Der Traum vom eigenen Pferd

Eigentum ist viel mehr als nur Wohnungen und Häuser – es kann auch ein eigenes Pferd sein. Was gilt es dabei zu beachten? Wir zeigen, woran Sie beim Kauf eines eigenen Pferdes denken müssen. Damit aus Ihrem Traum Realität wird.
Was gibt es Schöneres als den Ausritt an einem frühlingshaften Sonntagmorgen, das strahlende Pferdelachen oder das zarte Schnauben im Stall? Das eigene Pferd ist für die meisten Reiterinnen und Reiter unermesslich kostbar. Sein emotionaler Wert übersteigt den materiellen um ein Vielfaches.

Beim Kauf eines Pferdes steht denn auch der emotionale Wert im Vordergrund: Aus finanzieller Perspektive ist der Kauf eines Pferds selten eine «gute» Investition. Ein Pferd zu kaufen mit der Intention, es später mit grossem Gewinn weiterzuverkaufen, wäre eine riskante Strategie. Ein Pferd verletzt sich leicht oder erkrankt und schon könnte es nur noch zu einem Bruchteil des ursprünglichen Werts verkauft werden. Mit zunehmendem Alter des Tieres sinkt der finanzielle Wert ohnehin. Unbezahlbar bleibt hingegen der ideelle Wert.

Reiten ist beliebt wie nie zuvor

Pferde üben insbesondere auf junge Menschen eine grosse Anziehungskraft aus. «Zu einem Pferd zu schauen ist eine sehr intensive Aufgabe und benötigt grosse emotionale Hingabe – wahrscheinlich macht das die Pferd-Mensch Beziehung so speziell», meint der langjährige Reitlehrer Roger Wymann vom Reitstall Schänzli, der vor den Toren Basels steht.

In der Schweiz wurden im Jahr 2019 rund 80'000 Pferde gehalten. Das ist der zweithöchste jemals gemessene Wert. Ein Grossteil der ReiterInnen und Reiter ist denn auch jünger als 30. Bei der jüngeren Generation sind die Frauen klar in der Mehrzahl. Aber ab 30 steigt bei Männern die Begeisterung fürs Reiten ebenso. Ein weiterer Grund für die Popularität des Reitsports ist dessen Vielseitigkeit: Springreiten, Dressur, Wanderreiten oder einfach im Galopp über einsame Feldwege preschen.

Dem Reitsport haftet in der Schweiz der Ruf an, er sei elitär. «Aber das hat sich in den letzten 10 Jahren stark verändert – auch Familien mit einem niedrigeren Einkommen können ihren Kindern vermehrt das Reiten ermöglichen», fügt Roger Wymann an. Klar sei aber auch, dass Reiten immer noch teurer als Fussball ist.

Stute, Hengst oder Wallach?

Wer auf der Suche nach dem passenden Pferd ist, muss sich unter anderem Gedanken dazu machen, welches Geschlecht am besten zur eigenen Person passt. Zu Pferdegeschlechtern gibt es eine Menge Vorurteile: Stuten seien zickig, Hengste selbstbewusst und Wallache treue Seelen. Ganz so einfach ist es nicht. Gewisse Verhaltensmuster sind zwar auf die Genetik zurückzuführen, aber jedes Pferd hat seinen eigenen Charakter und wird durch seine Umgebung beeinflusst.

Und Sie sollten wissen, ob Sie ein Freizeitpferd oder ein Rennpferd möchten. Je nach Zweck ist eher die Rasse ausschlaggebend, denn das Geschlecht.

Wo soll ich mein Pferd oder Pony kaufen?

Wer sich in den Kopf gesetzt hat, ein Pferd zu kaufen, steht vor der Frage wo dieses gekauft werden soll. Diese drei Optionen bieten sich an:

Pferdezüchter

Pferdezüchter

In der Regel die unkomplizierteste Variante. Pferdezüchter sind mit allen Eigenschaften des Tieres vertraut, was bei Händlern und Privatpersonen nicht immer der Fall ist.

Pferdehändler

Pferdehändler

Auch beim Pferdekauf via Händler tauchen selten Probleme auf. Ebenso wie die Pferdezüchter verkaufen sie meist Dutzende Tiere pro Jahr, bringen also das notwendige Wissen mit und haben eine Reputation zu verlieren.

Privatperson

Privatperson

Meist ist dies die anspruchsvollste Variante. Hier sind teilweise Laien am Werk, die Ihr Pferd einfach möglichst schnell verkaufen wollen. Wenn Sie sich für einen Privatkauf entscheiden, ist ausreichende eigene Erfahrung wichtig.

In jedem Fall sollten Sie das Tier mehrmals besuchen und probereiten. So erhalten Sie ein objektives Bild des Tiers und bemerken, ob die Chemie stimmt. Unerfahrenen Reiterinnen und Reitern tun gut daran, beim ersten Pferdekauf eine Fachperson beizuziehen.

 

Was kostet mich ein Pferd?

Kaufpreise für Pferde und Ponys können nicht pauschalisiert werden, aber man kann sich an gewissen Richtwerten orientieren. Die Kaufpreise für ein gesundes Reitpferd starten bei circa 5'000 Franken. Entscheidende Preiskriterien sind insbesondere die Rasse und Farbe, das Alter, und der Ausbildungsstand eines Pferdes. Zusätzlich zum Preis für das Pferd fallen noch weitere Kosten in Form von Material, Tierarzt und der Reitausrüstung an. Auch für diesen Zubehör müssen Sie mit einer mittleren fünftstelligen Summe rechnen.

Reitangebote rund um Basel

Lucky Horse Pferdesport

In diesem Fachgeschäft in Biel-Benken werden Pferdebegeisterte fündig. Das Sortiment beinhaltet in Reitsport und Freizeitreiterei gebrauchte Artikel wie Bekleidung, Beinschütze, Lederwaren, Pferdedecken sowie Halfter und Führungstricke. Alle Reitprodukte sind auch im Onlineshop verfügbar.

Reitstall Schänzli

"Keine Stunde, die man im Sattel verbringt, ist verloren" sagte schon Sir Winston Churchill. Im Reitstall Schänzli können alle reitbegeisterten Personen vielbesagte "Glück auf dem Rücken der Pferde" finden. Bei Roger Wymann und seinem Team können Sie Schritt für Schritt den richtigen Umgang mit Pferden erlernen.

Reitsportzentrum St. Jakob

Das Reitsportsportzentrum St. Jakob befindet sich im Leimental und ist in circa 20 Minuten von Basel erreichbar. Auf den grosszügigen Aussenanlagen und den Trainingshallen kommen Anfänger und Fortgeschrittene auf ihre Rechnung. Das Angebot ist vielfältig und reicht von Dressurreiten über Springreiten bis hin zu Reitferien.

Raihof HIT Aktivstall

Der Raihof HIT Aktivstall liegt im schönen Laufental in Baselland. Hier wird Ihr Pferd unter anderem während Ferienabwesenheiten betreut. Der Reithof verfügt als Besonderheit über einen Kraftfutterautomaten mit Aktivtrail. 


Was muss ich beim Kaufvertrag beachten?

Es empfiehlt sich den Pferdekauf schriftlich abzuwickeln. Wenn Sie ein Pferd kaufen, haben Sie neun Tage Zeit, um nachträglich verdeckte Mängel anzuzeigen. Im Kaufvertrag kann auch eine längere Zeitspanne als die Gewährfrist von neun Tagen vereinbart werden. Wenn Sie nach Ablauf der neun Tage feststellen, dass das Pferd verletzt oder krank ist, gilt die «Garantie» nur, wenn dies vertraglich so geregelt wurde. Eine tierärztliche Ankaufuntersuchung ist dabei sehr hilfreich.

Alternativ kann ein «Kauf auf Probe» abgeschlossen werden. Für diese Zeitspanne empfiehlt es sich, eine temporäre Pferdeversicherung abzuschliessen, damit Sie nicht haftbar für Verletzungen oder Krankheiten gemacht werden.

Monatliche Kosten für ein Pferd

Die monatlichen Kosten werden beim Kauf eines Pferdes gerne unterschätzt. Monatlich gibt man für sein Pferd schnell zwischen 700 CHF und 1'500 CHF aus. Am kostspieligsten ist sicherlich die monatliche Boxenmiete, die einen Grossteil der Fixkosten für das Pferd ausmacht. Der Hufschmied muss immer mal wieder die Hufe machen und auch der Tierarzt sollte regelmässig im Stall nach dem Rechten schauen. Nicht zuletzt bei der Nahrung wird vielfach mehr Geld benötigt als zunächst eingeplant.

Ein eigenes Pferd kostet 850 - 1600 Franken pro Monat

Teurer als ein durchschnittliches Auto

«Die monatlichen Kosten können auch reduziert werden, indem man das Pferd ins nahe Ausland bringt oder in Eigenregie hält. Den meisten fehlt allerdings die notwendige Infrastruktur dafür. Zudem ist der Zeitaufwand enorm, wenn man sein Pferd in Eigenregie halten will», weiss Reitlehrer Wymann. Eine andere Option ist das Pflegepferd. Wenn Sie noch nicht über das Budget für Ihr Traumpferd verfügen oder zuerst mehr Erfahrungen sammeln möchten, ist ein Pflegepferd die ideale Lösung.

Der Entscheid will in jedem Fall wohlüberlegt sein, gerade auch in finanzieller Hinsicht. Unsere Kundenberaterinnen und Kundenberater unterstützen Sie gerne mit Ihrem Wissen und Ihrer Erfahrung. Damit nicht nur Ihr neues Pferd auf Trab bleibt.

Sie träumen von einem eigenen Pferd oder von Eigentum anderer Art, welches Sie sich gerne gönnen würden? Reden Sie mit uns. Wir hören uns jeden Wunsch an.