Welchen geldpolitischen Kurs fahren EZB und SNB 2020? Ist in diesem Jahr mit Zinsveränderungen zu rechnen? Erfahren Sie jetzt, welche Prognosen BKB Chief Investment Officer Dr. Sandro Merino abgibt.
Fed deutet für 2020 unveränderte Geldpolitik an
Die US-Notenbank (Fed) hat an ihrer Sitzung im Dezember entschieden, den Leitzins unverändert zu lassen. 13 der 17 Währungshüter rechnen zudem bis mindestens 2021 nicht mit Veränderungen bei den Zinsen. Aus Sicht des Fed bleiben die Konjunkturaussichten trotz den globalen Entwicklungen und bestehenden Risiken positiv. Im Laufe des vergangenen Jahres hat sich die Sichtweise der Fed-Mitglieder bezüglich der Zinsentwicklung zur Erreichung ihrer Ziele wesentlich geändert. Deshalb hat das Fed im Verlauf von 2019 den US-Leitzins dreimal um 0.25 Prozentpunkte gesenkt, um die Auswirkungen der globalen Entwicklungen auf die US-Wirtschaft abzufedern. Darüber hinaus wurde der Inflationsdruck unerwartet gedämpft. Dies bestärkt die Fed-Mitglieder insgesamt darin, dass der aktuelle geldpolitische Kurs ein nachhaltiges Wachstum, einen starken Arbeitsmarkt und die Inflation nahe des Fed-Ziels unterstützen soll.
Unveränderte Geldpolitik auch bei EZB und SNB
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat, unter Führung ihrer neuen Chefin Christine Lagarde, beschlossen, die ultralockere Geldpolitik fortzuführen. Angesichts der verhaltenen Inflationsaussichten sei eine sehr expansive Geldpolitik nach wie vor notwendig. Die EZB ist gewillt, alle ihre Instrumente anzupassen, um eine nachhaltige Annährung an ihr Inflationsziel zu erreichen. Die Schweizer Nationalbank (SNB) hat sich ebenfalls entschieden, ihren Leitzins nicht zu ändern. Sie hält ihre expansive Geldpolitik angesichts der niedrigen Inflationsaussichten in der Schweiz weiterhin für erforderlich.
Ausblick
In Anbetracht der verhaltenen Inflation sowie der konjunkturellen Risiken haben im vergangenen Jahr verschiedene Zentralbanken ihre Geldpolitik gelockert. Dabei liessen sie durchblicken, dass ihre Leitzinsen voraussichtlich noch für längere Zeit auf tiefem Niveau bleiben werden. Für das Jahr 2020 rechnen wir nicht mit grossen Veränderungen bei den Zinsen. Bei den 10-jährigen Schweizer Staatsanleihen gehen wir weiterhin von negativen Renditen aus. Gegenüber dem USD und EUR bleiben unsere Prognosen unverändert bei 1.00 CHF je USD bzw. 1.15 CHF je EUR.
Grafik: Entwicklung Schweizer Immobilienanlagen (Quelle: BKB, Bloomberg)
Schweizer Immobilienmarkt
Die kotierten Schweizer Immobilienanlagen haben das Jahr 2019 mit einem sehr guten Ergebnis abgeschlossen. Seit Jahresbeginn erwirtschafteten kotierte Immobilienfonds knapp 21 %, die gelisteten Immobilienaktien sogar beinahe 37 % (siehe Abb.). Damit jedoch nicht genug. Das Sahnehäubchen dieser Entwicklung ist, dass sie ohne nennenswerte Rückschläge zustande kam. Allein im Frühjahr stockte das Marktgeschehen etwas. Im Dezember legten Immobilienfonds um 1,1 % und Immobilienaktien um 3,6 % zu. Über das Jahr hinweg fanden regelmässig Kapitalmarkt-Transaktionen statt. Diese wurden jeweils sehr gut vom Markt aufgenommen, was eine sehr robuste Nachfrage nach Immobilienanlagen dokumentiert. Aufgrund der Kursanstiege sind die Agios bei den Fonds aktuell sehr hoch. Die Kursaufschläge der Wohnimmobilienfonds bleiben über denen der kommerziellen Immobilienfonds. Ein wesentlicher Treiber für die Entwicklung der Immobilienanlagen ist nach wie vor die Zinsentwicklung. Negative Renditen am Anleihenmarkt zwingen Investoren zur Suche nach Alternativen. Bei Immobilien sind die Ausschüttungsrenditen im Vergleich zu deutlich negativ rentierenden 10-jährigen Schweizer Staatsanleihen nach wie vor attraktiv. Investoren lassen sich daher auch durch das durchaus herausfordernde Marktumfeld kaum abschrecken.
Wir halten an unserer neutralen Gewichtung von 5 % im Segment der indirekten Immobilienanlagen fest.
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Dr. Sandro Merino
Chief Investment Officer und Leiter BKB Asset Management
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