Gemeinsam statt einsam - neue Wohnmodelle für Senioren

Ab ins Altersheim? Das war einmal. Heute gibt es eine Vielzahl von neuen Modellen für Menschen, die mit weniger Wohnballast älter werden wollen. Ihnen gemeinsam ist, dass sie den Bedürfnissen von Senioren Rechnung tragen und ihrer Isolation entgegenwirken. Wir stellen vier praxistaugliche Modelle vor.
Am 21.06.2021 in Wohnen von Ekaterina Cámara

StadtErle: Wo sich Generationen mischen

An einem Ort wohnen, wo man seine eigene Wohnung haben kann, genauso, wie man sie möchte, und die Gemeinschaft dazu rundherum» – das ist, was einer Bewohnerin der ersten Stunde am Wohnen und Leben im Haus StadtErle im Basler Quartier Erlenmatt besonders gefällt. Ein «empfehlenswertes Konzept für das Wohnen im Alter», fügt sie an. Die Wohngenossenschaft Zimmerfrei hat mit finanzieller Unterstützung der Basler Kantonalbank und anderen ein Wohnhaus für rund 100 Menschen geschaffen, die nachhaltig und selbstverwaltet in einer vielfältigen Hausgemeinschaft leben wollen.

Als Ort zum Älterwerden bietet das Haus StadtErle bisher kaum erreichte soziale Qualitäten. Der Wohnungsmix mit einem hohen Anteil an Kleinwohnungen und grosszügig bemessenen Gemeinschaftsflächen sorgt für eine gute Durchmischung mit Familien, Paaren und Singles unterschiedlichen Alters. Wer gerne in einem ungezwungenen sozialen Umfeld mit vielfältigen Kontakten und geringer Regulierungsdichte älter wird, liegt bei diesem wegweisenden Projekt für eine generationendurchmischte Gemeinschaft richtig.

Multikulturelle Hausgemeinschaft im Westfeld

Dass «Expats», die über Jahrzehnte in Basel gearbeitet und gelebt haben, das Bedürfnis haben, auch den dritten Lebensabschnitt in Basel zu verbringen, überrascht nicht. Dass sie einen Verein gründen und im umgenutzten Gebäude des Felix-Platter-Spitals 22 Wohnungen in Generalmiete übernehmen, erwartet man jedoch kaum. Genau das aber hat der Verein Wohnen+ Basel gemacht mit dem Ziel, älteren, international ausgerichteten Menschen ein gemeinschaftliches Leben zu ermöglichen, wenn die Kinder ausgeflogen sind und das Arbeitsleben zu Ende geht.

Die Lösung: ein Co-Housing-Konzept, das auf gegenseitiger Unterstützung und sparsamem Ressourcenverbrauch basiert. Die 22 Kleinwohnungen sind über vier Etagen neben Familien- und Pflegewohnung eingestreut. Ergänzt wird das Wohnungsangebot durch einen Gemeinschaftsraum. Noch sind einige Wohnungen zu vergeben. Bezugstermin der multikulturellen Hausgemeinschaft im Westfeld ist Herbst 2022.

Senioren-WG im Stürlerhaus

Barbara, Bettina, Fritz, Helmut, Margareta, Pia, Regula, Richard, Ruedi, Ruth. Für diese zehn Seniorinnen und Senioren sind Einsamkeit, Zweisamkeit und Altersresidenz keine Option. Darum leben sie in einer Alters-WG an der Aare: im Stürlerhaus am Altenberg in Bern. Das WG-Haus bietet mit seinen vielen Räumen eine ideale Basis für ein solches Gemeinschaftsprojekt. Es bietet grosszügige Gemeinschaftsräume, darunter eine Gemeinschaftsküche, aber auch private Wohneinheiten mit Bad und Küche.

Wer hier wohnt, möchte sich aktiv ins Quartier einbringen, ist offen für Neues und stellt das Miteinander über den Eigennutz. Ältere Menschen, die viel Wert auf Selbstbestimmung legen, dennoch ein intensives Zusammenleben mit Gleichgesinnten suchen, sich gerne an häuslichen Aufgaben beteiligen und sich gegenseitig unterstützen, finden in solchen Wohngemeinschaften ein passendes Zuhause.

Betreutes Wohnen in Allschwil

Betreuter und trotzdem zahlbarer Wohnraum ist Mangelware. Das fiel auch dem Unternehmer Leon van der Merwe auf – und er schritt zur Tat. Er erstellte 34 günstige Wohnungen für betreutes Wohnen an zentraler Lage in Allschwil, verpflichtete sich gegenüber der Gemeinde das Wohnmodell bis 2040 anzubieten in der Absicht, ein sozial lebendiges und gesundes Wohnumfeld für ältere Menschen zu bieten.

Entstanden sind mit der Basler Kantonalbank als Finanzierungspartner hindernisfreie Wohnungen, mehrheitlich mit 2,5 Zimmern. Dazu kommt ein Betreuungsangebot mit täglichen Anwesenheitskontrollen, einer 24h-Notfallbereitschaft, Handreichungen für technische Arbeiten im Haushalt und periodische Grundreinigung der Wohnung. Das kostengünstige Wohn- und Betreuungsmodell mit seinen sozialen und gesundheitspräventiven Angeboten zeigt Möglichkeiten auf für betreutes und bezahlbares Wohnen im Alter.

Vier Fragen, die Sie sich stellen sollten, bevor Sie sich für ein Wohnmodell entscheiden

  • Wie ist meine Situation, was brauche ich?
  • Welche Angebote gibt es?
  • Was kann ich mir leisten?
  • Welche Risiken kann ich tragen?

Mehr zum Thema «Wohnen und Alter»

Pro Senectute: vielfältige Service- und Ratgeber-Informationen zum Thema «Wohnen im Alter». www.prosenectute.ch und www.wohnform50plus.ch

Age-Stiftung: konzentriert sich ausschliesslich auf Wohnen und Älterwerden; wartet mit der schweizweit umfangreichsten Informationssammlung zu Projekten und Themen auf. www.age-stiftung.ch

Curaviva: hat ein umfangreiches Themendossier zu Wohnen im Alter zusammengestellt; zu finden in der Rubrik «Fachinformationen». www.curaviva.ch

Älter Basel: umfangreiche Sektion zu Wohnen im Alter. www.aelterbasel.ch

 

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Ekaterina Cámara

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