Zinsen, Währungen und Immobilien - Dezember 2019

Chief Investment Officer Dr. Sandro Merino über die hohen Erwartungen an die neue EZB-Chefin Christine Legarde, Schweizer Immobilienanlagen auf dem Höhenflug und die aktuell bestimmenden Treiber für die Märkte.
Am 10.12.2019 in Investment Letter von Dr. Sandro Merino

US-Notenbank (Fed) verhalten optimistisch

Laut des jüngsten Fed-Berichts («Beige Book») ist die US-Wirtschaft mit mässigem Tempo gewachsen. Der Ausblick für die weitere konjunkturelle Entwicklung ist positiv. Das Fed geht auch im kommenden Jahr von einem Wirtschaftswachstum aus. Die Einschätzung klingt etwas optimistischer als noch im Oktober. Dazumal hatte das Fed das Wachstum noch als leicht bis gemässigt bezeichnet. Allerdings entfaltet sich die Inflation nicht wie erhofft. Die Mitte Jahr erkennbaren zwischenzeitlichen Zeichen eines ansteigenden Preisdrucks haben sich wieder verflüchtigt. Powell erachtet die aktuelle Ausrichtung des geldpolitischen Kurses als angemessen. Die Finanzexperten rechnen für die Dezember-Sitzung mit einem unveränderten Zins.

Führungswechsel an EZB-Spitze

Die frühere Chefin des Internationalen Währungsfonds Christine Lagarde trat im November ihren Posten als Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) an. Die Erwartungen an sie sind hoch. Dabei gibt es unterschiedliche Lager. Kritiker erhoffen sich die Abschaffung der niedrigen Zinsen und ein Ende der Anleihekäufe. Auf der anderen Seite wünschen sich Experten, dass die EZB die Notwendigkeit der Niedrigzinsen überzeugender verkauft, als dies Mario Draghi tat. Lagarde bekräftige vor dem Europäischen Parlament, das die EZB an ihrem Preisziel festhalten wird. Sie kündigte ausserdem an, dass die EZB in naher Zukunft die geldpolitische Strategie überprüfen werde. Der geldpolitische Spielraum ist aber vorerst eingeschränkt. Mario Draghi legte den Kurs der EZB über seine Amtszeit hinaus fest. Eine übereilte Abkehr davon würde die Märkte verunsichern.

Ausblick

Zuletzt dämpfte Donald Trump die Hoffnungen auf ein baldiges Teilabkommen mit China. Dies führte zu einer verstärkten Nachfrage nach als sicher empfundenen Anlagen. Entsprechend kamen die Renditen der Staatsanleihen der USA, Deutschlands sowie der Schweiz unter Druck. Die Nachrichten zum Handelskonflikt zwischen den USA und China bleiben vorerst auch der bestimmende Treiber für die Märkte.

Schweizer Immobilienmarkt

Die kotierten Schweizer Immobilienanlagen setzen ihren Höhenflug fort. Seit Jahresbeginn erwirtschafteten kotierte Immobilienfonds knapp 19,5 %, die gelisteten Immobilienaktien sogar über 32 % (siehe Abb.). Auf einen guten Oktober folgte ein positiver November, wobei die Aktien mit 1,9 % die Fonds mit 1,2 % erwartungsgemäss übertrafen. Im November fanden bei den Fonds drei Kapitalerhöhungen statt, unter anderem bei dem nachhaltigen CS Green Property Fonds. Die Kapitalerhöhungen wurden vom Markt gut aufgenommen, was eine weiterhin robuste Nachfrage dokumentiert.

Die Agios bei den Fonds sind nach wie vor sehr hoch. Die Kursaufschläge der Wohnimmobilienfonds bleiben über denen der kommerziellen Immobilienfonds. Die Immobilienanlagen erhalten immer noch Unterstützung durch die rekordtiefen Zinsen. Der Anlagenotstand bei den Obligationen treibt die Anleger weiter in Immobilienfonds und Immobilienaktien. Die Ausschüttungsrenditen sind im Vergleich zu deutlich negativ rentierenden 10-jährigen Schweizer Staatsanleihen attraktiv. Investoren lassen sich daher auch durch das durchaus herausfordernde Marktumfeld kaum abschrecken. Wir halten an unserer neutralen Gewichtung von 5 % im Segment der indirekten Immobilienanlagen fest.

Abbildung: Entwicklung Schweizer Immobilienanlagen

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Dr. Sandro Merino

Chief Investment Officer und Leiter BKB Asset Management

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