Globale Konjunktur - November 2020

Ob der Zuwachs des US-amerikanischen BIP sich auch im laufenden Quartal wiederholen kann, ist mehr als fraglich und in der EU belasten steigende Fallzahlen die Einkaufsmargenindizes. Erfahren Sie jetzt mehr dazu von Chief Investment Officer Dr. Sandro Merino.
Am 06.11.2020 in Investment Letter von Dr. Sandro Merino

USA: BIP im dritten Quartal deutlich positiv

Nach dem Einbruch der Wirtschaftsleistung im ersten Quartal hat sich das BIP im Zeitraum von Juli bis September 2020 wieder deutlich erholt. Der Anstieg des BIP betrug gemäss erster Schätzung (QoQ, nicht annualisiert) über 7 %, ein bedeutender Treiber ist und bleibt dabei der private Konsum. Dieser legte um knapp 9 % zu. Ob sich dieser Zuwachs im laufenden Quartal wiederholen kann, ist mehr als fraglich. Da sich Demokraten und Republikaner vor den US-Wahlen nicht auf ein neues Hilfsprogramm einigen konnten, ging wertvolle Zeit verloren. Aktuell ist weiter offen, wann und in welchem Unfang neue Unterstützungsmassnahmen seitens der US-Regierung beschlossen und in Kraft treten werden. Das Hickhack der Politiker im Vorfeld der Wahl und die wieder gestiegenen Corona-Infektionen gingen zumindest an der Stimmung der Konsumenten nicht spurlos vorüber. Die Erwartungskomponente der Konsumentenstimmung ist leicht gesunken (Abb. 1).

Abb.1: USA - Konsumentenstimmung | Quelle: BKB, Bloomberg

EU: Steigende Corona-Zahlen belasten

Nachdem sich die Stimmung unter den Unternehmen in den vergangenen Monaten wieder etwas aufgehellt hatte, kamen die Einkaufsmanagerindizes im Dienstleistungsbereich im Zuge wieder steigender Corona-Infektionen erneut unter Druck (Abb. 2). Und das zu einem Zeitpunkt, wo verschärfte Massnahmen der Regierungen zwar zu erwarten, die erneuten Lockdowns aber noch nicht beschlossen waren. Entsprechend ist im laufenden Quartal mit einer deutlichen Abschwächung der jüngst beobachtbaren Konjunkturdynamik zu rechnen. Selbst negative Wachstumsraten sind möglich, auch wenn die Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie zunächst zeitlich befristet sind (bspw. in Deutschland bis Ende November).

Abb.2: Eurozone - Einkaufsmargenindizes | Quelle: BKB, Bloomberg

Schweiz: KOF mit zwei Konjunktur-Szenarien

Nach dem SECO hat auch die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich die Konjunkturprognose für das laufende Jahr angehoben. Neu rechnen die Ökonomen «nur» noch mit einem Minus der Wachstumsrate des BIP von 3,6 %. Neben dem Hauptszenario haben die Konjunkturforscher allerdings auch ein Alternativszenario publiziert, das bei den aktuell wieder deutlich steigenden Corona-Fallzahlen an Wahrscheinlichkeit gewinnt. Bei verschärften Massnahmen zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie rechnen sie mit einem Rückgang des BIP um 4,9 %. Die stark steigende Zahl an Neuinfektionen dürfte im aktuellen KOF-Konjunkturbarometer allenfalls teilweise enthalten sein (Abb. 3).

Abb.3: Schweizer Frühindikator und BIP | Quelle: BKB, Bloomberg

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Dr. Sandro Merino

Chief Investment Officer und Leiter BKB Asset Management

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