Wie ist die Stimmung der US-Industrie und was für Spuren wird der Coronavirus in der EU hinterlassen? Dies und mehr zur globalen Konjunktur im März erfahren Sie jetzt von Chief Investment Officer Dr. Sandro Merino.
USA: Stimmung in der Industrie verhalten
Nachdem der Einkaufsmanagerindex der Industrie im Dezember noch auf eine Kontraktion der Wirtschaftsleistung hindeutete, hat sich die Stimmung unter den befragten Unternehmen wieder etwas aufgehellt (Abb. 1). Aktuell liegt der Index nahe der kritischen 50-Punkte-Marke, die den Bereich der Expansion von jenem der Kontraktion trennt. Die Stimmung ist also weiterhin verhalten. Wichtig ist bei den jüngst ermittelten Daten, dass die Auswirkungen der Verbreitung des Coronavirus erst zu einem geringen Teil berücksichtigt sind. Die Verbreitung in den Industrienationen hat erst seit gut zwei Wochen Fahrt aufgenommen. US-Präsident Donald Trump hatte zu Beginn der ersten Infektionen in den USA das Risiko noch heruntergespielt. Die vielfach ergriffenen Massnahmen zur Verlangsamung der Ausbreitung des Virus werden aber auch Folgen für die US-Wirtschaft haben. Das erste und zweite Quartal dürften negativ tangiert sein. Unsere Wachstumsprognose von 1,5 % bis 2 % ist vor diesem Hintergrund aller Voraussicht nach zu optimistisch und wird, sobald mehr Daten verfügbar sind, angepasst
Abb. 1: USA – Einkaufsmanagerindex
Quelle: BKB, Bloomberg

EU: Coronavirus wird deutliche Spuren hinterlassen
Auch die Wirtschaft in Europa wird vom Coronavirus negativ getroffen. Dabei dürfte Italien besonders stark tangiert sein. Das aktuell vom Virus am stärksten betroffene Norditalien ist für die italienische Wirtschaft von grosser Bedeutung. Generell wirken sich die Quarantänemassnahmen und die damit verbundenen Unsicherheiten auch auf die anderen Volkswirtschaften negativ aus. Besonders gilt dies bspw. für den Tourismus, Hotels und Gaststätten, Veranstaltungen, Messen etc. Aber auch in Europa hat der Einfluss des Coronavirus noch keine Spuren in den Stimmungsindikatoren hinterlassen (Abb. 2)
Abb. 2: Eurozone – Frühindikatoren
Quelle: BKB, Bloomberg

Schweiz: Konjunkturprognosen werden gesenkt
Die Schweiz ist als offene Volkswirtschaft mit hohen Export- und Importquoten stark von der globalen Entwicklung beeinflusst. Es überrascht deshalb nicht, dass vor dem Hintergrund der hohen Unsicherheiten, dem Einbruch der Industrieproduktion in China und den zu erwartenden Bremsspuren bei wichtigen Handelspartnern die Konjunkturprognosen zu revidieren sind. Das Staatssekreteriat für Wirtschaft (Seco) will seine angepasste Prognose am 17. März veröffentlichen. Der zuletzt nochmals leicht gestiegene KOF-Indikator dürfte die tatsächliche aktuelle Stimmung ebenfalls zu positiv darstellen (Abb. 3).
Abb. 3: Schweizer Frühindikator und BIP
Quelle: BKB, Bloomberg

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Dr. Sandro Merino
Chief Investment Officer und Leiter BKB Asset Management
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