Unternehmen investiert werden, die sowohl wirtschaftliche Ziele verfolgen als auch soziale, ethische und ökologische Ziele berücksichtigen. Gleichzeitig müssen Investorinnen und Investoren nicht auf Rendite verzichten. Ein Einblick, wie das BKB Asset Management das Thema Nachhaltigkeit für seine Kundinnen und Kunden umsetzt.
In nachhaltige Unternehmen zu investieren, macht in mehrfacher Hinsicht Sinn. Zum einen können mit dem Nachhaltigkeitsansatz besonders kontroverse Geschäftsaktivitäten ausgeschlossen und persönliche Wertvorstellungen umgesetzt werden. Zum anderen müssen auf Nachhaltigkeit fokussierte Anlegerinnen und Anleger bei der Performance keine Abstriche machen. Langfristig haben beispielsweise nachhaltige Aktienanlagen konventionelle Investitionen sogar übertroffen (siehe Abb. 1).
Nachhaltigkeit muss einen signifikanten Einfluss haben
Zwar ist der Begriff «nachhaltig» heute fester Bestandteil der Finanzwelt. Doch nachhaltig ist nicht gleich nachhaltig: Nach wie vor gibt es keinen allgemeingültigen Standard. So haben sich am Markt zahlreiche Umsetzungsvarianten herausgebildet. Zusätzlich werden die jeweiligen Nachhaltigkeitsansätze unterschiedlich streng und konsequent angewendet.
Abb. 1: Nachhaltige Aktienanlagen haben seit 2007 konventionelle Anlagen geschlagen

Wir sind überzeugt, dass Nachhaltigkeitsaspekte nicht nur den Anlageprozess, sondern auch die entsprechenden Anlageprodukte signifikant beeinflussen müssen. Diese Über-zeugung setzen wir mit unserem vierstufigen Nachhaltigkeitsansatz um (siehe Abb. 2).
Thema | Schwellenwert |
Geächtete Waffen1 | kein Schwellenwert |
Atomenergie und Uranabbau | > 20 % des Umsatzes |
Abbau von Kohle | > 20 % des Umsatzes |
Fossile Energierohstoffe |
> 20 % des Umsatzes |
Derivate auf Agrar rohstoffe |
kein Schwellenwert |
Palmöl |
gemäss Kontroversen-liste MSCI ESG |
Kriegsmaterial |
> 10 % des Umsatzes |
Internationale Arbeitsgrundrechte |
kein Schwellenwert |
1 Die Vereinten Nationen stufen die Wirkungsweise verschiedener Waffensysteme (Antipersonenminen, chemische Waffen, biologische Waffen, Streumunition und Nuklearwaffen) als dermassen mensche-verachtend ein, dass sie dazu in der Vergangenheit diverse Konventionen zur Ächtung dieser Waffen formuliert haben.
Abb. 2: Vierstufiger Nachhaltigkeitsansatz der BKB
Quelle: BKB
Wir wenden zudem die Konzernrichtlinien zu kontroversen Umwelt- und Sozialthemen auch bei der nachhaltigen Vermögensverwaltung vorgelagert an.
Konzernweite Richtlinien zu kontroversen Umwelt- und Sozialthemen
Wir sind uns bewusst, dass unsere Geschäftstätigkeit Auswirkungen haben kann, die als gesellschaftlich kritisch erachtet werden oder einer nachhaltigen Entwicklung zuwiderlaufen können. Daher haben wir Richtlinien zum Umgang mit kontroversen Umwelt- und Sozialthemen festgelegt, die für die gesamte Geschäftstätigkeit des BKB-Konzerns gelten und folgende Themen umfassen: In der Vermögensverwaltung gelten diese dort, wo wir die Selektion von Einzeltiteln selbst vornehmen. Kontroverse Umwelt- und Sozialthemen werden kontinuierlich und systematisch identifiziert. Die Richtlinien führten zum Ausschluss von derzeit rund 450 börsenkotierten Unternehmen. Firmen, die keine bedeutenden Umsatz oder Produktionsanteile in den kontroversen Geschäftsfeldern erwirtschaften, sind zugelassen. Ausgeschlossen werden Unternehmen, die geächtete Waffen herstellen oder mit diesen handeln.
Vierstufiger Nachhaltigkeitsansatz der BKB
Unser vierstufiger Nachhaltigkeitsansatz geht deutlich über die Richtlinien zu kontroversen Umwelt- und Sozialthemen hinaus und grenzt das Anlageuniversum sowohl bei Aktien und Obligationen wie auch bei Fonds ein. Um den unter-schiedlichen Anforderungen und Möglichkeiten bei der Aus-wahl von Fonds und Einzeltiteln gerecht zu werden, weichen die Selektionsprozesse geringfügig voneinander ab (siehe Abb. 3).
Abb. 3: Selektionsprozesse für nachhaltige Anlagen

Stufe 1: Anwendung strikter Ausschlusskriterien
Als Erstes schliessen wir Sektoren und Unternehmen aus, die in besonders strittigen Geschäftsfeldern tätig sind oder kontroverse Geschäftspraktiken verfolgen. Konkret sind dies Unternehmen, die bspw. mehr als 5 % Umsatz in den Sektoren Rüstung, Atomwirtschaft und Gentechnologie (in der Landwirtschaft) erwirtschaften. Als Nächstes werden Unternehmen ausgeschlossen, die sich nachweislich Verfehlungen respektive Verstösse in den Bereichen Korruption, Geldwäscherei, UN-Menschenrechtskonvention und Arbeitsgrundrechte haben zuschulden kommen lassen.
Stufe 2: ESG-Analyse des Anlageuniversums
Nun berücksichtigen wir die drei Nachhaltigkeitskategorien E, S und G. Die drei Buchstaben stehen für die englischen Begriffe Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (gute Unternehmensführung). Bei diesem Schritt stellen wir sicher, dass alle investierbaren Unternehmen hinsichtlich ESG-Aspekten in Bezug auf ihr Geschäftsmodell und die Qualität ihrer Unternehmensführung analysiert werden. So lassen sich branchenspezifische Ranglisten zur Nachhaltigkeitsleistung der Unternehmen erstellen. Damit werden jene Unternehmen identifiziert, die im Vergleich zu ihren Mitbewerbern bspw. energie- und ressourceneffizienter wirtschaften, am Arbeitsmarkt besser positioniert sind oder geringere Risiken von Haftungsklagen aufweisen.
MSCI ESG
Das Unternehmen MSCI Inc. ist ein US-amerikanischer Finanzdienstleister. Seine Produkte umfassen neben internationalen Aktienindizes auch Portfolio- und Risikoanalysen, Research sowie Ratings. MSCI bewertet Aktien und festverzinsliche Wert papiere, Kredite, Investmentfonds, ETFs und Länder. Dabei soll das MSCI-ESG-Rating die Widerstandsfähigkeit eines Unternehmens gegenüber langfristigen wesentlichen Umwelt-, Sozial- und Governance- Risiken (ESG) des Sektors messen. Dies anhand einer systematischen Methodik, um Branchenführer und Nachzügler anhand ihrer Exposition gegenüber ESG-Risiken und ihres Umgangs mit diesen Risiken im Vergleich zu Mitbewerbern zu identifizieren.Stufe 3: Selektion der Nachhaltigkeitsleader anhand von ESG-Analysen
Bei der Zusammenstellung der Portfolios investieren wir dann nur in die aus ESG-Optik besten Unternehmen. Dies lässt sich am Beispiel unserer nachhaltigen Aktien- und Obligationenfonds zeigen, bei denen wir die Schweizer Aktien und Obligationen selber auswählen. Dabei orientieren wir uns beim Aktienfonds am Swiss Performance Index (SPI). Der Fokus auf Branchenleader hinsichtlich Nachhaltigkeit führt dazu, dass rund 36 % der SPI-Firmen berücksichtigt werden können, sprich in etwa das nachhaltigste Drittel. Hierfür stützen wir uns auf die Nachhaltigkeitsratings von MSCI ESG (siehe Textbox oben). So erhöhen wir nicht nur die Portfolioqualität, sondern tragen auch dazu bei, dass sich die Finanzströme systematisch in die umweltfreundlicheren und sozial verantwortlicheren Teile der Ökonomie bewegen. Dies ist nicht nur für das eigene Portfolio von Vorteil, sondern setzt auch ein Signal dafür, dass Investorinnen und Investoren vermehrt von der Wirtschaft erwarten, dass Nachhaltigkeit in den Geschäftsmodellen mitberücksichtigt wird.
Stufe 4: Wahl der Anlageinstrumente gemäss Anlagestrategie
Unser nachhaltiger Anlageansatz ist durch eine enge Zusammenarbeit zwischen den Fachleuten aus dem Asset Management und der Fachstelle Nachhaltigkeit geprägt. Die Nachhaltigkeitsanforderungen legt die Fachstelle Nachhaltigkeit fest. Die Umsetzung der Anlagestrategien in konkrete Produkte und Empfehlungen erfolgt durch das Asset Management.
Durch den vierstufigen Prozess stellen wir sicher, dass das Thema Nachhaltigkeit in unseren Produkten
- Nachhaltige Anlagelösungen
- Nachhaltige Vermögensverwaltungsmandate
- BKB Sustainable Equities Switzerland
systematisch und umfassend umgesetzt wird. Dies gilt auch für unsere Empfehlungslisten für Aktien und Obligationen und nachhaltige Fonds externer Anbieter.
Erfreulicher Blick in unsere nachhaltigen Anlagelösungen
Je nach Risikoprofil können Anlegerinnen und Anleger bei der BKB zwischen folgenden drei Anlagelösungen wählen:
|
(ISIN: CH0369658460) |
tieferes Risiko |
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(ISIN: CH0369658478) |
mittleres Risiko |
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(ISIN: CH0369658486) |
höheres Risiko |
Je höher der Aktienanteil ist, desto höher sind die längerfristig zu erwartenden Renditen. Gleichzeitig ist jedoch auch das eingegangene Risiko für stärkere Kursverluste höher. Darum ist es wichtig, eine Strategie zu wählen, die zur eigenen Risikofähigkeit und Risikobereitschaft passt, um das Ziel, das mit der Anlage verfolgt wird, nie aus dem Blickfeld zu verlieren.
Sehr positiv: Seit der Lancierung im Jahr 2017 haben unsere nachhaltigen Anlagelösungen die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt und sich sogar etwas besser als ihre konventionellen Pendants entwickelt. Stellvertretend ist das Beispiel der Anlagelösung Ausgewogen dargestellt (siehe Abb. 4).
Abb. 4: Nachhaltige Anlagelösungen auf Augenhöhe mit konventionellen Anlagelösungen aufgezeigt am Beispiel der Anlagestrategie Ausgewogen


Foto: Wo kommt’s her und was steckt drin? Der Bedarf an nachhaltigen Gütern steigt – auch beim Anlageportfolio. Kriterien wie Ökologie, faire Arbeitsbedingungen und strategische Ausrichtung gewinnen bei Anlageprodukten mehr und mehr an Bedeutung.

Ennio Perna
Leiter Fachstelle Nachhaltigkeit
Rechtliche Informationen
Rechtliche Informationen
Allgemein
Die BKB hat in Übereinstimmung mit den geltenden gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Regelungen (bzw. den Richtlinien der Schweizerischen Bankiervereinigung zur Sicherstellung der Unabhängigkeit der Finanzanalyse) interne organisatorische und regulative Vorkehrungen getroffen, um Interessenkonflikte bei der Erstellung und Weitergabe von Finanzanalysen zu vermeiden oder angemessen zu behandeln. In diesem Rahmen trifft die BKB insbesondere die geeigneten Massnahmen, um die Unabhängigkeit und die Objektivität der Mitarbeiter, die an der Erstellung von Finanzanalysen beteiligt sind oder deren bestimmungsgemässe Aufgaben oder wirtschaftliche Interessen mit den Interessen der voraussichtlichen Empfänger der Finanzanalyse in Konflikt treten können, sicherzustellen.
Verbot bestimmter Mitarbeitergeschäfte
Die BKB stellt sicher, dass ihre Finanzanalysten sowie die an der Erstellung der Finanzanalyse beteiligten Mitarbeiter keine Geschäfte mit Finanzinstrumenten, auf die sich die Finanzanalysen beziehen, oder damit verbundenen Finanzinstrumenten tätigen, bevor die Empfänger der Finanzanalysen oder Anlageempfehlungen ausreichend Gelegenheit zu einer Reaktion hatten.
Hinweis auf Bewertungsgrundlagen und -methoden –Sensitivität der Bewertungsparameter
Die Analysen des Investment Research der BKB im sekundären Research beruhen auf allgemein anerkannten qualitativen und quantitativen Bewertungsgrundlagen und Bewertungsmethoden. Zur Unternehmens- und Aktienbewertung werden Methoden wie zum Beispiel Discounted-Cashflow-Analyse, KGV-Analyse sowie Peer-Group-Analyse angewandt. Die jeweiligen Erwartungen über die zukünftige Wertentwicklung eines Finanzinstrumentes sind Ergebnis einer Momentaufnahme und können sich jederzeit ändern. Die Einschätzung der zugrunde liegenden Parameter wird mit grösster Sorgfalt vorgenommen. Dennoch beschreibt das Ergebnis der Analyse immer nur eine aus einer Vielzahl möglicher zukünftiger Entwicklungen. Es ist die Entwicklung, der das Investment Research der BKB zum Zeitpunkt der Analyse die grösste Eintrittswahrscheinlichkeit beimisst.
Hinweis auf Empfehlung
Die in den Empfehlungen des Investment Research der BKB enthaltenen Prognosen, Werturteile oder Kursziele stellen, soweit nicht anders angegeben, die Meinung des Verfassers dar. Die verwendeten Kursdaten beziehen sich auf den Zeitpunkt der Veröffentlichung, soweit nicht anders angegeben.
Hinweis auf Zuverlässigkeit von Informationen und Veröffentlichung
Diese Veröffentlichung ist lediglich eine unverbindliche Stellungnahme zu den Marktverhältnissen und den angesprochenen Anlageinstrumenten zum Zeitpunkt der Herausgabe. Alle Angaben stammen aus öffentlich zugänglichen Quellen, welche die BKB für zuverlässig hält, ohne aber alle diese Informationen selbst verifiziert zu haben. Eine Gewähr für deren Richtigkeit oder Vollständigkeit wird insofern seitens der BKB sowie der mit ihr verbundenen Unternehmen nicht übernommen. Die Veröffentlichung dient lediglich einer allgemeinen Information und stellt weder eine Anlageberatung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Erwerb oder zur Veräusserung von Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzt keinesfalls die persönliche Beratung durch unsere Kundenberater vor einem allfälligen Anlage- oder anderen Entscheid. Haftungsansprüche aus der Nutzung der dargebotenen Informationen sind ausgeschlossen, insbesondere für Verluste einschliesslich Folgeschäden, die sich aus der Verwendung dieser Veröffentlichung beziehungsweise ihres Inhalts ergeben. Eine Vervielfältigung oder Verwendung von Grafiken und Texten in anderen elektronischen Medien ist ohne ausdrückliche Zustimmung der BKB nicht gestattet. Eine inhaltliche Verwertung ist nur mit Quellenangabe zulässig, wobei um vorherige Übersendung eines Belegexemplars gebeten wird.
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