«Wie eine zweite Eröffnung» - Freude über Corona-Lockerungen in Basel

Basel freut sich über die Lockerungen, die ersten Geschäfte dürfen wieder öffnen. Die Freude bei Inhabern und Kunden ist riesig. Simone Loosli von Rheinblumen und Henriett Horvath von ME Kosmetik erzählen, wie sie die letzten Wochen erlebt und sich auf die Wiedereröffnung vorbereitet haben.
Am 28.04.2020 in Von Basel. Für Basel. von Christine Gueniat

«Die Menschen haben Blumen vermisst» – Rheinblumen am Blumenrhein

Die Frühlingblumen auf dem Esstisch, die frischen Zweige für den Liebsten oder der Blumengruss an die kranke Freundin – Blumen gehören zu unserem Leben dazu. Wie sehr sie fehlen, merken wir dann, wenn sie nicht mehr so leicht verfügbar sind. Als nach dem Bundesratsbeschluss vom 16. März 2020 nur noch Läden mit Gütern der Grundversorgung öffnen dürften, musste auch das Blumengeschäft «Rheinblumen» seine Türen schliessen. Sechs Wochen blieb das Geschäft geschlossen. Am 27. April 2020 durfte Simone Loosli ihren Laden endlich wieder öffnen. Wie ist es ihr in der Zeit ergangen?

«Alles ging damals sehr schnell, als der Bundesrat die Schliessung der Läden beschlossen hat. Wir haben dann innerhalb von fünf Tagen einen Online-Shop auf die Beine gestellt und konnten einige unserer Kunden weiter beliefern. Das war hilfreich, ist aber natürlich kein Vergleich zu dem Geschäft, das wir machen, wenn der Laden offen ist. Wir sind sehr froh, dass wir auf einige der Unterstützungsangebote für die KMU zurückgreifen konnten, wie den COVID 19 Erwerbausfall und die Kurzarbeit. Auch von der Aktion "Basel schafft(s) zämme" des Gewerbeverbands konnten wir profitieren – dafür waren wir sehr dankbar.

Dass wir nun wiedereröffnen konnten, macht mich sehr glücklich. Es ist wie eine zweite Eröffnung des Ladens. Viele Kundinnen und Kunden haben Blumen vermisst, so erzählen sie mir, sei es auf dem Balkon, im Garten oder in der Wohnung als Schmuck – gerade jetzt im Frühling. Ich freue mich nun wieder auf die persönlichen Kontakte mit den Kunden. Unseren Online-Shop betreiben wir aber weiter.»

Marianne Vetter aus Basel kauft einen Blumenstrauss für eine Person aus ihrem Freundeskreis, der es nicht so gut geht. Sie hat die frischen Blumen vermisst und freut sich, dass die Blumenläden seit dem 27. April 2020 wieder offen sind.

«Sicherheit geht über alles» – ME Kosmetik in der Falknerstrasse

Seit drei Jahren betreibt die eidgenössische Kosmetikern Henriett Horvath ihr Kosmetikstudio in der Falknerstrasse. Sie bietet Kosmetikbehandlungen und Massagen an – ihre Stammkundinnen und -kunden schätzen ihre freundliche Art und ihre langjährige Erfahrung. Im Kosmetikstudio von Henriett Horvath war Sauberkeit und Hygiene natürlich schon immer wichtig - in der Zeit von Corona bekommen die Hygienemassnahmen und der Schutz der Kundinnen und Kunden sowie ihr eigener Schutz eine neue Bedeutung. Wie geht es Henriett Horvath am Tag der Wiedereröffnung?

«Ich bin den Tag komplett von morgens bis abends durchgebucht. Viele meiner langjährigen Kundinnen haben sich gleich gemeldet, als sie hörten, dass ich wieder öffnen darf. Ich habe mich gut auf diesen Tag vorbereitet. Jeder bekommt eine edle Seife als Willkommensgeschenk, und im Eingangsbereich stehen Blumen.

Sehr wichtig sind natürlich die Hygienemassnahmen. Bei der Umsetzung der Massnahmen hat mir der Kosmetikverband geholfen. Sie haben mir geschrieben, welche Massnahmen für welche Behandlung nötig sind. Bei den sehr nahen Behandlungen wie denen im Gesicht, nutze ich die Maske, die Handschuhe und zusätzlich das Face Shield. Natürlich bin ich auch bei der Begrüssung vorsichtig und stelle Desinfektionsmaterial zur Verfügung. Ich nehme die Massnahmen ernst, aber ich habe keine Panik. Und so sehen es auch die Kundinnen, die heute hier waren. Was ich feststelle, ich dass die älteren Kunden leider noch nicht wieder zurück sind. Ich freue mich aber natürlich sehr, dass ich wieder behandeln darf und hoffe, es bleibt so. Aber natürlich weiss niemand, wie es genau weitergeht.»

Kundin Annamaria hat eine Kosmetikbehandlung genossen. Sie sagt: «Wir sind vorsichtig und nehmen die Regeln ernst. Grosse Angst habe ich nicht.»

Christine Gueniat

Fachspezialistin Kommunikation