In der zweiten Oktober-Hälfte führten die rekordhohen Neuinfektionen und Entscheidungen über neue Lockdown-Massnahmen zu Kursverlusten, doch europäische Unternehmen schneiden im dritten Quartal wohl besser ab, als erwartet. Mehr dazu von Chief Investment Officer Dr. Sandro Merino.
Kursverluste an den Aktienmärkten im Oktober
In der ersten Oktoberhälfte beflügelten noch die Umfrageergebnisse zu den US-Wahlen und die damit verbundene Hoffnung auf eine «blaue Welle» die Aktienkurse – eine gleichzeitige Mehrheit der US-Demokraten im Senat, Repräsentantenhaus und beim Präsidentenamt, die Regierungsentscheidungen wesentlich vereinfacht. In der zweiten Monatshälfte dominierte dann allerdings die Coronavirus-Pandemie wieder die Stimmung an den Börsen. Die rekordhohen Neuinfektionen und die Entscheidungen über neue Lockdown-Massnahmen führten zu Kursverlusten. So verloren Schweizer Aktien im Vergleich zum Vormonatsende 5,8 %, Aktien der Eurozone gar 6,7 % und US-Aktien 3,1 % (jeweils in CHF). Dagegen konnte sich der MSCI Emerging Markets Index mit einem Plus von 1,6 % in CHF gut halten – wiederum dank der Dominanz asiatischer Aktien, in deren Region das Virusproblem besser in Grenzen gehalten werden kann (Abb. 1). Einzelne Schwellenländermärkte wie Griechenland oder Polen erzielten hingegen Verluste im zweistelligen Prozentbereich.
Abb. 1: Regionale Aktienperformance im Oktober
Net Total Return Indizes in CHF, 30.9.2020=100; Quelle: BKB, Bloomberg (MSCI)
Unternehmensgewinne für das dritte Quartal überraschen positiv
Nachdem zum Monatsende 64 % der Unternehmensergebnisse für das dritte Quartal veröffentlicht waren, liegen die Schätzungen für die Gewinneinbussen im S&P 500 Index mit –10 % gegenüber dem Vorjahresquartal nur noch halb so tief wie noch Ende September. Mit Ausnahme der Energieunternehmen erzielten bislang alle Sektoren bessere Ergebnisse als erwartet. Für den Gesundheitsbereich, die Konsumgüter, Technologieunternehmen und Versorger sind die Schätzungen sogar ins Positive gedreht (Abb. 2). Auch bei europäischen Unternehmen zeichnen sich für das dritte Quartal bessere Unternehmensergebnisse ab als ursprünglich befürchtet.
Abb. 2: S&P 500 Index: Gewinnschätzungen für Q3 2020
Veränderung zum Vorjahresquartal in %
Quelle: BKB, Factset
Anlagestrategie
Wir behalten unsere neutrale Aktiengewichtung bei. Eine Untergewichtung besteht zulasten Aktien Europa und Aktien USA, bei den Schweizer Titeln sind wir deutlich übergewichtet. Zudem sind wir in Anlagethemen aus den Bereichen Technologie, Demografie und Healthcare investiert.
Wie legen Sie Ihr Vermögen am besten an? Lassen Sie sich beraten und entscheiden Sie selbst. Oder definieren Sie mit uns Ihre persönliche Anlagestrategie und überlassen Sie die Umsetzung der Basler Kantonalbank.
Dr. Sandro Merino
Chief Investment Officer und Leiter BKB Asset Management
Erfahren Sie aus erster Hand die Einschätzungen unseres Chief Investment Officers, Dr. Sandro Merino, und überprüfen Sie Ihre Anlagestrategie mit Ihrer Kundenberaterin oder Ihrem Kundenberater.