Chancen

Das Magazin zu Finanzmärkten und Konjunktur

USA versus China – Wettstreit der Wirtschaftsgiganten

Liebe Leserinnen und Leser

Lange Zeit sah es danach aus, als ob China die USA in den kommenden Jahren wirtschaftlich einholen würde. Nach 30 Jahren mit starken Wachstumsraten macht Chinas Ökonomie heute rund 18 % an der weltweiten Wirtschaft aus und liegt hinter den USA auf dem zweiten Platz.

Doch die Geschwindigkeit des wirtschaftlichen Aufstiegs hat dazu geführt, dass es neben all den Errungenschaften auch zu einer Fehlallokation von Kapital gekommen ist. Exemplarisch hierfür steht die Krise im Immobilienbereich, die für die weitere Entwicklung Chinas eine deutliche Belastung darstellen wird.

Auch politisch hat China enorm an Bedeutung gewonnen. Das Reich der Mitte fordert die USA mittlerweile in allen Bereichen heraus. Diese Rivalität mit den USA, die Rhetorik gegenüber Taiwan, die Einflussnahme auf private Unternehmen, die zunehmend restriktivere Exportpolitik in Bezug auf wichtige Rohstoffe und einiges mehr treiben vielen im Westen Sorgenfalten auf die Stirn. Die Unterbrechung der globalen Lieferketten während der Corona-Pandemie hat zudem deutlich gemacht, wie stark die gegenseitigen Abhängigkeiten unterdessen sind.

Viele Länder haben deshalb begonnen, ihre Beziehungen zu China neu zu bewerten. «De-Risking», sprich die Reduktion der Abhängigkeit von China, scheint das Gebot der Stunde. Gleichzeitig dürfte es mit der aktuellen US-Wirtschaftspolitik schwieriger werden, die USA als Nummer 1 im globalen Ökonomiegefüge abzulösen. Denn viele der unter der Biden-Administration ergriffenen Massnahmen zielen darauf ab, die führende Rolle der USA zu sichern.

Der Wettstreit der Giganten hinterlässt auch beim Thema Anlegen seine Spuren. Die Attraktivität von Anlagen in Schwellenländern und insbesondere in China hat aus unserer Sicht nachgelassen. Die aktuelle Ausgabe des Magazins «Chancen» soll Ihnen hierbei Orientierung bieten. Unsere Kundenberaterinnen und Kundenberater sind bei Fragen gerne für Sie da.

Herzlichst

Ihr Sandro Merino