Auch wenn die Unsicherheiten zu Beginn des Börsenjahres 2023 gross waren, wurde im Jahresverlauf unsere verhalten optimistische Einschätzung für die wirtschaftliche Entwicklung bislang bestätigt. Für eine vollständige Entwarnung und ein deutlich positiveres Bild im Jahr 2024 ist es aber zu früh. Zu vielfältig sind nach wie vor die globalen Herausforderungen und offenen Fragen. Wir rechnen deshalb auch für das Jahr 2024 mit einer schwachen – wenn auch leicht positiven – Konjunkturdynamik und einem durchschnittlich guten Anlagejahr.

Am 11.12.2023 in N° 2/2023 von Dr. Stefan Kunzmann, Leiter Investment Research

Bei der Beurteilung der globalen Konjunkturentwicklung ist China heute neben den USA und der EU nicht mehr wegzudenken. Mit einem Anteil von 18% am globalen nominalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) und den starken internationalen Handelsverflechtungen wirkt sich dementsprechend eine sich abschwächende Wachstumsdynamik im Reich der Mitte auch negativ auf das Wachstum der Weltwirtschaft aus. Legte Chinas Wirtschaft von 2000 bis 2022 im Durchschnitt über 8% pro Jahr zu, lassen die aktuellen durchschnittlichen Prognosen nur noch einen realen Anstieg von weniger als 5% erwarten. Die Risiken im Zusammenhang mit einer überalternden Bevölkerung und einem – trotz anderweitiger Pläne – nach wie vor stark von den Investitionen abhängigen Wirtschaftsmodell könnten selbst diese Erwartungen Makulatur werden lassen. Vor diesem Hintergrund und dem nun schon bald zwei Jahre andauernden Krieg Russlands gegen die Ukraine ist es wenig verwunderlich, dass auch für 2024 die Prognosen für die globale Wirtschaft, aber auch für die einzelnen Regionen auseinandergehen.

Um uns ein Bild davon zu machen, haben wir die im Informationssystem Bloomberg erhältlichen Prognosen für das Wirtschaftswachstum und für die Teuerungsraten ausgewertet. Die Ergebnisse (Stand Ende Oktober 2023) stützen unsere Erwartungen hinsichtlich einer schwachen, wenn auch leicht positiven Konjunkturdynamik im Jahr 2024.

Nimmt man als Basisszenario den Median der Prognosen (auf Basis der Ende Oktober 2023 verfügbaren Werte), so liegt der Median der Konsensprognose bei der Wachstumsrate des realen BIP (YoY, in Prozenten)

  • für die USA bei +1.0% (Bandbreite: –0.1 bis +3.1%),
  • für die Eurozone bei +0.8% (Bandbreite: –0.7 bis +1.5%)
  • und für die Schweiz bei +1.1% (Bandbreite: +0.6 bis +2.1%).

Im Fokus der Finanzmärkte steht dabei sicherlich die Entwicklung des US-BIP im ersten Quartal 2024. Dabei sind die Erwartungen an die Wirtschaftsleistung für das Startquartal sehr verhalten. Es besteht die Gefahr einer negativen Wachstumsrate im Vergleich zum vierten Quartal 2023. Somit ist eine technische Rezession (zwei aufeinanderfolgende Quartale mit negativen Wachstumsraten) für die US-Wirtschaft nicht völlig auszuschliessen (siehe Abb. 9).

Abbildung 9: Wachstumsprognosen für die USA, die Eurozone und die Schweiz

Quelle: BKB, Bloomberg (zum Vorquartal, nicht annualisiert)

Hinsichtlich der Inflation versprechen die Prognosen im Laufe des Jahres eine weitere Beruhigung an der Preisfront. Der Trend hin zu tieferen Teuerungsraten sollte anhalten (Abb. 10). Durchschnittlich liegt die Inflationsprognose für die USA und die Eurozone für 2024 unter 3% und für die Schweiz unter 2%. Die Inflationsziele der US-Notenbank und der EZB wären damit zwar noch nicht vollständig erreicht, die Preissteigerungsraten dürften sich aber gegen Jahresende der Zielmarke von 2% nähern. Unsicherheiten bleiben dabei bestehen, z.B. in Bezug auf die Entwicklung der Energiepreise.

Abbildung 10: Inflationsprognosen für die USA, die Eurozone und die Schweiz

Quelle: BKB, Bloomberg

Aktien

An den Finanzmärkten ist auch im Jahr 2024 mit einem zumindest durchschnittlich guten Aktienjahr zu rechnen. Dies impliziert einen Anstieg der Aktienkurse um rund 7%. Optimistisch stimmen die gestiegene Wahrscheinlichkeit für eine sanfte Landung der US-Wirtschaft, die positive – wenn auch nach wie vor schwache – Entwicklung der globalen Konjunktur, weiter sinkende Teuerungsraten und das Ende des Zinserhöhungszyklus der Notenbanken. Zur Vorsicht mahnen dagegen neben den geopolitischen Spannungen die gestiegenen Bewertungen. Hier wird es darauf ankommen, ob die optimistischen Ertragserwartungen für Aktien erfüllt werden. An den langfristigen Anlagethemen halten wir fest (vgl. Best-in-Class-Fonds von unserer Empfehlungsliste und unsere eigenen Fondsprodukte).

Obligationen

Die Leitzinsen haben aller Wahrscheinlichkeit nach ihr Hoch erreicht. Dabei spielt es keine grosse Rolle, ob sich die eine oder andere Notenbank nochmals zu einem Zinsschritt genötigt sieht oder nicht. Entsprechend erwarten wir allenfalls noch leicht steigende Renditen bei den Obligationen. Es bietet sich im aktuellen Umfeld deshalb an, dem Bondportfolio beispielsweise Unternehmensanleihen mittels eines Fondsinvestments beizumischen.

Wir empfehlen eine breit diversifizierte Anlagestrategie. Aktienfonds bleiben auch 2024 ein wichtiger Baustein in der Portfoliokonstruktion. Sie waren trotz aller Krisen in der Vergangenheit mit die wichtigsten Renditetreiber. Auch zeitweise sehr ausgeprägte Kurseinbrüche haben daran nichts geändert. Aktien dürften auch in den kommenden Jahren ihrem Ruf als «Renditelieferanten» gerecht werden.

Best-in-Class-Fonds und eigene Fondsprodukte – eine Auswahl

Technischer Fortschritt und Digitalisierung

Technischer Fortschritt und Digitalisierung

Digitalisierung und künstliche Intelligenz sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken.

Investieren Sie in den technologischen Fortschritt mit einem ETF auf den NASDAQ- 00 (IE00B53SZB19) oder in den aktiv verwalteten Fidelity Global Technology Fund (LU1560650563).

Demografischer Wandel

Demografischer Wandel

Der demografische Wandel stellt uns alle vor Herausforderungen. Er bietet aber auch Investmentchancen in Bereichen wie Gesundheit, Pharma und der sogenannten Silver Economy.

Investieren Sie in den World Healthscience Fund von BlackRock (LU0329593007), den Bellevue Sustainable Healthcare Fund (LU1819585370) und den Sustainable Demographics Fund von Fidelity (LU0528228231). 

Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit

Wir sind überzeugt davon, dass nachhaltiges Investieren im Vergleich zu konventionellen Anlagen mittel- und langfristig ähnlich gute Anlageergebnisse liefert. Entsprechend haben wir in den vergangenen Jahren eigene Fonds lanciert, in denen unser Nachhaltigkeitsansatz eins zu eins umgesetzt wird.

Investieren Sie in unsere breit diversifizierten nachhaltigen Anlagelösungen und den Schweizer Aktienfonds BKB Sustainable – Equities Switzerland (CH0496872323).

Der BKB Physical Gold Fairtrade Max Havelaar Fonds (CH1185050486) stellt unseres Erachtens zudem eine sinnvolle Ergänzung auch in einem nachhaltigen Portfolio dar. 

Beim Anlegen ist es unerlässlich, geopolitische Entwicklungen zu berücksichtigen. Wir empfehlen bei Investitionen in Aktien- und Obligationenfonds von Schwellenländern eine reduzierte Quote sowie eine kritische Prüfung.
Dr. Sandro Merino, Chief Investment Officer
Kontakt

Dr. Stefan Kunzmann, Leiter Investment Research

Rechtliche Informationen

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Die Analysen des Investment Research der BKB im sekundären Research beruhen auf allgemein anerkannten qualitativen und quantitativen Bewertungsgrundlagen und Bewertungsmethoden. Zur Unternehmens- und Aktienbewertung werden Methoden wie zum Beispiel Discounted-Cashflow-Analyse, KGV-Analyse sowie Peer-Group-Analyse angewandt. Die jeweiligen Erwartungen über die zukünftige Wertentwicklung eines Finanzinstrumentes sind Ergebnis einer Momentaufnahme und können sich jederzeit ändern. Die Einschätzung der zugrunde liegenden Parameter wird mit grösster Sorgfalt vorgenommen. Dennoch beschreibt das Ergebnis der Analyse immer nur eine aus einer Vielzahl möglicher zukünftiger Entwicklungen. Es ist die Entwicklung, der das Investment Research der BKB zum Zeitpunkt der Analyse die grösste Eintrittswahrscheinlichkeit beimisst.

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