Mit Gewürzen die Artenvielfalt stärken

Wer mit frischen Gewürzkräutern die Speisen verfeinert, kann etwas erleben. Die Natur hat es wunderbar eingerichtet, uns mit ihren Düften zu locken. Aber nicht nur uns. Wer die Kräuter im Topf auf dem Balkon oder in den Garten pflanzt schafft auch für viele Insekten ein reiches Nahrungsangebot.
Wir haben einige Kräuter für Sie ausgewählt. Nicht alle sind ursprünglich heimisch (Rosmarin und Salbei stammen aus dem Mittelmeerraum), trotzdem sind sie gerade im urbanen Raum eine willkommene Bienen- und Insektenweide.

Rosmarin

Rosmarin

Mit seiner Blüte zwischen März und April gehört der Rosmarin (Rosmarinus officinalis) zu den ersten insektenfreundlichen Kräutern, die blühen. Damit erfüllt das Kraut eine besonders wichtige Aufgabe, denn während Nektar im Sommer oft im Überfluss vorhanden ist, sind Nahrungsquellen für Insekten im zeitigen Frühjahr oft rar gesät.

Standort und Lage: vollsonnig bis sonnig
Pflanzorte: Topfkultur (breitere Töpfe werden empfohlen, Balkon, Kräuterspirale, Hochbeet, Kräutergarten
Boden und Erde: etwas sandig
Nährstoffbedarf: sehr gering bis gering
Wasserbedarf: gering, toleriert auch längere Trockenphasen

Bild: Entomologie/Botanik, ETH Zürich / Fotograf: Matthias Baltisberger

Salbei

Salbei

Salbei (Salvia officinalis) ist den meisten sicherlich als Heilpflanze oder Küchengewürz bekannt. Doch nicht nur als kräftiges Gewürz oder selbstgemachter Tee lässt sich die Pflanze einsetzen: Mit ihren violetten Blüten ist die Pflanze ein kleines Paradies, das vor allem Wildbienen anlockt. Als besonders insektenfreundliche Kräuter gelten neben dem Echten Salbei (Salvia officinalis) der Schopfsalbei (Salvia viridis) und der Muskatellersalbei (Salvia sclarea). Während der Echte Salbei von Mai bis Juni blüht, blüht der Muskatellersalbei von Juni bis August und der Schopfsalbei von Juli bis September – so können Sie alleine bereits durch die Anpflanzung verschiedener Salbeisorten eine stabile Nahrungsgrundlage für Insekten vom Frühjahr bis in den Spätsommer schaffen.

Standort und Lage: vollsonnig bis sonnig
Pflanzorte: Topfkultur, Balkon, Kräuterspirale, Hochbeet, Kräutergarten
Boden und Erde: überwiegend sandig, vermeiden von Staunässe
Nährstoffbedarf: sehr gering bis gering
Wasserbedarf: gering, toleriert auch längere Trockenphasen

Bild: Entomologie/Botanik, ETH Zürich / Fotograf: Albert Krebs

Thymian

Thymian

Thymian (Thymus) ist für mediterrane Speisen ein absolutes Muss, er kann als Tee aber auch hustenlindernd wirken. Doch nicht nur sein Aroma, sondern auch seine außerordentlich schönen Blüten machen das Küchenkraut so beliebt: Violette, rosafarbene und weiße Blütenteppiche schmücken die Pflanze je nach Art von Juni bis in den Oktober hinein. Dabei lockt Thymian Insekten zuverlässig an, denn das blühende Kraut hat einen besonders hohen Nektarwert und bietet damit eine gute Grundlage für die Nahrungssuche im Sommer.

Standort und Lage: vollsonnig
Pflanzorte: Topfkultur, Balkon, Kräuterspirale, Hochbeet, Kräutergarten
Boden und Erde: überwiegend sandig, vermeiden von Staunässe
Nährstoffbedarf: sehr gering bis gering
Wasserbedarf: gering, toleriert auch längere Trockenphasen

Bild: Entomologie/Botanik, ETH Zürich / Fotograf: Albert Krebs

Oregano

Oregano

Gerade die zahlreichen Minzarten und die damit verbundene aromatische Vielfalt machen die Pflanze so begehrt. Doch auch bei Nützlingen steht die Minze hoch im Kurs: Sie gehört zu den Pflanzen, die sich als Kräuter für Bienen und Schmetterlinge eignen. Die Pfefferminze blüht dabei von Juni bis August. Andere Minzarten blühen jedoch auch zu anderen Zeitpunkten – wie die Grüne Minze (Mentha spicata), die von Juli bis September blüht. Besonders kleinere Wildbienenarten profitieren von der bienenfreundlichen Pflanze.

Standort und Lage: sonnig und warm
Pflanzorte: Topfkultur, Balkon, Kräuterspirale, Hochbeet, Kräutergarten
Boden und Erde: überwiegend sandig, vermeiden von Staunässe, kalkhaltig
Nährstoffbedarf: sehr gering bis gering
Wasserbedarf: gering, toleriert auch längere Trockenphasen

Bild: Entomologie/Botanik, ETH Zürich / Fotograf: Albert Krebs

Minze

Minze

Gerade die zahlreichen Minzarten und die damit verbundene aromatische Vielfalt machen die Pflanze so begehrt. Doch auch bei Nützlingen steht die Minze hoch im Kurs: Sie gehört zu den Pflanzen, die sich als Kräuter für Bienen und Schmetterlinge eignen. Die Pfefferminze blüht dabei von Juni bis August. Andere Minzarten blühen jedoch auch zu anderen Zeitpunkten – wie die Grüne Minze (Mentha spicata), die von Juli bis September blüht. Besonders kleinere Wildbienenarten profitieren von der bienenfreundlichen Pflanze.

Standort und Lage: halbschattig bis schattig
Pflanzorte: Topfkultur, Balkon, Kräuterspirale, Hochbeet, Kräutergarten
Boden und Erde: nährstoffreich, feucht, leicht kalkhaltig
Nährstoffbedarf: Zugabe von Kompost als Dünger
Wasserbedarf: durstig, verträgt kurze Trockenperioden

Bild: Entomologie/Botanik, ETH Zürich / Fotograf: Albert Krebs


Bergbohnenkraut

Bergbohnenkraut

Bergbohnenkraut (Satureja montana) ist mit seinem kräftigen Aroma eine tolle Ergänzung zu herzhaften Speisen und wird besonders häufig zum Würzen von Bohnen benutzt. Zusätzlich gilt die Pflanze als besonders pflegeleicht, anspruchslos und bildet schnell einen kleinen Rasenteppich. Von Juni bis Oktober zeigt die Pflanze ihre kleinen Blüten und liefert damit einer breiten Zahl von Insekten ein willkommenes Nahrungsangebot.

Standort und Lage: sonnig und warm
Pflanzorte: Topfkultur, Balkon, Kräuterspirale, Hochbeet, Kräutergarten
Boden und Erde: überwiegend sandig, vermeiden von Staunässe, kalkhaltig
Nährstoffbedarf: sehr gering, allenfalls Gabe von Kompost im Frühling, zu viele Nährstoffe führen zu Pflanzenkrankheiten
Wasserbedarf: gering, toleriert auch längere Trockenphasen – zu feuchter Boden ist eher problematisch als Trockenheit.

Bild: Entomologie/Botanik, ETH Zürich / Fotograf: Albert Krebs