Berechtigte Hoffnung auf ein besseres 2021

Die Pandemie ist noch lange nicht besiegt und die Impfdosen in der Schweiz sind knapp. Doch es gibt trotz weiterhin hoher Fallzahlen berechtigte Hoffnung auf ein besseres 2021. Mehr dazu von Chief Investment Officer Dr. Sandro Merino.
Am 08.01.2021 in Investment Letter von Dr. Sandro Merino
Die Corona-Pandemie ist alles andere als überwunden. Die Impfkampagne ist in einem Zeitrennen gegen die offenbar wesentlich ansteckendere neue Variante des Virus. Im Vereinigten Königreich versucht man das Rennen durch eine rasche Impfung der Bevölkerung zu gewinnen. Für die Schweiz besteht die Sorge, dass dieses Rennen wegen versäumter ausreichender Vorbestellung des Impfstoffes verloren werden könnte. Trotz weiterhin hoher Fallzahlen, ist die Hoffnung aber berechtigt, dass auf den Rekordeinbruch der Wirtschaft eine starke Erholung im zweiten Halbjahr 2021 folgen wird.
 
Eher unerwartet ist eine Einigung in den Brexit-Verhandlungen in letzter Minute gelungen. Ein Freihandelsabkommen folgt nun der EU-Mitgliedschaft der Briten. Das befürchtete Chaos an den Grenzen ist bisher ausgeblieben. Dies auch, weil das effiziente Schweizer Zollabfertigungsmodell kopiert wurde, gerne denken wir uns innerlich dazu den Werbespruch «Wer hat’s erfunden?». Auch für die erzielbaren Renditen an den Aktienmärkten wird Fantasie und Innovation gefragt sein. Unsere Bewertungsmodelle ergeben Niveaus, welche während der letzten zehn Jahre nie so teuer waren wie jetzt. Dies selbst dann, wenn man die Modelle dank tiefer Zinsniveaus zu etwas optimistischeren Aussagen bewegt. Aktienpreise werden aber nicht durch Modelle, sondern durch Angebot und Nachfrage erzeugt. Die Nachfrage nach Aktien bleibt rege und der Start ins Jahr ist an den Aktienmärkten hervorragend gelungen. Vielerorts sind Indizes auf neue Allzeithochs gestiegen. Auch der Schweizer SPI-Index liegt nur noch knapp unter dem Rekordstand vom vergangenen Februar. Gelassenheit war also auch beim jüngsten pandemiebedingten Einbruch der Aktienmärkte die richtige Grundhaltung. Der Januar ist auch die Zeit vielerlei Prognosen zu den Finanzmärkten. Prognosen zum Stand des SMI in einem Jahr sind aus unserer Sicht kein wirklich sinnvolles Instrument zur Vermögensverwaltung. Sie haben aber dennoch den Vorteil, dass man die derzeitigen Erwartungen damit kompakt ausdrücken kann. Kurz und gut, unsere SMI-Prognose für Ende 2021 setzen wir auf 11 500 Punkte, also ein Plus von aktuell ca. 6,4%. Bekanntlich kommen die Dividendenerträge dann separat noch oben drauf. Übrigens, unsere Prognose von Januar 2020 für den SMI-Stand Ende Jahr war mit 11 000 Punkten, trotz Pandemie, nicht mal so schlecht. Aktuell liegt der SMI bei knapp 10 800 Punkten.

Rückenwind für Joe Biden – Mehrheit im Senat

Dass aus Worten rasch Taten werden und dass blindwütige Gewalt zu Todesopfern führt, hat Donald Trump mit seiner unsäglichen Rede vom 6. Januar zu verantworten. Die auf allen Sendern live übertragene Volksverhetzung durch den US-Präsidenten und der dadurch aufgewiegelte kriminelle Gewaltausbruch seiner Schergen, werden ein strafrechtliches Nachspiel haben. Donald Trump verliert spätestens am 20. Januar seine präsidentielle Immunität, seine Würde als Staatsmann hat er hingegen am 6. Januar bereits irreparabel verloren. Dass die Stichwahlen in Georgia überraschend zu einer Mehrheit der Demokraten im Senat geführt haben, ging unter dem Eindruck des «Autogolpe»-Versuchs von Trump fast unter. Dieser Umstand erweitert den Gestaltungsspielraum der Exekutive Joe Bidens entscheidend. Die versprochenen Investitionen in Bildung, Infrastruktur und einer Erneuerung der Energieversorgung in Richtung Nachhaltigkeit könnten also realisiert werden. Die erhofften Wachstumsimpulse dieser Politik beflügeln wohl auch die Börsen weiter. Dies sogar während Trumps Mob im Kapitol wütete. Steuererhöhungen könnten für einen wohl notwendigen stärkeren sozialen Ausgleich sorgen, gegen den Willen vieler Republikaner, die in moderaten Steuererhöhungen bereits strammen Sozialismus und den Verlust der Freiheit sehen.

Anlagestrategie: Themen für 2021 

Schaut man sich nach Möglichkeiten zur Diversifikation um, dann stehen aus unserer Sicht Aktien aus Schwellenländern und Anlagen in Rohstoffen oben auf der Liste. Als eine der wenigen Volkswirtschaften weltweit ist China auch im vergangenen Jahr 2% gewachsen und die Aussichten sind für dieses Jahr optimistisch. Sollte die Inflation im Laufe des Jahres anziehen, dann bieten Silber, Gold und Rohstoffindices eine attraktive Diversifikationsmöglichkeit. Ausserdem werden unsere zehn «Jahresfavoriten 2021» aus dem Schweizer Aktienmarkt wie gewohnt Ende Januar lanciert. Die Jahresfavoriten aus dem Jahr 2020 haben sich bisher wacker gehalten und deutlich besser als der Gesamtmarkt
rentiert.

Dr. Sandro Merino

Chief Investment Officer und Leiter BKB Asset Management

Erfahren Sie aus erster Hand die Einschätzungen unseres Chief Investment Officers, Dr. Sandro Merino, und überprüfen Sie Ihre Anlagestrategie mit Ihrer Kundenberaterin oder Ihrem Kundenberater.

Rechtliche Informationen

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