Nachhaltigkeit im BKB Asset Management: Mehrwert dank einer konsequenten Analyse

Wer Investitionen tätigt, trägt Verantwortung. Dessen sind sich immer mehr Anlegerinnen und Anleger bewusst. Mit nachhaltigen Anlagen kann in
Unternehmen investiert werden, die sowohl wirtschaftliche Ziele verfolgen als auch soziale, ethische und ökologische Ziele berücksichtigen. Gleichzeitig müssen Investorinnen und Investoren nicht auf Rendite verzichten. Ein Einblick, wie das BKB Asset Management das Thema Nachhaltigkeit für seine Kundinnen und Kunden umsetzt.
Am 01.07.2022 in N° 1/2022 von Ennio Perna

In nachhaltige Unternehmen zu investieren, macht in mehrfacher Hinsicht Sinn. Zum einen können mit dem Nachhaltigkeitsansatz besonders kontroverse Geschäftsaktivitäten ausgeschlossen und persönliche Wertvorstellungen umgesetzt werden. Zum anderen müssen auf Nachhaltigkeit fokussierte Anlegerinnen und Anleger bei der Performance keine Abstriche machen. Langfristig haben beispielsweise nachhaltige Aktienanlagen konventionelle Investitionen sogar übertroffen (siehe Abb. 1).

Nachhaltigkeit muss einen signifikanten Einfluss haben

Zwar ist der Begriff «nachhaltig» heute fester Bestandteil der Finanzwelt. Doch nachhaltig ist nicht gleich nachhaltig: Nach wie vor gibt es keinen allgemeingültigen Standard.  So haben sich am Markt zahlreiche Umsetzungsvarianten herausgebildet. Zusätzlich werden die jeweiligen Nachhaltigkeitsansätze unterschiedlich streng und konsequent angewendet. 

Abb. 1: Nachhaltige Aktienanlagen haben seit 2007 konventionelle Anlagen geschlagen

Wir sind überzeugt, dass Nachhaltigkeitsaspekte nicht nur den Anlageprozess, sondern auch die entsprechenden Anlageprodukte signifikant beeinflussen müssen. Diese Über-zeugung setzen wir mit unserem vierstufigen Nachhaltigkeitsansatz um (siehe Abb. 2).

Thema Schwellenwert 
Geächtete Waffen1 kein Schwellenwert 
Atomenergie und Uranabbau > 20 % des Umsatzes
Abbau von Kohle > 20 % des Umsatzes
Fossile Energierohstoffe
> 20 % des Umsatzes
Derivate auf Agrar rohstoffe
kein Schwellenwert
Palmöl
gemäss Kontroversen-liste MSCI ESG
Kriegsmaterial
> 10 % des Umsatzes
Internationale Arbeitsgrundrechte
kein Schwellenwert

Die Vereinten Nationen stufen die Wirkungsweise verschiedener Waffensysteme (Antipersonenminen, chemische Waffen, biologische Waffen, Streumunition und Nuklearwaffen) als dermassen mensche-verachtend ein, dass sie dazu in der Vergangenheit diverse Konventionen zur Ächtung dieser Waffen formuliert haben.

Abb. 2: Vierstufiger Nachhaltigkeitsansatz der BKB

Quelle: BKB


Wir wenden zudem die Konzernrichtlinien zu kontroversen Umwelt- und Sozialthemen auch bei der nachhaltigen Vermögensverwaltung vorgelagert an.

Konzernweite Richtlinien zu kontroversen  Umwelt- und Sozialthemen

Wir sind uns bewusst, dass unsere Geschäftstätigkeit Auswirkungen haben kann, die als gesellschaftlich kritisch erachtet werden oder einer nachhaltigen Entwicklung zuwiderlaufen können. Daher haben wir Richtlinien zum Umgang mit kontroversen Umwelt- und Sozialthemen festgelegt, die  für die gesamte Geschäftstätigkeit des BKB-Konzerns gelten und folgende Themen umfassen: In der Vermögensverwaltung gelten diese dort, wo wir die Selektion von Einzeltiteln selbst vornehmen. Kontroverse Umwelt- und Sozialthemen werden kontinuierlich und systematisch identifiziert. Die Richtlinien führten zum Ausschluss von derzeit rund 450 börsenkotierten Unternehmen. Firmen, die keine bedeutenden Umsatz oder Produktionsanteile in den kontroversen Geschäftsfeldern erwirtschaften, sind zugelassen. Ausgeschlossen werden Unternehmen, die geächtete Waffen herstellen oder mit diesen handeln.

Vierstufiger Nachhaltigkeitsansatz der BKB

Unser vierstufiger Nachhaltigkeitsansatz geht deutlich über die Richtlinien zu kontroversen Umwelt- und Sozialthemen hinaus und grenzt das Anlageuniversum sowohl bei Aktien und Obligationen wie auch bei Fonds ein. Um den unter-schiedlichen Anforderungen und Möglichkeiten bei der Aus-wahl von Fonds und Einzeltiteln gerecht zu werden, weichen die Selektionsprozesse geringfügig voneinander ab (siehe Abb. 3).

Abb. 3: Selektionsprozesse für nachhaltige Anlagen

Stufe 1: Anwendung strikter Ausschlusskriterien

Als Erstes schliessen wir Sektoren und Unternehmen aus, die in besonders strittigen Geschäftsfeldern tätig sind oder kontroverse Geschäftspraktiken verfolgen. Konkret sind dies Unternehmen, die bspw. mehr als 5 % Umsatz in den Sektoren Rüstung, Atomwirtschaft und Gentechnologie (in der Landwirtschaft) erwirtschaften. Als Nächstes werden Unternehmen ausgeschlossen, die sich nachweislich Verfehlungen respektive Verstösse in den Bereichen Korruption, Geldwäscherei, UN-Menschenrechtskonvention und Arbeitsgrundrechte haben zuschulden kommen lassen.

Stufe 2: ESG-Analyse des Anlageuniversums

Nun berücksichtigen wir die drei Nachhaltigkeitskategorien E, S und G. Die drei Buchstaben stehen für die englischen Begriffe Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (gute Unternehmensführung). Bei diesem Schritt stellen wir sicher, dass alle investierbaren Unternehmen hinsichtlich ESG-Aspekten in Bezug auf ihr Geschäftsmodell und die Qualität ihrer Unternehmensführung analysiert werden. So lassen sich branchenspezifische Ranglisten zur Nachhaltigkeitsleistung der Unternehmen erstellen. Damit werden jene Unternehmen identifiziert, die im Vergleich zu ihren Mitbewerbern bspw. energie- und ressourceneffizienter wirtschaften, am Arbeitsmarkt besser positioniert sind oder geringere Risiken von Haftungsklagen aufweisen.

MSCI ESG

Das Unternehmen MSCI Inc. ist ein US-amerikanischer Finanzdienstleister. Seine Produkte umfassen neben internationalen Aktienindizes auch Portfolio- und Risikoanalysen, Research sowie Ratings. MSCI bewertet Aktien und festverzinsliche Wert papiere, Kredite, Investmentfonds, ETFs und Länder. Dabei soll das MSCI-ESG-Rating die Widerstandsfähigkeit eines Unternehmens gegenüber langfristigen wesentlichen Umwelt-, Sozial- und Governance- Risiken (ESG) des Sektors messen. Dies anhand einer systematischen Methodik, um Branchenführer und Nachzügler anhand ihrer Exposition gegenüber ESG-Risiken und ihres Umgangs mit diesen Risiken im Vergleich zu Mitbewerbern zu identifizieren.

Stufe 3: Selektion der Nachhaltigkeitsleader anhand von ESG-Analysen

Bei der Zusammenstellung der Portfolios investieren wir dann nur in die aus ESG-Optik besten Unternehmen. Dies lässt sich am Beispiel unserer nachhaltigen Aktien- und Obligationenfonds zeigen, bei denen wir die Schweizer Aktien und Obligationen selber auswählen. Dabei orientieren wir uns beim Aktienfonds am Swiss Performance Index (SPI). Der Fokus auf Branchenleader hinsichtlich Nachhaltigkeit führt dazu, dass rund 36 % der SPI-Firmen berücksichtigt werden können, sprich in etwa das nachhaltigste Drittel. Hierfür stützen wir uns auf die Nachhaltigkeitsratings von MSCI ESG (siehe Textbox oben). So erhöhen wir nicht nur die Portfolioqualität, sondern tragen auch dazu bei, dass sich die Finanzströme systematisch in die umweltfreundlicheren und sozial verantwortlicheren Teile der Ökonomie bewegen. Dies ist nicht nur für das eigene Portfolio von Vorteil, sondern setzt auch ein Signal dafür, dass Investorinnen und Investoren vermehrt von der Wirtschaft erwarten, dass Nachhaltigkeit in den Geschäftsmodellen mitberücksichtigt wird.

Stufe 4: Wahl der Anlageinstrumente gemäss Anlagestrategie

Unser nachhaltiger Anlageansatz ist durch eine enge Zusammenarbeit zwischen den Fachleuten aus dem Asset Management und der Fachstelle Nachhaltigkeit geprägt. Die Nachhaltigkeitsanforderungen legt die Fachstelle Nachhaltigkeit fest. Die Umsetzung der Anlagestrategien in konkrete Produkte und Empfehlungen erfolgt durch das Asset Management.

Durch den vierstufigen Prozess stellen wir sicher, dass das Thema Nachhaltigkeit in unseren Produkten

  • Nachhaltige Anlagelösungen
  • Nachhaltige Vermögensverwaltungsmandate
  • BKB Sustainable Equities Switzerland

systematisch und umfassend umgesetzt wird. Dies gilt auch für unsere Empfehlungslisten für Aktien und Obligationen und nachhaltige Fonds externer Anbieter.

Erfreulicher Blick in unsere nachhaltigen Anlagelösungen

Je nach Risikoprofil können Anlegerinnen und Anleger bei der BKB zwischen folgenden drei Anlagelösungen wählen:

  • Einkommen 
(ISIN: CH0369658460)
tieferes Risiko 
  • Ausgewogen
(ISIN: CH0369658478)
mittleres Risiko
  • Wachstum
(ISIN: CH0369658486)
höheres Risiko

Je höher der Aktienanteil ist, desto höher sind die längerfristig zu erwartenden Renditen. Gleichzeitig ist jedoch auch das eingegangene Risiko für stärkere Kursverluste höher. Darum ist es wichtig, eine Strategie zu wählen, die zur eigenen Risikofähigkeit und Risikobereitschaft passt, um das Ziel, das mit der Anlage verfolgt wird, nie aus dem Blickfeld zu verlieren.

Sehr positiv: Seit der Lancierung im Jahr 2017 haben unsere nachhaltigen Anlagelösungen die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt und sich sogar etwas besser als ihre konventionellen Pendants entwickelt. Stellvertretend ist das Beispiel der Anlagelösung Ausgewogen dargestellt (siehe Abb. 4).

Abb. 4: Nachhaltige Anlagelösungen auf Augenhöhe mit konventionellen Anlagelösungen aufgezeigt am Beispiel der Anlagestrategie Ausgewogen

Dieselbe Entwicklung zeigt sich auch bei den Anlage-lösungen Einkommen und Wachstum. Selbstverständlich ist dies keine Prognose für die Zukunft. Doch die Kursentwicklungen unserer nachhaltigen Anlagelösungen zeigen, dass nachhaltige Anlagen mit konventionellen Anlagen in Sachen Renditen auf Augenhöhe sind. Entsprechend empfehlen wir unseren Kundinnen und Kunden eine Investition in nachhaltige Anlagen.

Foto: Wo kommt’s her und was steckt drin? Der Bedarf an nachhaltigen Gütern steigt – auch beim Anlageportfolio. Kriterien wie Ökologie, faire Arbeitsbedingungen und strategische Ausrichtung gewinnen bei Anlageprodukten mehr und mehr an Bedeutung.

Ennio Perna

Ennio Perna

Leiter Fachstelle Nachhaltigkeit

nachhaltigkeit@bkb.ch

Rechtliche Informationen

Rechtliche Informationen

Allgemein
Die BKB hat in Übereinstimmung mit den geltenden gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Regelungen (bzw. den Richtlinien der Schweizerischen Bankiervereinigung zur Sicherstellung der Unabhängigkeit der Finanzanalyse) interne organisatorische und regulative Vorkehrungen getroffen, um Interessenkonflikte bei der Erstellung und Weitergabe von Finanzanalysen zu vermeiden oder angemessen zu behandeln. In diesem Rahmen trifft die BKB insbesondere die geeigneten Massnahmen, um die Unabhängigkeit und die Objektivität der Mitarbeiter, die an der Erstellung von Finanzanalysen beteiligt sind oder deren bestimmungsgemässe Aufgaben oder wirtschaftliche Interessen mit den Interessen der voraussichtlichen Empfänger der Finanzanalyse in Konflikt treten können, sicherzustellen. 

Verbot bestimmter Mitarbeitergeschäfte
Die BKB stellt sicher, dass ihre Finanzanalysten sowie die an der Erstellung der Finanzanalyse beteiligten Mitarbeiter keine Geschäfte mit Finanzinstrumenten, auf die sich die Finanzanalysen beziehen, oder damit verbundenen Finanzinstrumenten tätigen, bevor die Empfänger der Finanzanalysen oder Anlageempfehlungen ausreichend Gelegenheit zu einer Reaktion hatten. 

Hinweis auf Bewertungsgrundlagen und -methoden –Sensitivität der Bewertungsparameter 
Die Analysen des Investment Research der BKB im sekundären Research beruhen auf allgemein anerkannten qualitativen und quantitativen Bewertungsgrundlagen und Bewertungsmethoden. Zur Unternehmens- und Aktienbewertung werden Methoden wie zum Beispiel Discounted-Cashflow-Analyse, KGV-Analyse sowie Peer-Group-Analyse angewandt. Die jeweiligen Erwartungen über die zukünftige Wertentwicklung eines Finanzinstrumentes sind Ergebnis einer Momentaufnahme und können sich jederzeit ändern. Die Einschätzung der zugrunde liegenden Parameter wird mit grösster Sorgfalt vorgenommen. Dennoch beschreibt das Ergebnis der Analyse immer nur eine aus einer Vielzahl möglicher zukünftiger Entwicklungen. Es ist die Entwicklung, der das Investment Research der BKB zum Zeitpunkt der Analyse die grösste Eintrittswahrscheinlichkeit beimisst.

Hinweis auf Empfehlung
Die in den Empfehlungen des Investment Research der BKB enthaltenen Prognosen, Werturteile oder Kursziele stellen, soweit nicht anders angegeben, die Meinung des Verfassers dar. Die verwendeten Kursdaten beziehen sich auf den Zeitpunkt der Veröffentlichung, soweit nicht anders angegeben. 

Hinweis auf Zuverlässigkeit von Informationen und Veröffentlichung
Diese Veröffentlichung ist lediglich eine unverbindliche Stellungnahme zu den Marktverhältnissen und den angesprochenen Anlageinstrumenten zum Zeitpunkt der Herausgabe. Alle Angaben stammen aus öffentlich zugänglichen Quellen, welche die BKB für zuverlässig hält, ohne aber alle diese Informationen selbst verifiziert zu haben. Eine Gewähr für deren Richtigkeit oder Vollständigkeit wird insofern seitens der BKB sowie der mit ihr verbundenen Unternehmen nicht übernommen. Die Veröffentlichung dient lediglich einer allgemeinen Information und stellt weder eine Anlageberatung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Erwerb oder zur Veräusserung von Finanzinstrumenten dar. Sie ersetzt keinesfalls die persönliche Beratung durch unsere Kundenberater vor einem allfälligen Anlage- oder anderen Entscheid. Haftungsansprüche aus der Nutzung der dargebotenen Informationen sind ausgeschlossen, insbesondere für Verluste einschliesslich Folgeschäden, die sich aus der Verwendung dieser Veröffentlichung beziehungsweise ihres Inhalts ergeben. Eine Vervielfältigung oder Verwendung von Grafiken und Texten in anderen elektronischen Medien ist ohne ausdrückliche Zustimmung der BKB nicht gestattet. Eine inhaltliche Verwertung ist nur mit Quellenangabe zulässig, wobei um vorherige Übersendung eines Belegexemplars gebeten wird. 

MSCI ESG Research – Hinweis und Disclaimer
Zu den Emittenten, die in den Materialien von MSCI ESG Research LLC erwähnt werden oder darin enthalten sind, können MSCI Inc., Kundinnen und Kunden von MSCI oder Lieferantinnen und Lieferanten von MSCI gehören, und sie können auch Research oder andere Produkte oder Dienstleistungen von MSCI ESG Research erwerben. Die Materialien von MSCI ESG Research, einschliesslich der Materialien, die in MSCI-ESG-Indizes oder anderen Produkten verwendet werden, wurden weder bei der United States Securities and Exchange Commission noch bei einer anderen Aufsichtsbehörde eingereicht, noch von dieser genehmigt. MSCI ESG Research LLC, ihre verbundenen Unternehmen und Informationsanbieterinnen und -anbieter geben keine Garantien in Bezug auf solche ESG-Materialien. Die hierin enthaltenen ESG-Materialien werden unter Lizenz verwendet und dürfen ohne die ausdrückliche schriftliche Zustimmung von MSCI ESG Research LLC nicht weiterverwendet, verteilt oder verbreitet werden.Aufsicht

Die Basler Kantonalbank unterliegt der Aufsicht durch die Eidg. Finanzmarktaufsicht (FINMA), Laupenstrasse 27, 3003 Bern.

Basler Kantonalbank, Postfach, 4002 Basel
Telefon 061 266 33 33, welcome@bkb.ch

Diese Angaben dienen ausschliesslich Werbezwecken. Die Basler Kantonalbank (BKB) übernimmt keine Gewähr für deren Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit. Sie stellen weder ein Angebot oder eine Empfehlung dar, noch sind sie als Aufforderung zur Offertstellung zu verstehen. Bevor Sie Entscheidungen treffen, sollten Sie eine professionelle Beratung in Anspruch nehmen. Die jederzeitige Änderung der Angebote bzw. Leistungen der BKB sowie die Anpassung von Preisen bleiben vorbehalten. Einzelne Produkte oder Dienstleistungen können rechtlichen Restriktionen unterworfen sein und sind daher u.U. nicht für alle Kunden bzw. Interessenten verfügbar. Die Verwendung von Inhalten dieser Broschüre durch Dritte, insbesondere in eigenen Publikationen, ist ohne vorgängige schriftliche Zustimmung der BKB nicht gestattet.