Globale Konjunktur - April 2022

Während die Stimmungsindikatoren der EU in der Industrie bisher nur wenig unter Druck zu sein scheinen, kommt es bei der Konsumentenstimmung zu einem deutlichen Rückgang. Verantwortlich dafür sind unter anderem die steigenden Energiepreise.
Am 08.04.2022 in Investment Letter von Dr. Sandro Merino

USA: Arbeitsmarkt bleibt unter Dampf 

Trotz aller Widrigkeiten im Zusammenhang mit dem Krieg gegen die Ukraine, steigender Energie- und Rohstoffpreise, der erneuten Lockdown-Massnahmen in China und der von der US-Notenbank eingeleiteten Zinswende steht der US-Arbeitsmarkt unter Dampf. Die Arbeitslosenquote ist zuletzt auf 3,6 % gesunken (Abb. 1) und liegt damit nur noch geringfügig über dem Tief der letzten 50 Jahre, das im September 2019 erreicht wurde. Auch die Aussichten für die kommenden Monate bleiben trotz aller Unwägbarkeiten positiv. Dies signalisieren zumindest die Einkaufsmanagerindizes für die Industrie und den Dienstleistungsbereich. Diese liegen deutlich über der kritischen Marke von 50 Punkten. Und auch die Stimmung unter den Konsumenten hat gemäss Conference Board keinen weiteren Dämpfer erfahren.

Abb. 1: USA - Arbeitslosenquote in %

Eurozone: Stimmungsindikatoren unter Druck

Vor dem Hintergrund des russischen Kriegs gegen die Ukraine haben die Stimmungsindikatoren in der Eurozone dagegen einen teils deutlichen Dämpfer erfahren (Abb. 2). Während die Stimmung in der Industrie bislang vergleichsweise wenig unter Druck geraten ist, kam es bei der Stimmung der Konsumenten zu einem starken Rückgang. Dies ist wenig verwunderlich, haben doch die Energiepreise stark zugelegt. Dies ist sowohl an den Zapfsäulen wie auch beim Kauf von Gas und Heizöl zu spüren. Aber auch bei den Nahrungsmitteln sind teils deutlich steigende Teuerungsraten festzustellen, die voraussichtlich nur teilweise über höhere Lohn- und Gehaltszahlungen kompensiert werden. Die Prognosen für die weitere Entwicklung bleiben mit einer hohen Unsicherheit behaftet. Ein Einbruch der Wirtschaftsleistung oder eine Rezession zeichnet sich aber bislang nicht ab. 

Abb. 2: Eurozone - Stimmungsindikatoren

Schweiz: Gemischte Signale

Der Schweizer Einkaufsmanagerindex konnte zulegen. Er signalisiert für die kommenden Monate mit 64 Punkten eine Expansion der Wirtschaft. Die befragten Unternehmen zeigen sich damit trotz des Kriegs gegen die Ukraine und trotz der Sanktionen gegen Russland optimistisch. Die Auftragsbücher sind gemäss der Umfrage weiterhin gut gefüllt und der Personalaufbau wird fortgesetzt. Die stark gestiegenen Energiepreise stellen aber auch für Schweizer Unternehmen eine Belastung dar. Einige schliessen in den kommenden Monaten auch eine Rückkehr zu Kurzarbeit nicht aus. Im Gegensatz zum Einkaufsmanagerindex signalisert das KOF-Konjunkturbarometer nur eine verhaltende Entwicklung der Konjunktur und liegt nun nahe seinem langfristigen Durchschnittswert (Abb. 3).

Abb.3: Schweizer Frühindikator und BIP

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Dr. Sandro Merino

Chief Investment Officer und Leiter BKB Asset Management

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