Home Smart Home: Ihr intelligentes Zuhause planen

Ob Einzellösung oder vernetztes System, hochpreisig oder eher fürs kleinere Budget - was Ihr smartes Zuhause angeht, sind die Möglichkeiten heute grenzenlos. Eines sollte Ihr Smart Home jedoch auf jeden Fall sein - nämlich sicher. Erfahren Sie alles rund um die Planung und Finanzierung von Ihrem intelligenten, komfortablen und nachhaltigen Zuhause der Zukunft.
Am 06.04.2021 in Wohnen von Sandra Fries
Wie wäre es, wenn am Morgen Ihr Wecker klingelt, die Storen sich langsam von allein öffnen, das Licht in angenehmer Intensität von selbst angeht und Ihnen herrlicher Duft von automatisch gebrautem Kaffee in die Nase steigt? Aus den Lautsprechern ertönt zugleich ihre Lieblingsmusik, das Wasser beim Zähneputzen hat von Anfang an genau die richtige Temperatur und wenn Sie sich aufmachen, aktiviert sich der "Haus-verlassen"-Modus: Geräte und Heizung werden der Umwelt zuliebe abgestellt - praktisch und auch noch stromsparend. Bei dieser Gelegenheit kontrolliert das System noch, ob Bügeleisen und Herd auch wirklich aus sind und bevor Sie Heim kommen, wird Ihr Zuhause schon mal wieder auf Ihre persönliche Wohlfühl-Temperatur gebracht. Klingt nicht schlecht? Das alles ist längst keine Zukunftsmusik, sondern Realität - und zwar mit den richtigen Gadgets.

Smart wohnen: Ein Trend - besonders in Zeiten von Corona

Smart Home ist ein Trend, der mit Corona deutlich Fahrt aufgenommen hat. Seit 2020, als viele plötzlich begannen vermehrt im Homeoffice arbeiten, steigt auch permanent das Bedürfnis, die eigenen vier Wände attraktiver, komfortabler und nachhaltiger zu gestalten. Viele begannen nachzurüsten - unter anderem auch mit Smart Home-Lösungen, die das Haus oder die Wohnung in ein intelligentes Daheim verwandeln.

Mit Smart Home ist über WLAN, Bluetooth oder Kabel vernetzte Haustechnik gemeint, die sich einfach und von überall mithilfe von Smartphones oder Tablets ganz nach Bedarf dirigieren lässt.

Die Vorteile: Mehr Komfort, Sicherheit, Nachhaltigkeit

Je nachdem wie umfassend die Ausstattung Ihres Smart Home ist, steigern Sie ihren Komfort, Ihre Sicherheit und Ihre Energieeffizienz ein wenig mit intelligenten Einzellösungen (z.B. für die Heizung oder Beleuchtung) - oder gleich um ein Vielfaches mit vielen untereinander vernetzten Geräten und Systemen aus unterschiedlichen Bereichen. Doch was im eigenen Zuhause kann man nun eigentlich für mehr Komfort, Sicherheit und Energieersparnis mit Smart Home automatisieren? Hier sind nur einige Beispiele:

So können Sie von Smart Home profitieren - Einige Beispiele

Mehr Sicherheit:

Mehr Sicherheit:

  • Automatische Beleuchtung mit Hilfe von Bewegungsmeldern im ganzen Haus, aber auch an tückischen Stolperstellen
  • Automatische Türöffnung- und Verriegelung (z.B. mit einem Keycard-System - wie in Hotels oder per Fingerabdruck)
  • Automatisches Öffnen der Eingangstür bei der Heimkehr
  • Bewegungsmelder aussen als Einbruchschutz
  • Automatisches Abschalten von Funksteckdosen (Brandschutz) & Kontrolle elektronischer Geräte wie Herd & Bügeleisen von unterwegs

Mehr Komfort:

Mehr Komfort:

  • Situationsbedingte Anpassung der Beleuchtung, Temperatur & Musik, etc. (z.B. Modus "Gemütlicher Filmabend", "Kinderzimmer Schlafenszeit", "Fitness-Session", u.s.w.)
  • Musik je nach Raum und Zeit individuell einstell- und planbar
  • Rolläden, Storen & Markisen je nach Wetter und Tageszeit automatisieren
  • Benachrichtigung aufs Handy, wenn die Wäsche fertig gewaschen ist, oder das Geschirr parat ist

Mehr Nachhaltigkeit:

Mehr Nachhaltigkeit:

  • Absenkung der Raumtemperatur bei Abwesenheit (Energieersparnis: 2-8%)
  • Wiederaufheizen vor der Heimkehr (steigert auch den Komfort)
  • Zentral geregelte energiesparende Beleuchtung
  • Automatisches Abschalten von Geräten bei Abwesenheit (z.B. ausser Kühl- und Tiefkühlschrank)

Wie funktioniert Smart Home eigentlich genau?

Typischerweise besteht ein Smart Home aus mehreren Elementen:

Endgeräte / Aktoren

Endgeräte / Aktoren

Die Endgeräte bzw. Aktoren sind diejenigen Geräte, die Ihr Smart Home am Ende ausmachen. Beispielsweise können das also Smart Home-taugliche Jalousien, Lampen, Heizungen, Storen, TV- und Stereoanlagen, Lautsprecher, Herde, Waschmaschinen, Kaffeemaschinen, etc. sein.

Eingabegeräte

Eingabegeräte

Über die Eingabegeräte steuern Sie Ihr Smart Home. Hierbei gibt es viele verschiedene Optionen: Von klassisch aussehenden Schaltern und Reglern in den jeweiligen Räumen bis hin zum Smartphone, Tablet & Sprachsteuerung, Über diese Schnittstellen steuern Sie ihr intelligentes Zuhause.

Sensoren

Sensoren

Sensoren ermöglichen es, Fenster bei gewissen Wetterlagen zu öffnen oder zu schliessen, oder auch die Raumtemperatur, die Helligkeit, sowie die Anwesenheit von Menschen im Raum zu ermitteln - für den individuellen Komfort.

Gateway

Gateway

Vom Gateway aus wird Ihre Smart Home-Lösung gesteuert. Von den Eingabegeräten lässt sich darauf zugreifen und Einstellungen können getätigt werden. Hier fliessen alle Daten Ihrer Sensoren zusammen und Befehle können an die Endgeräte gesendet werden. Wollen Sie mehrere Geräte vernetzen, können Sie anstatt ein Gateway für jede Lampe und jeden Sensor auch eine Lösung mit zentraler Basisstation wählen. Anschliessend muss nur nur noch eine Funkbox am Router angeschlossen werden. Starterpakete mit Steuerzentrale sind daher sehr empfehlenswert.

Vernetzung

Vernetzung

Dank der Vernetzung mit einer Kabel-, Funk- oder Stromnetzverbing (auch: "Powerline" genannt) kommunizieren die Endgeräte untereinander. Beispiel: Wenn der Befehl zum Aufheizen eintrifft, werden die Fenster ohne Ihr Zutun automatisch geschlossen.

Die Verbindung: Kabel, Funk oder Powerline?

Die Kabelverbindung ist am wenigsten störanfällig und ermöglicht die schnellste Datenübertragung. Sie ist wohl aber auch die hochpreisigste aller Vernetzungsmöglichkeiten, da sie oft auch einen Eingriff in die Bausubstanz erfordert. Funksysteme sind einfacher zu installieren, wobei es auch hier je nach Umfang relativ aufwändig werden kann. Das Erfreuliche: Auch absolute Technik-Laien können, solange sie ein Smartphone bedienen können, auch eine Smart Home-Einzellösung oft selbst einrichten. Störungen treten bei solchen Funksystemen mit WLAN oder Bluetooth im Allgemeinen etwas häufiger auf, insbesondere für Altbauten bei denen ein Eingriff in die Bausubstanz unerwünscht, bzw. unmöglich ist, können sie aber eine sehr gute Lösung sein. Auch lässt sich das Stromnetz (="Powerline") zur Datenübertragung einsetzen, jedoch ist die übertragene Datenmenge damit geringer als bei extra verlegten Kabelverbindungen und es kommt daher häufiger zu Störungen, als bei den letzteren.

Geschlossenes oder offenes System wählen?

Achten Sie darauf, dass Sie ein offenes System wählen, das Sie bei Bedarf problemlos um weitere Elemente erweitern können - auch wenn sie nicht vom selben Hersteller sind. Nachträglich vernetzt werden können Einzellösungen wie Lampen, Heizung und Kamera z.B. mit kostenlosen Online-Plattformen wie IFTTT (If This Then That), Apple HomeKit und Google Home, die auch als zentrale Steuerungsplattformen dienen können.

Selbst installieren oder den Profi ran lassen?

Einfache Starter-Sets und Einzellösungen können Sie höchstwahrscheinlich problemlos selbst einrichten, während aufwendigere kabelgebundene oder umfangreichere Smart Home-Lösungen besser vom Profi installiert werden - vor allem wenn noch eine Programmierung nötig ist. Es gibt jedoch heute bereits auch fertig programmierte Systeme auf dem Markt. Die Frage ob Sie also selbst Hand anlegen oder einen Profi ranlassen, ist sehr individuell - auch je nach persönlichem technischen Geschick zu beurteilen.

Sicher ist sicher: Ihr Smart Home & Datensicherheit

Wer sein Zuhause smart einrichtet, muss sich bewusst sein, dass dies immer auch mit dem Thema Datenschutz und Datensicherheit verbunden ist. Da Smart Home-Lösungen permanent Daten auswerten müssen, werden diese stets auf Servern der Gerätehersteller oder Drittanbieter gesammelt und verarbeitet. Meist muss zur Nutzung solcher Lösungen ein Benutzerkonto angelegt werden, welches Rückschlüsse auf die Nutzerin und den Nutzer erlaubt - inklusive Adresse, Geburtsdatum, E-Mail-Adresse und Telefonnummer. Da die Systeme meist permanent mit dem Internet verbunden sind, werden Gadget-Standortdaten (z.B. von einem Saugroboter, der zudem beispielsweise Hinweise auf die Grösse der Wohnung ermöglichen kann) und persönliche Sprachbefehle (z.B. von Amazon Echo oder Google Home) den ganzen Tag über registriert und für unbestimmte Zeit auf den Servern gespeichert.

Persönlichkeitsrechte

Persönlichkeitsrechte

Vor allem bei Aufnahmen von Videoüberwachungssystemen im Innen- und Aussenbereich können zudem Persönlichkeitsrechte von Dritten (z.B. Gästen oder Reinigungskräften) verletzt werden.

Hackerangriffe: Eine mögliche Bedrohung

Hackerangriffe: Eine mögliche Bedrohung

Auch ist alles digitale immer auch eine potenzielle Angriffsfläche für Hacker. Deshalb sollte beispielsweise das Öffnen und Schliessen der Eingangstür nie direkt über Smartphones ermöglicht werden, da mit einer solchen Lösung die Sicherheit Ihrer vier Wände nicht garantiert werden kann. Auch ein Handy-Verlust würde erhebliche Probleme bereiten. In diesem Fall wäre viel eher zu einem separaten System zu raten, welches z.B. mit einer Keycard (wie in Hotels) oder per Finger-Print gesteuert wird.

Ihr Smart Home schützen

Ihr Smart Home schützen

Achten Sie bei der Einrichtung zudem darauf, dass Sie wissen, welche Daten tatsächlich gesammelt werden, wählen Sie sichere Passwörter und schützen Sie Ihre Smart Home-Profile wenn möglich mit einer zweistufigen Authentifizierung. Entscheiden Sie sich für Geräte, die eine verschlüsselte Datenübertragung erlauben und machen Sie regelmässig die erforderlichen Sicherheitsupdates.

Was kostet eine Smart Home Lösung?

Schon mit kleinen Summen lässt sich im Bereich Smart Home schon viel erreichen - beispielsweise mit Starter-Kits für Beleuchtung, Musikanlagen etc. Doch interessanter und komfortabler wird es, wenn die Systeme vernetzt sind. Die Kosten für ein Smart Home beginnen je nach Lösung also mit einigen Hundert Franken und sind nach oben offen.

Smart Home Förderung: energieeffizient sanieren

Im Rahmen der Energiestrategie 2050 zur Förderung von erneuerbaren Energien und Senkung des Energieverbrauchs wurde das Schweizerische Gebäudeprogramm entstanden. So lässt sich in der Schweiz bei Massnahmen für energetische Sanierungen, im Rahmen welcher heute meist Smart Home-Lösungen eingebunden werden, ein Zuschuss, bzw. ein Fördergeld beantragen. Um sich einen ersten Überblick zu verschaffen, lohnt es sich also, das kantonale Förderprogramm Basel-Stadt genauer anzuschauen.

Förderung von Energiemassnahmen in Basel

In Basel-Stadt lassen sich Fördermittel für folgende Massnahmen beantragen:

Beispiele

  • Wärmepumpe (z.B. Sole-Wasser- / Wasser-Wasser-Wärmepumpe ab 30 000 CHF),
  • Solarkollektor (2 500 - 3 300 CHF),
  • Wohnungslüftung (2 400 CHF),
  • Bonus für umfassende GEAK-Sanierung (25 - 50 CHF/m2),
  • Gesamtsanierung mit Minergie-Zertifikat (60 - 160 CHF/m2)
  • Neubau/Ersatzneubau Minerpie-P (100 - 105 CHF/m2) und GEAK A/A
Moderne Geräte können dank Smart Home-Lösungen auch untereinander vernetzt werden. Wichtig für die Förderung: Reichen Sie Ihr Fördergesuch vor Baubeginn ein, denn nachträglich eingereichte Gesuche sind nicht förderberechtigt. Lassen Sie sich für einen guten Überblick am besten umfassend von der GEAK oder einem erfahrenen Gebäudeautomations-Profi beraten.

Massnahmen zum Sparen von Energie, Wasser & Co. lassen sich in Basel zudem vom steuerbaren Einkommen abziehen.

Ihr Smart Home finanzieren

Wer sich für eine oder mehrere Smart-Home-Komponenten entscheidet, der fährt mit günstigen Einstiegs-Sets bereits gut und kann diese nach Belieben weiter ausbauen. Soll es jedoch eine umfangreichere Lösung sein - beispielsweise für Ihr Eigenheim - so lässt sich für eine grössere Aufrüstung vor dem Sanieren eine Erhöhung der bestehenden Hypothek bei Ihrer Bank beantragen. Speziell für energetische Massnahmen und nachhaltige Sanierungen (Hausdämmung, neue Heizung, Sonnenkollektoren, Minergie-Häuser etc. eignet sich beispielsweise die BKB-Nachhaltigkeitshypothek perfekt. Bei einem geplanten Neubau können die Kosten für die Finanzierung einer umfassenden Smart-Home-Integration bei der Berechnung der künftigen Hypothek von Anfang an mitberücksichtigt werden. Als Alternative lässt sich evaluieren, ob die Aufnahme von einem Kredit für Ihr Smart Home-System in Frage kommt.

Sie planen einen Umbau, eine Sanierung oder einen Neubau und interessieren sich für ein Smart Home? Wir helfen Ihnen gerne weiter. Rufen Sie uns an:

BKB-Beratungscenter: 061 266 33 33

Sandra Fries

Leiterin Finanzieren Privatkunden

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