Moderate US-Inflationsdaten machen weitere USD-Zinssenkung wahrscheinlich

Heutige Marktentwicklung

Während man im Laufe der Woche auf eine Einigung im US-China Handelsstreit hoffen darf, wird am Mittwoch eine weitere USD-Leitzinssenkung von 4.25% auf 4% erwartet. Der Goldpreis bleibt trotz seiner aktuellen Volatilität eine sinnvolle Diversifikationsmöglichkeit für Ihr Portfolio. Mehr dazu für Sie von Sandro Merino, Chief Investment Officer der Basler Kantonalbank. 
Heute in CIO-Kommentar von Dr. Sandro Merino, Leiter Asset Management
Trotz weiter anhaltender Haushaltsblockade (Shutdown) wurden durch den Rückruf der zuständigen Mitarbeiter die US-Inflationsdaten für den Monat September erarbeitet. Mit 3% Inflation (Konsumentenpreise) im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt die Inflation in den USA immer noch über dem langfristigen geldpolitischen Ziel. Ein Einfluss der Handelszölle ist in den Inflationsdaten bereits beobachtbar. Der Beitrag der Zölle zur US-Inflation liegt gemäss Expertenschätzungen (Oxford Economics) im Bereich von +0.5%. Trotz erhöhter Inflation dürfte die US-Notenbank Fed die Verschlechterung der Lage am US-Arbeitsmarkt stärker gewichten. Somit erwarten wir am kommenden Mittwoch, 29. Oktober eine weitere USD-Leitzinssenkung, welche den USD-Leitzins von 4.25% auf 4% bringt. Die Finanzmärkte gehen gegenwärtig von weiteren Zinssenkungen aus, welche den USD-Leitzins bis Ende 2026 auf rund 3% bringen würden. Die bisher nur moderate Inflation begünstigt die Erwartung sinkender Leitzinsen und stützt damit die Aktienmärkte.

Erwartete Deeskalation im Handelsstreit zwischen den USA und China

Nachdem China Ausfuhrkontrollen für seltene Erden eingeführt hatte, reagierte Trump mit der Drohung der Einführung eines 100% Zolles auf Waren aus China. China förderte im Jahr 2024 einen Anteil von 69% der Weltproduktion an seltenen Erden. Damit hat China einen strategischen Hebel über diese zukunftsträchtigen Rohstoffe.

Gegenwärtig verhandeln Delegationen aus China und den USA über eine Lösung des Streits. Donald Trump ist heute in Tokyo eingetroffen. Es wird derzeit erwartet, dass der neueste Handels-Deal zwischen China und den USA im Lauf dieser Woche persönlich durch Donald Trump und Xi Jinping in Südkorea unterzeichnet werden kann.

Ein Abkommen könnte bestenfalls gar bestehende Strafzölle schrittweise reduzieren und damit den globalen Handel entlasten. Vor allem exportorientierte Branchen, wie Technologie und Industrie, würden von einer Entspannung profitieren. Noch bleibt jedoch unklar, ob die politischen Differenzen beider Seiten dauerhaft überbrückt werden können.

Volatiler Goldpreis nah am Allzeithoch

Nachdem der Goldpreis in den vergangenen Wochen ein Allzeithoch von über 110 000 CHF pro kg erreicht hatte, notiert der Preis wieder leicht unter unserer aktuellen Jahresprognose von 105 000 CHF pro kg. Die Unsicherheiten in den Handelsbeziehungen zwischen China und den USA hatten für ein Auf und Ab beim Goldpreis gesorgt. Uns erscheinen aber die grundsätzlichen Überlegungen, die für eine Beimischung von Gold sprechen, weiterhin intakt. Die erhöhte Inflation in den USA und die sehr rasch ansteigende US-Staatsverschuldung machen US-Staatsanleihen zu einer riskanten Anlage. Dies schafft insbesondere Abwertungsdruck auf den USD. Um sich vor diesen Risiken zu schützen, bleibt Gold, trotz gegenwärtiger Volatilität, eine sinnvolle Diversifikation. Mittelfristig könnte sich der Anstieg des Goldpreises aus unserer Sicht also noch weiter fortsetzen.

Heutige Marktentwicklung (Stand ca. 11:00 Uhr, 27. Oktober 2025, Basel Zeit)

Der Schweizer Aktienindex (SMI) startet heute 0.5% tiefer. Der Schweizer Pharmasektor trägt heute zu dieser negativen Eröffnung bei. Der deutsche Aktienindex (DAX) eröffnet praktisch unverändert. Für die US-Aktienmärkte signalisieren die Futures-Börsen aufgrund der erwarteten Einigung im US-China Handelsstreit einen positiven Wochenstart im Bereich von +1%.
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Dr. Sandro Merino, Leiter Asset Management

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