«Unser Traum war es, die besten Burger Basels zu machen.»

Als Flugzeugmechaniker Manuel (heute 31) und Polymechaniker Bojan (heute 32) vor etwa acht Jahren gemeinsam von der US-Foodtruck-Szene schwärmten, wussten sie noch nicht, dass sie selbst bald zu den besten Burger-Anbietern Basels gehören werden. Heute ist die E&H Gastro GmbH (alias «Meat & Greet») mit ihren drei Food-Trucks ein erfolgreiches Startup, das weiss, was es kann – unter anderem dank Restauranttester Daniel Bumann und der Startup Academy.
Am 22.06.2021 in Finanzierungen von Ekaterina Cámara

Gastronomen wollten die beiden jungen Männer, die sich im Militärdienst kennenlernten, eigentlich nie werden, doch der Foodtruck-Traum schien plötzlich verlockend: «In den USA gab es damals ganz tolle Vorbilder. Bojan sah es in seinen Ferien: Bis zu zwanzig Foodtrucks standen entlang einer Strasse dicht an dich und die Leute strömen hin. In der Schweiz kannte man so etwas gar nicht. Bojan überzeugte mich von diesem Konzept der immer wechselnden Standorte und wir legten los.», sagt Manuel, CEO des Startups Meat & Greet.

Wissen und Erfahrung im Gastro-Bereich hatten die beiden damals nicht. «Wir mussten uns alles selbst beibringen. Das war nicht ohne, doch unsere Leidenschaft war gross – die hat uns auch angetrieben.» Gute Burger – so fanden jedenfalls die zwei Freunde – suchte man damals in Basel vergeblich. «Es wurde schliesslich unser Traum, die besten Burger in Basel für die Menschen zu machen.», erinnert sich Manuel.

Selbstgebauter Foodtruck – die Geburt des neuen Startups

So fackelten die beiden nicht lang, bauten sich einen Foodtruck, statteten ihn mit allem nötigen aus, gründeten die E&H Gastro GmbH – und voilà - ihr Startup war geboren. Ob der Start für sie schwierig war? Manuel ist überzeugt: «In der Schweiz ist es grundsätzlich nicht so einfach, ein Geschäft komplett neu zu gründen, besonders wenn wir unsere Prozesse mit denen der Staaten vergleicht, wo es einem - ganz im Gegenteil zu hier - sehr leicht gemacht wird. Das wurzelt auch in der starken 'Try&Error'-Kultur der Amerikaner. Geschafft haben wir es trotzdem. Zum Glück!», erklärt Manuel.

Der Restauranttester stellt die Weichen auf Erfolgskurs

Starkoch Daniel Bumann, der die zwei ganz am Anfang begleitete, pushte die frischgebackenen Gastronomen ebenfalls in die richtige Richtung und half ihnen die Weichen auf Erfolgskurs zu stellen. Manuel erinnert sich: «Wir hatten damals ein Crowdfunding gestartet und 5000 Franken gesammelt – so konnten wir die Kosten für den Truck zum kleinen Teil abdecken.» So wurde auch der Restauranttester Daniel Bumann auf die beiden aufmerksam und fragte an, ob sie in seiner Sendung dabei wären.

Nach der Sendung begann das Geschäft so richtig aufzublühen.
Manuel, CEO E&H Gastro GmbH («Meat & Greet»)
«Im Herbst 2014 entstand die Idee von unserem Startup und ein Jahr später brutzelten bei uns bereits erste Burger und wir empfingen den Restauranttester. Das war für uns eine sehr wertvolle Erfahrung, mit ihm alle Details unseres Konzeptes durchzugehen, Rezepte von Saucen zu üben, usw. Er war es auch, der uns half, unseren ersten Standplatz in Basel zu bekommen. Wir sind bis heute sehr dankbar dafür.» Nach Ausstrahlung der Sendung begann das Geschäft so richtig aufzublühen.»

Regionalität & Qualität – Bei Meat & Greet selbstverständlich


Bei Meat & Greet gibt es keine halben Sachen: Ob Variante Classic, Cheese, Bacon, Deluxe oder Vegi – im Foodtruck, der mittlerweile je nach Wochentag an einem anderen Ort in Basel und Basel-Land zu finden ist, ist jede «Regi-Burger»-Variante aus regionalen frischen Zutaten hergestellt: «Das Fleisch stammt ausschliesslich aus der Region: genauer gesagt von der Metzgerei Jenzer Arlesheim – der Schlachthof ist nicht weiter als 50 km von der Weidefläche entfernt - die Transportwege halten wir aus Nachhaltigkeitsüberlegungen bewusst kurz. Unser Burger-Fleisch kommt aus Freiland- und Muttertierhaltung – das bedeutet, die Neugeborenen werden dem Muttertier nicht weggenommen sondern alles bleibt ganz natürlich und die Kälber werden mit der Muttermilch aufgezogen.»
Unser Fleisch kommt ausschliesslich aus regionaler Freiland- und Muttertierhaltung.
Manuel, CEO E&H Gastro GmbH («Meat & Greet»)
Und auch der für die Deluxe-Variante verwendete Speck kann sich sehen lassen: «Er kommt aus Witzwil im Kanton Bern. Hier hat jede Sau circa 200 Quadratmeter Auslauf. Und: die Tiere erhalten bei Krankheit keine Antibiotika. Keine Betonböden – das Areal ist offen und die Tiere können ganz entspannt im Gras herumsuhlen. So haben es sich die Gründer auch immer vorgestellt: «Das war immer unser Ziel: Wenn Burger produzieren, dann genau so.», sagt Manuel stolz.

Die Startup Academy – wichtiges Trittbrett für einen reibungslosen Start


Für jede Gründerin und jeden Gründer besonders wichtig: das Konzept und die Finanzierung. Der junge CEO ist sich sicher: «Diese Themen sind für alle Unternehmer essentiell und sollten von Anfang an gut durchdacht werden: sind genug finanzielle Mittel für den Start verfügbar? Wie viel kann und will ich investieren und wie lange reicht mein Startkapital aus? Auch wichtig sind Fragen wie: ist das Geschäftskonzept stimmig, zeitgemäss und erfolgsversprechend? Wie geht man bei der Gründung konkret vor und worauf muss man besonders achten? All diese Aspekte bespricht man im Idealfall von Anfang an mit Profis.»
Als uns klar wurde, dass wir für eine erste Skalierung mehr Kapital benötigten, nahmen wir die Hilfe der Startup Academy in Anspruch.
Manuel, CEO E&H Gastro GmbH («Meat & Greet»)
Manuel erinnert sich an die Phase, in der Meat & Greet langsam aber sicher zu wachsen begann: «Als der Zeitpunkt kam, an dem uns klar wurde, dass wir für eine erste Skalierung mehr Kapital benötigten, nahmen wir die Hilfe der Startup Academy in Anspruch. Dort hat man uns ausgezeichnet von A-Z unterstützt, mit potentiellen Geldgebern vernetzt und im Anschluss genossen wir ebenfalls eine permanente Begleitung und Unterstützung durch einen Mentor. Auch die vielen Anlässe, die dort durchgeführt wurden, waren für uns eine sehr grosse Hilfe.»

Meat & Greet – fit für die Zukunft


Das Unternehmen blüht und gedeiht – neun feste Mitarbeitende hat Manuel aktuell. Was die Zukunftspläne sind? «Wir haben konkrete Ziele, ja. Einerseits ist es uns wichtig nun ein stabiles KMU aus dem schönen Startup zu machen. Gleichzeitig wollen wir unsere Marke und vor allen den Foodtruck-Markt in der Schweiz weiter stärken. Wir wollen Partnerschaften aufbauen und unser Wissen wenn möglich auch weitergeben.» Ob Covid ein grosses Hindernis ist? «Die Zeit wird zeigen, wo der Weg hinführt. Die Corona-Zeit ist schon eine Herausforderung. Doch wir sind sehr zuversichtlich – es wird für alle Unternehmerinnen und Unternehmer nach und nach wieder bergauf gehen.»


Das KMUimpuls-Programm der Basler Kantonalbank

Stefan Janczar, Kundenberater Geschäftskunden und Startup-Mentor, erklärt, wie die BKB Startups unterstützt.

Herr Janczar, was macht die Basler Kantonalbank für Startups und warum?

Die Basler Kantonalbank unterstützt Startups beim Gründungsprozess und der Finanzierung des Vorhabens mittels dem hierfür ins Leben gerufenen KMU-Impuls Programms. Das Programm beinhaltet erweiterte Rahmenbedingungen für den Erhalt einer Finanzierung. Zudem möchte sich die Basler Kantonalbank als Sparringspartner für Jungunternehmer verstanden wissen. Wir möchten auf diesem Wege das Unternehmertum und die Innovationskraft in der Stadt und der Region Basel fördern. Die Partnerschaft mit der Startup Academy ist ein wichtiger Teil dieser Bestrebungen.

Wie sah die konkrete Unterstützung im Fall von «Meat & Greet» aus?

Im konkreten Fall haben wir dem Unternehmen durch einen Betriebsmittelkredit geholfen, die Liquidität in der Anfangsphase zu sichern und das künftige Wachstum zu ermöglichen. Startups können bei Bankfinanzierungen auch die Unterstützung von Bürgschaftsgenossenschaften, wie der BG-Mitte oder SAFFA, in Anspruch nehmen. Die Bürgschaftsgenossenschaften verbürgen dabei einen Teilbetrag des Kreditrisikos und ermöglichen so eine weitergehende Finanzierung. Im Falle von E&H Gastro GmbH («Meat & Greet») war dies jedoch nicht erforderlich.
Setzen Sie Ihren Traum in die Realität um, in dem Sie mit Enthusiasmus einen Businessplan erstellen, der Aussenstehende überzeugt.
Stefan Janczar, Kundenberater Geschäftskunden, Startup-Mentor

Wie ist die Partnerschaft mit der Startup Academy entstanden?

Die Basler Kantonalbank engagiert sich als Sponsor und Hauptpartner der Startup Academy seit deren Gründung vor 10 Jahren. Ebenso engagiere ich mich und einige meiner Kollegen als Mentoren und Begleiter von Startups.

Was raten Sie Menschen, die gerade versuchen, sich Ihren Traum zu erfüllen und ein Unternehmen zu gründen?

Setzen Sie Ihren Traum in die Realität um, in dem Sie mit Enthusiasmus und Elan einen Businessplan erstellen, der einen Aussenstehenden von Ihrer Idee überzeugt. Recherchieren Sie das Marktumfeld und die Konkurrenzsituation. Wenn Sie selbst nicht über eine gewisse Eigenmittelausstattung verfügen, suchen Sie nach Finanzierungsquellen aus Ihrem eigenen Umfeld oder anderen Quellen, wie z.B. Crowdfunding. Die Bank erwartet auch hier das persönliche Engagement, um eine fundierte Basis für das Startup zu schaffen.

Die Basler Kantonalbank & Startup-Unterstützung

Haben Sie eine innovative Geschäftsidee und wollen Sie ein Startup gründen? Die Basler Kantonalbank hilft Ihnen, Ihre Visionen zu verwirklichen. Unser Team aus erfahrenen Beraterinnen und Beratern steht Ihnen dabei gerne mit Rat und Tat zur Seite. Das Förderprogramm KMUimpuls ist in der Region einmalig und bietet Startups besonders vorteilhafte Bedingungen.

Die Basler Kantonalbank begleitet Startup-Unternehmen in der Nordwestschweiz in Kooperation mit der Startup Academy von Anfang an und ist ein gewichtiger Partner in der Orchestrierung ihrer Finanzierungs-Bedürfnisse. Damit trägt sie zur attraktiven Standortförderung bei.

Seit Dezember 2020 ist die BKB Exklusivpartner des Unterstützungsprogramms des Kantons Basel-Stadt zur Förderung lokaler Startups, welches spezifisch auf die Bedürfnisse von wissenschafts- und technologiebasierten Startups zugeschnitten ist.


Über die Startup Academy

Ein wertvoller Partner der BKB ist die Startup Academy, die Sie sowohl in der Gründungs- als auch der Wachstumsphase unterstützt.

Unsere langjährigen Partner Bürgschaftsgenossenschaft Mitte und SAFFA stehen ebenfalls zur Verfügung, um Ihnen eine individuelle Finanzierung zu ermöglichen.

Ekaterina Cámara

Redaktion

socialmedia@bkb.ch