Der Oktober war ein schwacher Monat für Schweizer Immobilienanlagen. Immobilienaktien konnten sich nicht dem allgemeinen Aktientrend entziehen und gaben rund 3,5 % nach. Auch Immobilienfonds waren schwach. Mehr zu Zinsen, Währungen und Immobilien erfahren Sie jetzt von BKB-CIO Dr. Sandro Merino.
Fed hält sich in Bereitschaft
Die US-Notenbank (Fed) hat im Rahmen ihrer Sitzung beschlossen, an den Leitzinsen und den umfangreichen Wertpapierkäufen festzuhalten. Zwar setzt sich gemäss Fed-Chef Powell die Erholung bei Wirtschaftsaktivität und Beschäftigung fort, diese liegt aber immer noch weit unterhalb des Vorkrisenniveaus. Die weitere Entwicklung hängt aus Sicht der Fed hauptsächlich vom Verlauf der Corona-Pandemie ab. Diese stellt ein erhebliches Risiko für den mittelfristigen Konjunkturausblick dar. Das Fed ist deshalb entschlossen, alle verfügbaren geldpolitischen Instrumente zum Wohle der US-Wirtschaft einzusetzen.
EZB signalisiert geldpolitische Lockerung im Dezember
Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat an seiner letzten Sitzung beschlossen, die Leitzinsen der EZB unverändert zu belassen. Ferner werden die Anleihekaufprogramme in ihrem bisherigen Umfang fortgesetzt. Seit der letzten Sitzung vom September haben sich die kurzfristigen Konjunkturaussichten aufgrund der stark ansteigenden Corona-Fallzahlen verschlechtert. Die Risiken tendieren aus Sicht der EZB deutlich nach unten. EZB-Chefin Lagarde kündigte eine umfassendere Neubeurteilung der Lage für die nächste Sitzung im Dezember an. Auf der Grundlage der neu zur Verfügung stehenden Projektionen für Konjunktur und Inflation wird die EZB ihre Instrumente der Lage entsprechend neu ausrichten. Dabei werden sämtliche geldpolitischen Instrumente betrachtet, um bestmöglich auf die konjunkturellen Herausforderungen zu antworten.
Abb. 1: Rendite 10-jähriger Staatsanleihen
Quelle: BKB, Bloomberg
Ausblick
Die Verschärfung der Corona-Restriktionen aufgrund der stark steigenden Neuinfektionen insbesondere in Europa haben die Märkte zunehmend in Mitleidenschaft gezogen. Dies sorgte an den Finanzmärkten für eine deutliche Zunahme der Risikoaversion. Entsprechend kamen die Renditen 10-jähriger Staatsanleihen der USA, Deutschlands und der Schweiz unter Druck (Abb. 1). Wir bleiben aufgrund der unattraktiven Renditenaussichten in unseren Mandaten bei den Obligationen deutlich untergewichtet.
Schweizer Immobilienmarkt
Der Oktober war ein schwacher Monat für Schweizer Immobilienanlagen. Immobilienaktien konnten sich nicht dem allgemeinen Aktientrend entziehen und gaben rund 3,5 % nach. Auch Immobilienfonds waren schwach und notierten zum Monatsende ca. 1,7 % im Minus. Im Jahrestrend liegen nun die Immobilienaktien rund 14 % tiefer als zu Jahresbeginn, während sich die Immobilienfonds mit knapp 0,5 % im Plus behaupten konnten. Es gibt zwei Gründe für diese unterschiedliche Entwicklung. Zum einen folgen Immobilienaktien dem Aktienmarkt und sind damit deutlich volatiler als Fonds. Zum anderen besitzen Immobilienaktien deutlich mehr kommerziell genutzte Immobilien als die Fonds. Diese belasten jedoch derzeit das Ergebnis deutlich. Für Immobilienfonds hingegen waren die Wohnimmobilien während der Corona-Krise tendenziell der rettende Anker. Längerfristig bleiben Immobilien jedoch ein beruhigendes Element im Portfolio. Der Grund dafür ist die langfristige Ausrichtung der beiden Treiber für deren Wertentwicklung: Mieteinnahmen und die Entwicklung des Diskontsatzes zur Immobilienbewertung. Die Mieteinnahmen haben sich bislang als sehr stabil erwiesen. Aufgrund der lockeren Geldpolitik sind derzeit keine Zinserhöhungen zu erwarten. Dies nimmt Druck von den Bewertungsrisiken. Die Aufgelder haben sich im Oktober leicht verringert und liegen noch immer deutlich unter den Werten, die Investoren zum Jahresbeginn bereit waren zu bezahlen. Positive Faktoren für den Immobilienmarkt bleiben die hohe Nachfrage, attraktive Ausschüttungsrenditen und der Ruf, eine krisenfeste Anlageklasse zu sein. Wir halten an unserer neutralen Gewichtung von 5 % im Segment der indirekten Immobilienanlagen fest.
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Dr. Sandro Merino
Chief Investment Officer und Leiter BKB Asset Management
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