsmarkt und die Sicherheit der Arbeitsplätze positiv gestimmt sind.
Abb.3: Schweizer Frühindikator und BIP
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Dr. Sandro Merino
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