Wie von den Finanzmärkten erwartet, hat die US-Notenbank FED am vergangenen Mittwoch den Leitzins um 0.25% auf 4.25% (obere Grenze der Bandbreite) gesenkt. Wichtiger als der erwartete Entscheid zu einer Senkung war der Ausblick für weitere Zinssenkungen. Gegenwärtig werden an den Finanzmärkten vier weitere Schritte bis Juli 2026 erwartet. Dies stimmt auch mit den öffentlich dargelegten Prognosen («Dot-Plot») der Mitglieder des FED-Präsidiums und ihrer Stellvertreter überein. Allerdings ist die Streuung in diesen Prognosen recht gross. Die Spanne reicht für den erwartetem Leitzins von 3.75% bis 2.25%. Im Anbetracht der unsicheren weiteren Entwicklung von Wachstum und Inflation für die US-Wirtschaft ist diese grosse Prognosespanne nicht überraschend. Für die Aktienmärkte war die US-Zinssenkung das erwartete positive Signal und insbesondere US-Titel legten vergangene Woche nach dem FED-Entscheid deutlich zu.
Für den kommenden Zinsentscheid der Schweizerische Nationalbank erwarten wir keine Anpassung des CHF-Leitzins, der derzeit bei 0% liegt.
Porsche und VW mit Kurseinbruch
Porsches Ankündigung, dass die Weiterentwicklung ihrer e-Auto Plattform vorerst durch ein längeres Festhalten am Verbrenner-Antrieb in die Zukunft verschoben wird, hat am heutigen Montag für einen deutlichen Kurseinbruch gesorgt. Die beiden kotierten Porsche Aktien: Die Porsche Automobil Holding AG und die Dr. h.c. F. Porsche AG verlieren gegenwärtig gut 6%. Die Porsche Holding AG hält auch eine strategische Beteiligung von über 30% des Aktienkapitals der Volkswagen AG und auch der Volkswagen AG Titel verliert heute rund 2.5 %. In den vergangenen drei Jahren haben die Porsche- und VW-Aktien etwa 25% bis 45% ihres Wertes eingebüsst.
Die Konkurrenz aus China und die zunehmende Dominanz chinesischer Marken im wichtigsten globalen Automarkt China machen den deutschen Herstellern zu schaffen. Schon lange ist klar, dass führende Batterietechnik der Schlüssel zum Erfolg bei e-Autos darstellt. Und in diesem Bereich führt China den Markt nun an. Unser Research Mitarbeiter hat rund drei Wochen in China verbracht. Er berichtet uns, dass insbesondere das Strassenbild der Metropole Shanghai durch e-Autos dominiert wird, die z.T. futuristisch anmutend und gross sind. Im Luxus-Bereich dominieren ebenfalls zunehmend e-Autos chinesischer Hersteller wie z. B. Yangwang und Zeekr. Auch die Geräuschkulisse und die Luftqualität hat sich durch die leiseren e-Autos über die Jahre merklich verändert. Die Nachricht, dass der strassenzugelassene Elektro-Supersportwagen Yangwang U9 Xtreme des chinesischen BYD-Konzerns am vergangenen Wochenende mit 496 km/h auf der traditionsreichen Teststrecke Papenburg (Niedersachsen) den bisherigen Rekord des Bugatti Chiron übertroffen hat, passt zu den gegenwärtigen Trends im Automobilsektor.
Der BMW-Konzern produziert seine vollelektrischen Fahrzeuge derzeit noch ausschliesslich in China, was dazu führt, dass der europäische Käufer derzeit hohe Zölle bezahlen muss. Batterien bezieht BMW von chinesischen, japanischen und südkoreanischen Herstellern. Es liegt also nahe, ein Szenario ernst zu nehmen, in welchem der europäische Verbrennermotor schon bald endgültig durch eine Batterie und den zugehörigen Elektromotor aus Asien ersetzt werden könnte.
Unsere taktische Positionierung
Wir bleiben bei den Aktien entsprechend der Strategie investiert, d.h. wir halten eine taktisch neutrale Aktienquote. Aufgrund der nicht nachhaltigen US-Fiskalpolitik und aufgrund vieler offenen geopolitischen und geostrategischen Fragen halten wir zudem an unseren Goldpositionen fest. Taktisch sind wir bei Gold in unseren gemischten Vermögensverwaltungs-Mandaten aktuell gut 2 % über unserer strategisch neutralen Quote von 5% gewichtet.
Heutige Marktentwicklung (Stand ca. 12:00 Uhr, 22. September 2025, Basel Zeit)
Der Schweizer Aktienindex (SMI) ist mit +0.25% leicht positiv in die neue Handelswoche gestartet. Der deutsche Aktienindex (DAX) verliert aufgrund der Verluste bei Automobil-Aktien rund 0.75%. Für die US-Aktienmärkte signalisieren die Futures-Börsen im Vergleich zum vergangenen Freitag eine Konsolidierung, d.h. ein Minus von rund 0.25%.

Dr. Sandro Merino, Leiter Asset Management
Rechtliche Informationen
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