USA: Geringerer Druck auf den Gaspreis
Die wirtschaftliche Entwicklung in den USA wird nach dem aktuellen Kenntnisstand nur geringfügig durch den Krieg in der Ukraine belastet. Die Ausgangslage ist wie in Europa robust, auf dem Arbeitsmarkt herrscht faktisch wieder Vollbeschäftigung. Die anhaltend hohen Energiepreise dürften sich aber sowohl auf die Kosten der Unternehmen wie auch auf das Einkaufsverhalten von Verbraucherinnen und Verbrauchern negativ auswirken. Der Anstieg des Gaspreises fällt jedoch deutlich geringer aus als in Europa (Abb. 2). Entsprechend ist für die Wachstumsprognose momentan allenfalls mit einer geringfügigen Reduktion zu rechnen. Der Anstieg des BIP dürfte sich im Bereich zwischen 3,5 % und 4 % im laufenden Jahr bewegen. Die Frühindikatoren bleiben expansiv (Abb. 1).Abb. 1: USA: Einkaufsmanagerindex Industrie
Eurozone: Aussichten etwas eingetrübt
Auch wenn der Warenhandel für die Eurozone von und nach Russland vor dem Hintergrund der gesamten Wirtschaftsleistung überschaubar ist, wird der Krieg von Russland gegen die Ukraine seine Spuren in den Wachstumsprognosen hinterlassen. Insbesondere die hohe Abhängigkeit einzelner Staaten von russischen Energieimporten und die stark gestiegenen Preise für Gas in Europa (Abb. 2) belasten die Aussichten. Dennoch ist ein Einbruch der Wirtschaftsleistung oder eine Rezession aktuell unwahrscheinlich. Dafür sind die Auftragsbücher vieler Unternehmen infolge der Friktionen in den Lieferketten der letzten Jahre zu gut gefüllt. Die bisherigen Wachstumsprognosen dürften jedoch nach unten angepasst werden, wobei diese Anpassungen bislang teils eher gering ausgefallen sind. So rechnet bspw. Oxford Economics für 2022 mit einem rund 0,3 %-Punkte tieferen Anstieg des BIP. Zum Vergleich: Vor dem Krieg in der Ukraine ging der Konsens von einem Anstieg des BIP in der Eurozone um gut 4 % aus.
Abb. 2: Eurozone - Gaspreise im Vergleich
Endpreise USA versus Europa, Index, 31.12.2020=100
Schweiz: Frühindikatoren nach wie vor positiv
Auch auf die Schweizer Wirtschaft wird sich der Krieg gegen die Ukraine zumindest indirekt auswirken. Die verhängten Sanktionen dürften u. a. den Tourismus und den Rohstoffhandel beeinträchtigen. Im Gegensatz zu einigen anderen Ländern in Europa besteht aber ein deutlicher Unterschied in der Energieversorgung. Fossile Brennstoffe spielen bei der Schweizer Elektrizitätserzeugung kaum eine Rolle. Der Einkaufsmanagerindex für die Industrie liegt mit 62.6 Punkten weiter deutlich im expansiven Bereich und das KOF-Konjunkturbarometer (Abb. 3) bewegt sich über seinem langfristigen Durchschnitt.
Abb.3: Schweizer Frühindikator und BIP
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